Ärztebefragung zum Jahreswechsel: Ende der Bürgerversicherungs-Debatte ganz oben auf der Wunschliste
Geschrieben am 28-12-2017 |
Hamburg (ots) - Pessimistisch wäre wohl noch untertrieben - die
niedergelassenen Ärzte in Deutschland sehen die Zukunft derzeit
rabenschwarz. Das Jahr 2018 bringt negative Veränderungen für den
eigenen Berufsstand, fürchtet laut aktueller Umfrage der Großteil der
Mediziner: 69 Prozent der Umfrageteilnehmer prophezeien, dass das
neue Jahr für die Ärzteschaft auch neue Probleme bringt.
Lediglich drei Prozent der Niedergelassenen erwarten positive
Veränderungen, 28 Prozent erwarten ein durchschnittliches Jahr ohne
besondere Höhen und Tiefen für die Ärzteschaft. Dies ist das Ergebnis
der Online-Befragung des Ärztenachrichtendienstes (änd) in Hamburg,
an der sich vom 12. bis zum 20. Dezember 2017 insgesamt 1.349
niedergelassene Haus- und Fachärzte aus dem gesamten Bundesgebiet
beteiligt hatten.
Unter anderem die Debatte über die Bürgerversicherung oder die
Einheitsgebührenordnung scheint dabei das Vertrauen in die Politik
weiter beschädigt zu haben: Nur zwei Prozent der befragten Ärzte
gaben an, dass sie der nächsten Bundesregierung eine
Gesundheitspolitik zutrauen, die Verbesserungen für den eigenen
Berufsstand bringt. 37 Prozent erwarten dagegen ein Verharren auf dem
Status quo. Die Mehrheit von 60 Prozent geht jedoch davon aus, dass
sich die Lage verschlimmern wird.
Die düstere Prognose setzt sich auch bei der Frage nach der
eigenen wirtschaftlichen Situation im kommenden Jahr fort: Erstmals
in einer änd-Umfrage zum Jahresende erwartet die Mehrheit der
Befragten Ärzte (51 Prozent) eine Verschlechterung der
wirtschaftlichen Situation der eigenen Praxis. 42 Prozent gehen
dagegen von einer praktisch unveränderten Lage aus, sieben Prozent
glauben an eine Verbesserung.
Die Ärzte waren auch aufgerufen, eine Einschätzung zur eigenen
Arbeitsbelastung im Jahr 2018 abzugeben. 46 Prozent der
Niedergelassenen erwarten eine gleichbleibende Arbeitsbelastung,
immerhin 40 Prozent befürchten spürbare Mehrarbeit. Lediglich 14
Prozent gaben an, die Arbeitsbelastung im nächsten Jahr
voraussichtlich reduzieren zu können.
Die per Freitext abgefragten beruflichen Wünsche für das neue Jahr
zeigen einmal mehr die Gründe für den Pessimismus: "Weniger
Regulierungswut seitens der Behörden", erhoffen sich die Ärzte dort -
oder "mehr Zeit für den einzelne Patienten und für Fortbildungen".
Neben dem Abbau der Bürokratie und höherer Wertschätzung der in der
ambulanten Versorgung geleisteten Arbeit, steht auch die "faire
Bezahlung der Behandlung von gesetzlich Versicherten" ganz oben auf
der Wunschliste. Besonders häufig diesmal: "Es darf keine
Bürgerversicherung geben!".
Pressekontakt:
änd Ärztenachrichtendienst Verlags-AG
Kattjahren 4
22359 Hamburg
040/6091540
j.scholz@aend.de
Original-Content von: Ärztenachrichtendienst Verlags-AG (änd), übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
620071
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Zu wenig Personal für Mindestlohnkontrolle Düsseldorf (ots) - Von den zusätzlich geplanten 1600 Stellen beim
Zoll zur Kontrolle der Einhaltung des Mindestlohns in den deutschen
Unternehmen sind bislang erst 361, also weniger als ein Viertel
besetzt. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf
schriftliche Fragen der Linken-Politikerin Susanne Ferschl hervor,
die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe) vorliegen. Demnach waren in der zuständigen
Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) am 1. Dezember 2017 insgesamt
6428 Planstellen besetzt. mehr...
- Rheinische Post: Vier von fünf Deutschen wollen weniger Lebensmittel wegwerfen Düsseldorf (ots) - 81 Prozent der Deutschen haben sich
vorgenommen, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Das geht nach
einem Bericht der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe) aus einer GfK-Studie für das
Ernährungsministerium hervor. Danach geben 85,6 Prozent der Frauen
und 72,2 Prozent der Männer an, Lebensmittelabfall bewusst vermeiden
zu wollen. Nach Schätzungen von Bundesminister Christian Schmidt
(CSU) haben Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte in
diesem Jahr knapp elf Millionen mehr...
- Deutsches Kinderhilfswerk: Erhöhung von Kindergeld und Hartz IV-Regelsatz für Kinder ein Armutszeugnis Berlin (ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk bemängelt die geringe
Erhöhung des Kindergeldes und des Regelsatzes für Kinder im Hartz
IV-Bezug zum 1. Januar 2018 als völlig unzureichend. "Zwei Euro mehr
Kindergeld und drei bis fünf Euro Regelsatzerhöhung für Kinder im
Hartz IV-Bezug sind ein schlechter Witz. Mit diesen kümmerlichen
Beträgen kann die Kinderarmutsquote in Deutschland nicht gesenkt
werden. Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen, das
ist eine Schande für eine der reichsten Industrienationen der Welt", mehr...
- Weiß: Neuer Schwung in der Betriebsrente Berlin (ots) - Anrechnungsfreiheit bei geringen Einkommen und
Haftungserleichterungen für Kleinunternehmen
Mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz treten zum 1. Januar 2018
wichtige Verbesserungen der betrieblichen Altersversorgung in Kraft.
Hierzu erklärt der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß:
"Die Betriebsrente wird endlich auch für Arbeitnehmer mit kleinem
Geldbeutel attraktiv. Denn für Zusatzrenten aus einer betrieblichen
Altersvorsorge, einer Riester-Rente oder einer Basisrente mehr...
- NABU verleiht Bauernpräsident Rukwied "Dinosaurier des Jahres 2017" (FOTO) Berlin (ots) -
Der NABU hat Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen
Bauernverbands (DBV), mit dem "Dinosaurier des Jahres 2017"
ausgezeichnet. Der DBV-Chef erhält Deutschlands peinlichsten
Umweltpreis für seine rücksichtslose Blockade einer
umweltfreundlichen Agrarreform. Der DBV-Präsident streitet die
Hauptverantwortung der industriellen Landwirtschaft für das
Artensterben ab, verteidigt ein Subventionssystem, das nachweislich
zulasten von Natur, Landwirten und Steuerzahlern geht und bekämpft
regelmäßig alle Maßnahmen zur mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|