Schwäbische Zeitung: Den Nerv getroffen - Leitartikel zum Tarifstreit
Geschrieben am 11-01-2018 |
Ravensburg (ots) - Im Tarifstreit der Metallindustrie stehen die
äußeren Zeichen noch auf Konfrontation. Doch es gibt auch erste
Anzeichen von Bewegung auf beiden Seiten.
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte im Vorfeld signalisiert, kleine
und mittlere Unternehmen vom Streitthema Arbeitszeit auszunehmen.
Auch die Arbeitgeber zeigten Kompromissbereitschaft: Bei den
Arbeitszeiten brauchen wir Öffnungsklauseln nach oben, dann seien
auch Öffnungsklauseln nach unten möglich, ließ sich der Chef des
Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Stefan Wolf, zitieren.
Lange haben die Gewerkschaften nur über Löhne geredet. Mit ihrer
Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten trifft die IG Metall jetzt
einen Nerv. Vielen Beschäftigten fällt es immer schwerer, sich
angesichts stetig steigender Anforderungen im Job auch noch
angemessen um familiäre Angelegenheiten zu kümmern. Vor allem
berufstätige Eltern und Pflegende fühlen sich oftmals überfordert.
Zugleich steigt die Zahl der Überstunden: Rund eine Milliarde
Überstunden haben deutsche Arbeitnehmer 2016 angehäuft - die meisten
sogar unbezahlt.
Inzwischen wünschen sich viele Beschäftigte, temporär im Job
kürzer zu treten, um sich zum Beispiel mehr in der Familie zu
engagieren oder um Angehörige pflegen zu können. Sie möchten aber
später ihre volle Stelle wiederhaben. Doch nur wenige Unternehmen
machen das bislang möglich.
In diesem Punkt werden sich die Arbeitgeber bewegen müssen. Das
fällt Großkonzernen naturgemäß leichter als kleinen Firmen. Und das
weiß auch die IG Metall. Es wäre nichts Neues in der Tarifpolitik,
Leistungen etwa von der Betriebsgröße abhängig zu machen, und so der
spezifischen Personalsituation von Mittelständlern Rechnung zu
tragen. Womit die Gewerkschaft allerdings über das Ziel
hinausschießt, ist die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung mit
Lohnausgleich. Die Kosten für Kindererziehungszeiten und Pflegepausen
bei den Unternehmen abzuladen, ist schlicht der falsche Weg.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Original-Content von: Schwäbische Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
621468
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Wirtschaftswachstum Bielefeld (ots) - Wie der Volksmund sagt: Ein voller Bauch
studiert nicht gern. Auch sonst neigt der Mensch im Zustand der
Sättigung nicht gerade dazu, sich übermäßig anzustrengen. Darum ist
die Nachricht, dass die deutsche Wirtschaft 2017 so stark gewachsen
ist wie seit sechs Jahren nicht mehr, einerseits eine sehr gute
Nachricht. Zugleich aber ist sie auch eine Warnung. Ein nicht
geringer Teil des Wachstums um 2,2 Prozent fußt auf den historisch
niedrigen Kreditzinsen. Der nicht kurz-, aber wohl mittelfristig zu
erwartende Anstieg mehr...
- Rheinische Post: Bauernverband fordert Tötung von 70 Prozent aller Wildschweine in Deutschland Düsseldorf (ots) - Zur Vorbeugung der sich in Osteuropa
ausbreitenden Afrikanischen Schweinepest fordert der Bauernverband
den Abschuss von 70 Prozent der Wildschweine in Deutschland und
bekommt von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) Unterstützung für
das Verlangen nach flächendeckender Aufhebung der Schonfristen. Der
Vizepräsident des Bauernverbandes, Werner Schwarz, sagte der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe), die
Tötung auch von Muttertieren und Frischlingen müsse erlaubt werden.
Er räumte ein, mehr...
- H&D Wireless verkündet auf der CES in Las Vegas die Vorstellung der neusten Ergänzung zur Familie der Accelerate© Konnektivitätsmodule Stockholm (ots/PRNewswire) -
H&D Wireless, Schwedens führender Anbieter von Lösungen für
IoT-Konnektivität und IoT-Cloud sowie RTLS-Plattformen, verkündet die
Vorstellung des SPB228 WLAN- und Bluetooth-Kombi-Moduls, das Dual
Band Wi-Fi 2x2 MU-MIMO und Bluetooth 5 Multiradio-Modul mit der
marktweit besten Performance.
(Logo:
http://mma.prnewswire.com/media/494475/H_and_D_Wireless_Logo.jpg )
H&D Wireless stellte heute das SPB228, den neusten Zuwachs der
Accelerate© Modulfamilie vor. Das auf der 28 nm-Chiptechnologie mehr...
- XinFin mit Sitz in Singapur stellt die Blockchain-gesteuerte TradeFinex-Plattform mit Indiens größter Handelsorganisation Assocham vor Neu-Delhi (ots/PRNewswire) -
Das Blockchain-Unternehmen XinFin mit Sitz in Singapur
(http://www.xinfin.org) hat auf dem 2. Global Summit on P2P Digital
Asset System, der in Delhi in Indien abgehalten wurde, in
Zusammenarbeit mit Assocham ihre Marktplatzplattform TradeFinex
(http://www.tradefinex.org ) vorgestellt. Als Teil dieser
Partnerschaft wird XinFin seine TradeFinex-Plattform auf das Netzwerk
von Assocham mit über 300 Fachverbänden und 450.000 Mitgliedern
ausdehnen, um Ineffizienzen im Handel und in der Finanzwirtschaft mehr...
- Bisher umfangreichste Spende zur Förderung psychischer Gesundheit lässt Kanadier Hoffnung schöpfen Toronto (ots/PRNewswire) -
Psychische Erkrankungen sind die weltweit häufigste Ursache für
Behinderung - mehr als 6,7 Millionen Kanadier sind betroffen. Das
Centre for Addiction and Mental Health (CAMH) in Kanada fühlt sich
geehrt, eine erste Spende von 100 Millionen Dollar erhalten zu haben,
mit deren Hilfe die Ursachen psychischer Erkrankungen definiert sowie
lebensrettende und hoffnungsgebende Behandlungsmethoden entwickelt
werden sollen. Es handelt sich um eine anonyme Spende an Kanadas
größtes akademisches Zentrum für psychische mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|