(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik Umsetzung stockt - Durch neues Gesetz mehr illegale Prostituierte?

Geschrieben am 21-12-2017

Halle (ots) - Ein neues Gesetz zum Schutz von Prostituierten in
Sachsen-Anhalt könnte das Gegenteil bewirken - eine Zunahme illegaler
Prostitution im Land. "Hohe finanzielle und bürokratische Hürden
könnten viele Frauen in die Illegalität treiben", sagte Eva von
Angern, Vorsitzende des Landesfrauenrats und Abgeordnete der Linken,
gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Donnerstagsausgabe). Hintergrund ist das neue
Prostituiertenschutzgesetz, mit dem das älteste Gewerbe der Welt
besser kontrolliert und Zwangsprostitution verhindert werden soll. Ab
Januar 2018 gilt dabei unter anderem eine Ausweispflicht für
Sexarbeiterinnen, verbunden mit einer Behörden-Registrierung sowie
einer Gesundheits- und Sozialberatung für jede Prostituierte.

Zuständig für die Kontrolle sollen künftig die Kreise und
kreisfreien Städte sein. Doch in Sachsen-Anhalt stockt die Umsetzung.
Das Wirtschaftsministerium hat das dafür nötige Landesgesetz zwar
bereits in der Schublade, doch durch den Landtag geht der Entwurf
erst im Laufe des kommenden Jahres. "Wir hatten enormen
Abstimmungsbedarf zwischen den Ministerien zu der Frage, wer
überhaupt zuständig ist", erklärt Wirtschaftsminister Armin
Willingmann (SPD) den Zeitverzug. "Zudem war die vorgelegte Frist des
Bundes sehr knapp." Eine Übergangsregel soll sicherstellen, dass das
Bundesgesetz ab Januar in Sachsen-Anhalt gelten kann: Das
Landesverwaltungsamt ist vorerst für die Registrierung zuständig. Von
Angern hinterfragt allerdings den Sinn der Übergangsregel: "Ich
glaube nicht, dass ab Januar Hunderte Frauen nach Halle fahren
werden, um sich dort anzumelden." Somit würden sich betroffene Frauen
strafbar machen. Laut Bundesgesetz drohen Bußgelder bis zu 1 000
Euro.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

619607

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: NRW will nur noch barrierefreie Wohnungen genehmigen Düsseldorf (ots) - NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat die Eckpunkte für eine neue Landesbauordnung in NRW festgezurrt. Der interne Entwurf ihres Ministeriums, der der Rheinischen Post (Donnerstagausgabe) vorliegt, sieht die Abschaffung der von der Vorgängerregierung eingeführten Rollstuhl-Quote bei Neubauten vor. Im Gegenzug sollen in NRW ab 2019 nur noch Mehrfamilien-Neubauten genehmigt werden, die den weniger strengen Vorgaben für "barrierefreies Wohnen" genügen. Davon sollen auch Senioren und junge Familien profitieren. mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Frühere NRW-Vizeregierungschefin Löhrmann (Grüne) fordert breite Auseinandersetzung mit Antisemitismus Bielefeld (ots) - "In Deutschland gibt es einen latenten Judenhass" Bielefeld. Die ehemalige NRW-Vizeregierungschefin und KMK-Präsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat eine breite Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus gefordert. In einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagausgabe) sagte Löhrmann, in Deutschland gebe es "einen latenten Judenhass". Die Grünen-Politikerin verlangte, statt über Schuld- häufiger über Verantwortungsfragen zu sprechen. "Mahnmale zur Erinnerung an die mehr...

  • NOZ: NOZ: DIHK warnt: Staus und Personalmangel in der Verkehrswirtschaft bedrohen Aufschwung Osnabrück (ots) - DIHK warnt: Staus und Personalmangel in der Verkehrswirtschaft bedrohen Aufschwung "Dem Weihnachtsmann gehen die Helfer aus" - 18.900 offene Stellen für Berufskraftfahrer Osnabrück. Die Verkehrswirtschaft in Deutschland leidet unter Personalmangel und schlechter Infrastruktur. "Insgesamt drohen die Engpässe zu einem echten Flaschenhals für die Fortsetzung des Aufschwungs zu werden", sagte Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), der "Neuen mehr...

  • NOZ: NOZ: Immer mehr Rentner stehen bei Tafeln für Essen an Osnabrück (ots) - Immer mehr Rentner stehen bei Tafeln für Essen an Verband: Zahl hat sich binnen zehn Jahren auf 350.000 verdoppelt - Sozialverband VdK spricht von "Armutszeugnis" Osnabrück. Immer mehr Rentner stehen bei den Tafeln für kostenlose Lebensmittel an: Nach Angaben des Bundesverbandes der Tafeln in Deutschland hat sich die Zahl der bedürftigen Senioren binnen zehn Jahren verdoppelt. Der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Fast jeder vierte Tafelkunde ist mittlerweile mehr...

  • neues deutschland: Katalanischer Linkspolitiker Fachin: Unabhängigkeitsbewegung lässt sich nicht mehr zurückschrauben Berlin (ots) - Bei den Wahlen in Katalonien am 21. Dezember treffen die Parteien für die Unabhängigkeit auf die Unionisten. "In Katalonien ist etwas passiert, was die Forderung nach Unabhängigkeit zu einer universalen Forderung machte", sagte Alberto-Dante Fachin der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). "Als die spanische Regierung die Menschen daran gehindert hat, ihre demokratischen Rechte auszuüben, haben große Teile der aus der Bewegung 15M stammenden antinationalen Linken in Katalonien mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht