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Energieverbrauch steigt 2017 leicht an / Kohle verliert / Öl und Gas nehmen zu / Plus bei den Erneuerbaren

Geschrieben am 21-12-2017

Berlin/Bergheim (ots) - Der Energieverbrauch in Deutschland lag
2017 bei insgesamt 13.525 Petajoule (PJ) oder 461,5 Millionen Tonnen
Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) und damit um 0,8 Prozent höher als
im Vorjahr. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft
Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) gibt es Zunahmen beim Verbrauch
von Mineralöl und Erdgas sowie Rückgänge bei Kohle und Kernenergie.
Die erneuerbaren Energien konnten ihren Beitrag teilweise kräftig
steigern. Für den Verbrauchsanstieg ist vor allem die positive
Konjunkturentwicklung verantwortlich. Bei den erneuerbaren Energien
sorgten im Wesentlichen gute Windverhältnisse an Land und auf See
sowie eine etwas höhere Zahl von Sonnenstunden und der Anlagenzubau
für höhere Stromeinspeisungen. Bei den energiebedingten
CO2-Emissionen rechnet die AG Energiebilanzen mit einer stagnierenden
Entwicklung.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich 2017 in Deutschland
insgesamt um 3 Prozent auf 4.675 PJ (159,5 Mio. t SKE). Zu dieser
Entwicklung trug vor allem der gestiegene Verbrauch an Kraftstoffen
bei. Bei Otto- und Dieselkraftstoff kam es zu einem Plus von jeweils
rund 2 Prozent. Der Verbrauch von Flugkraftstoff nahm mit 0,7 Prozent
nur leicht zu. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen
Zuwachs von rund 2 Prozent und die Rohbenzinlieferungen an die
chemische Industrie stiegen um etwas über 7 Prozent.

Der Erdgasverbrauch erreichte eine Höhe von 3.200 PJ (109,2 Mio. t
SKE) und lag damit um 5,2 Prozent über dem Vorjahr. Erheblichen
Einfluss auf diese Entwicklung hatte der gestiegene Einsatz von
Erdgas in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung. Infolge der
vergleichsweise kühlen Witterung in einzelnen Monaten des
abgelaufenen Jahres verzeichnete der Erdgaseinsatz für Heizzwecke
ebenfalls Zuwächse. Auch die Industrie setzte mehr Erdgas zur Strom-
und Wärmeerzeugung ein.

Der Verbrauch an Steinkohle war um 10,4 Prozent rückläufig und
erreichte eine Gesamthöhe von 1.489 PJ (50,8 Mio. t SKE). In der
Stromerzeugung kam es zu Verdrängungseffekten infolge höherer
Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien sowie einer gestiegenen
Stromerzeugung der Erdgas-KWK-Anlagen. Außerdem gingen mehrere
Steinkohlenkraftwerke vom Netz. Die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte
den Einsatz von Kohle und Koks leicht um etwa 0,6 Prozent.

Der Verbrauch von Braunkohle blieb um 0,6 Prozent unter dem
Ergebnis des Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.510 PJ (51,5
Mio. t SKE). Ein geringerer Einsatz in den bestehenden Kraftwerken,
an die rund 90 Prozent der deutschen Braunkohlenförderung geliefert
werden,sowie die Überführung der ersten Kraftwerksblöcke in die
vierjährige Sicherheitsbereitschaft sorgten 2017 für einen Rückgang
der Stromerzeugung aus Braunkohle um 1 Prozent auf 148
Terawattstunden.

Bei der Kernenergie kam es wegen Kraftwerksrevisionen zu einem
Minus von 10,3 Prozent. Insgesamt leistete die Kernenergie 2017 noch
einen Beitrag von 828 PJ (28,3 Mio. t. SKE) zur Energiebilanz.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten
Energieverbrauch 2017 um gut 6 Prozent, wobei es bei den einzelnen
Energieformen zu unterschiedlichen Entwicklungen kam: Die
Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank gegenüber dem
Vorjahr infolge der Witterungsbedingungen um rund 4 Prozent. Die
Stromeinspeisung aus Windanlagen nahm dagegen kräftig um 34 Prozent
zu. Bei der Solarenergie (Solarwärme und PV-Strom) kam es zu einem
Zuwachs von 5 Prozent. Die Geothermie verbuchte insgesamt ein Plus
von 7 Prozent. Biomasse und Abfälle verharrten auf dem Niveau des
Vorjahres. Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten
Energieverbrauch in Deutschland stieg 2017 auf 13,1 Prozent.

Die Anteile der verschiedenen Energieträger am nationalen
Energiemix haben sich 2017 gegenüber dem Vorjahr weiter verschoben:
Mineralöl und Erdgas sowie die erneuerbaren Energien konnten ihre
Anteile am Energieverbrauch steigern. Bei der Kernenergie und bei der
Steinkohle kam es zu deutlichen, bei der Braunkohle zu leichten
Rückgängen. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf
einem breiten Energieträgerangebot. Fast 60 Prozent des inländischen
Energieverbrauchs entfallen auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle
deckten zusammen etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die
Erneuerbaren steigern ihren Beitrag kontinuierlich.

Hinweis für die Redaktionen:

Grafiken und eine Tabelle zur Meldung sind abrufbar unter
http://www.ag-energiebilanzen.de/6-0-Primaerenergieverbrauch.html



Pressekontakt:
Uwe Maaßen
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.
c.o.
DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Auenheimer Str. 27
50129 Bergheim

T +49 2271 99577 34

mailto: Uwe.Maassen@braunkohle.de

Vorsitzender des Vorstandes und
Mitglied der Geschäftsführung der
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.

Original-Content von: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen, übermittelt durch news aktuell


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