Mitteldeutsche Zeitung: zu Sondierung
Geschrieben am 07-01-2018 |
Halle (ots) - Vielleicht fühlt sich Angela Merkel ja ein bisschen
so wie in einem Weltraum-Kontrollzentrum: Draußen das Raumschiff auf
der Startrampe, drinnen lange Zahlenkolonnen auf Computern. Fünf,
vier, drei, zwei, eins - und dann mal sehen, ob sie fliegt, die
Rakete mit dem Namen Groko III oder ob sie wegen Reparaturschäden am
Boden bleibt. Viel spricht für Erfolg, aber es gibt eine große
Unbekannte in der Regierungsstartberechnung, etwas, was Merkel nicht
überblicken kann: der Lindner-Faktor. Bei den Jamaika-Verhandlungen
von CDU, CSU, FDP und Grünen war der Lindner-Faktor noch nicht
bekannt, diese Lust am politischen Roulette. Nach vier Wochen
Verhandlungen, quasi in letzter Minute entschied sich die FDP,
beziehungsweise ihr Chef Christian Lindner, zum Ausstieg, vorgeblich
aus sachlich-fachlichen Gründen. Wie sachlich-fachlich die Gründe
tatsächlich waren, zeigte sich, als Lindner jüngst erklärte, eine
Jamaika-Koalition ohne Merkel sei durchaus möglich.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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