Frankfurter Rundschau: Neue Tragödie in Sicht
Geschrieben am 16-01-2018 |
Frankfurt (ots) - Bangladesch und Myanmar haben sich über die
Köpfe der Rohingyas hinweg geeinigt. In einer Woche sollen die ersten
Familien der 650 000 Flüchtlinge in Lager in jenem Staat gebracht
werden, aus dem sie seit August im Rahmen der ethnischen Säuberung
durch die Militärs von Myanmar geflohen sind. Die Flüchtlinge werden
sicher nicht freiwillig gehen. Bislang hat sich nichts an der
Apartheid-ähnlichen Diskriminierung der islamischen Minderheit
geändert. Die Rückkehrer dürfen auch nicht in ihre knapp 400
niedergebrannten Dörfer zurück. Myanmar errichtete bislang Lager für
30 000 Heimkehrer. Myanmars Generäle fürchten, die Rückkehrer könnten
sich der Widerstandsbewegung Arsa anschließen. Die Rohingyas, die das
Elend in den notdürftigen Unterkünften in Bangladesch vorziehen,
kennen die Verhältnisse in Myanmars Lagern. Seit Jahren leben dort
über 100 000 Rohingyas in abgeriegelten Unterkünften. Die vermutlich
zwangsweise Rückführung der Rohingyas droht eine neue Tragödie zu
werden.
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Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
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