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Neuer Höchststand beim Verpackungsabfall: Deutsche Umwelthilfe fordert Umsetzung der Mehrwegquote und höhere Entgelte für Verpackungen

Geschrieben am 04-01-2018

Berlin (ots) - Der Verpackungsverbrauch in Deutschland hat im Jahr
2015 mit 18,15 Millionen Tonnen einen neuen Rekordwert erreicht -
Deutsche Umwelthilfe fordert konsequente Umsetzung einer
Abfallvermeidungspolitik durch die Bundesregierung - Mehrwegsysteme
und Wiederverwendung müssen gesetzlich gefördert und das
Inverkehrbringen von Verpackungen verteuert werden

Der Verpackungsverbrauch in Deutschland hat mit 18,15 Millionen
Tonnen im Jahr 2015 einen neuen Höchststand erreicht. Dies geht aus
einer kürzlich vom Umweltbundesamt veröffentlichten Studie der GVM
Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung hervor. Im Vergleich zum
bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2014 mit 17,61 Millionen Tonnen
Verpackungsmüll, nahm der Verbrauch noch einmal um 380.000 Tonnen zu.
Nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist dies ein
besorgniserregendes Signal, denn es zeigt, dass die bisherige
Abfallpolitik und die Umsetzung der gesetzlich festgelegten
Abfallhierarchie, an deren Spitze die Vermeidung steht, bislang
weitestgehend gescheitert ist. Deshalb fordert der Umwelt- und
Verbraucherschutzverband von der geschäftsführenden und zukünftigen
Bundesregierung eine konsequente Abfallvermeidungspolitik. Hierzu
sind die Umsetzung der im Verpackungsgesetz festgeschriebenen
Mehrwegquote und eine deutliche Anhebung der Kosten für das
Inverkehrbringen von Verpackungen notwendig.

"Es ist ein Armutszeugnis, dass das Verpackungsaufkommen in
Deutschland von Jahr zu Jahr neue Rekordwerte erreicht. Das neue
Verpackungsgesetz wird diese Entwicklung nicht stoppen. Das Fehlen
einer erweiterten Wertstofferfassung und wirksamer ökonomischer
Anreize zur Abfallvermeidung sowie die nun eingeführte
Selbstkontrolle des Handels bei gleichzeitiger Entmachtung der
Behörden zeigen den niedrigen Stellenwert, den die Bundesregierung
dem Ressourcenschutz gibt", kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch.

"Entscheidend ist nun, die wenigen Ziele und konkreten
Vorschriften des neuen Verpackungsgesetzes konsequent umzusetzen, die
wirklich das Potenzial zur Entlastung der Umwelt haben. Hierzu zählen
vor allem das Erreichen der im letzten Moment ins Gesetz
aufgenommenen Mehrwegquote von 70 Prozent, eine
verbraucherfreundliche Umsetzung der Kennzeichnung von Einweg- und
Mehrweggetränkeverpackungen und die Festlegung ambitionierter
Standards zur Recyclingfähigkeit von Verpackungen", sagt Resch.

"Das Herstellen und Inverkehrbringen von Verpackungen ist viel zu
günstig. Seit Jahren unterbieten sich die in Deutschland tätigen
dualen Systeme bei der Entsorgung von Verpackungen, um neue
Großkunden zu gewinnen. Dadurch geht die Lenkungswirkung der
Verpackungsverordnung hin zu weniger Abfällen verloren", kritisiert
der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. "Entweder
müssen die Lizenzentgelte für das Inverkehrbringen von Verpackungen
deutlich ansteigen oder es muss eine Ressourcensteuer eingeführt
werden. Am Ende sollten Hersteller, die besonders viele Verpackungen
produzieren, auch besonders viel dafür bezahlen müssen."

Bereits heute verbrauchen wir 1,5 Mal mehr Ressourcen als die Erde
regenerieren kann. Würden alle so leben wie die Deutschen, dann
bräuchten wir sogar drei Erden. Als rohstoffarmes Land sollte
Deutschland sparsam mit begrenzt vorhandenen Ressourcen umgehen.

Links:

DUH-Hintergrundpapier mit Fakten und Lösungsstrategien zur
Verpackungsvermeidung in Supermärkten und Drogerien
http://bit.ly/duh_pm_170413

Hintergrundinformationen zum Verpackungsmüll in Supermärkten und
Drogerien
http://www.duh.de/themen/recycling/verpackungen/supermaerkte/



Pressekontakt:
Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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