BDI-Präsident Kempf zu einem Jahr Donald Trump:
"Kein Grund zur Entwarnung"
Geschrieben am 17-01-2018 |
Berlin (ots) -
- Sorgen der Industrie bleiben groß
- Unternehmen wegen Handelspolitik beunruhigt
- Bundesregierung muss auf US-Steuerreform reagieren
In der US-Wirtschaftspolitik sieht der Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) ein Jahr nach Amtsantritt von Präsident Donald Trump
keinen Grund zur Entwarnung. "Die schlimmsten Befürchtungen sind
bisher nicht wahrgeworden, die Sorgen der deutschen Industrie bleiben
trotzdem groß", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Mittwoch in
Berlin anlässlich des bevorstehenden Jahrestags des Amtsantritts von
Trump am kommenden Samstag.
"Unsere Unternehmen sind beunruhigt, dass die USA deutlich stärker
als bisher Gebrauch von ungerechtfertigten Antidumping-Maßnahmen
machen", sagte Kempf. Diese neuen Handelsbarrieren würden
überproportional nicht China, sondern andere Handelspartner treffen -
inklusive Deutschland.
Mit der Steuerreform im Rücken könne Trump sich in diesem Jahr
stärker auf die Handelspolitik konzentrieren, sagte Kempf. Wolle der
US-Präsident sein Wahlversprechen halten, hart gegen Handelspartner
wie China vorzugehen und die heimische Industrie zu schützen, drohten
negative Konsequenzen. "Ein eskalierender Handelsstreit mit China
hätte dramatische Folgen auch für Europa. Ein möglicher Ausstieg der
USA aus dem Handelsabkommen Nafta würde deutsche Unternehmen in der
Region empfindlich treffen", warnte der BDI-Präsident.
"Protektionismus schadet unterm Strich allen, auch den USA. Daher
muss sich die künftige Bundesregierung klar gegen offenen und
versteckten Protektionismus einsetzen", verlangte Kempf. Er sprach
sich für regelbasierten Handel und EU-Freihandelsabkommen mit
strategischen Partnern aus.
In der US-Wirtschaftspolitik sei der US-Präsident dringend
notwendige Investitionen in die Infrastruktur bislang schuldig
geblieben. Durch die US-Steuerreform verschärfe sich der
Steuerwettbewerb enorm. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik
hierzulande den Standort Deutschland durch steuerliche
Strukturreformen konkurrenzfähig macht", unterstrich der
BDI-Präsident.
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
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