Börsen-Zeitung: Hetzjagd, Kommentar zum Thema Cum-Ex von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 17-01-2018 |
Frankfurt (ots) - Mehrere Anbieter offener Immobilienfonds, so war
dieser Tage zu lesen, haben 2018 fällige Ausschüttungen auf das alte
Jahr vorgezogen. Vielen Kleinanlegern hätten wegen der
Investmentsteuerreform sonst Nachteile gedroht. Weil diese Einkünfte
noch 2017 zugeflossen sind, wurden sie dem Zugriff des Fiskus
entzogen.
Wie ist dieses mutmaßlich kollusive Vorgehen von Fondsanbietern
und Sparern (die haben die verfrühte Zahlung immerhin nicht abgelehnt
und den Zweck der Übung wohl durchschaut) zu werten? Kluge
Steuergestaltung? Oder Trickserei, Betrug, Ausplündern des Staates,
Sittenwidrigkeit mit der Folge von Nichtigkeit und
Schadenersatzpflicht, Wirtschaftsverbrechen?
Derart schweres Geschütz wird ja von vielen Politikern, berufenen
und weniger berufenen Experten sowie etlichen Medien in Sachen Cum-ex
aufgefahren. Was dieser Vergleich soll? Er soll zeigen, dass die
Abgrenzung zwischen salonfähigem Ausnutzen steuerrechtlicher
Spielräume und potenziell kriminellem Handeln nicht nur bei
Aktiengeschäften um den Dividendentermin ein schwieriges Unterfangen
sein kann. Hier wie dort gibt es zwischen "eindeutig erlaubt" und
"eindeutig verboten" eine breite Grauzone von Fallkonstellationen,
bei denen sich trefflich über die Legalität streiten lässt - zumal
dann, wenn eine höchstrichterliche Rechtsprechung noch aussteht.
Während eine klare Mehrheit der Meinungsbildner mit der
"pfiffigen" Umgehung der Fondsbesteuerung zulasten des Fiskus - und
damit zulasten der anderen Steuerzahler - kein Problem haben dürfte,
findet gegen Banken, die unter Cum-ex-Generalverdacht gestellt sind,
eine öffentliche Hetzjagd statt. Aktuell ist erneut M.M. Warburg in
die Schusslinie geraten. Das Hamburger Bankhaus sieht sich als Opfer
einer "medialen Rufmordkampagne".
Tatsächlich scheint "Unschuldsvermutung" im Kontext mit dem
"größten Steuerraub in der deutschen Geschichte", wie einst getitelt
wurde, ein Fremdwort zu sein. Auf wackliger rechtlicher Basis wird
vorverurteilt, dass sich die Balken biegen. Und wenn als
"Betrugsschaden" - ohne dass es einen verurteilten Betrüger gäbe! -
eine neue amtliche Zahl von 5,3 Mrd. Euro kursiert, verbreiten auch
als seriös geltende Medien wie die "Tagesschau" locker-flockig, der
Skandal sei "sehr viel größer" als bisher bekannt. Dabei hatten doch
die Grünen schon immer gewusst, dem Staat seien 12 Mrd. Euro
vorenthalten worden. Zu schweigen von den mindestens 31,8 Mrd. Euro,
die an der Uni Mannheim "exklusiv" errechnet wurden. Aber vielleicht
waren das ja alternative Fakten.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
622191
weitere Artikel:
- UnionPay wird in Spanien an 90 % der Geldautomaten und POS-Terminals akzeptiert Madrid (ots/PRNewswire) - UnionPay International gab heute
bekannt, dass man mit Banco Cooperativo in Spanien zusammenarbeitet.
Das bedeutet, dass deren 81.000 POS-Terminals und 2600 Geldautomaten
künftig UnionPay-Karten akzeptieren werden und die Akzeptanz von
UnionPay in den kleinen und mittleren Städten Spaniens entsprechend
steigt. Jetzt wird UnionPay an 90 % der Geldautomaten und
POS-Terminals in Spanien akzeptiert und die problemlose Online- und
Offlinenutzung wird noch in diesem Jahr realisiert.
Laut dem kürzlich von mehr...
- OBI Pharma erhält FDA-Genehmigung des IND-Antrags auf Phase-1-Studie eines monoklonalen Antikörpers zur Krebsimmuntherapie (OBI-888). In erster klinischer Studie werden Sicherheit und vorläufige
Aktivität einer passiven Immuntherapie auf Basis eines monoklonalen
Antikörpers untersucht, der sich gegen Globo H richtet, ein
Glykolipidantigen, das in vielen Tumorarten vorkommt.
Taipeh, Taiwan (ots/PRNewswire) - OBI Pharma, Inc., ein
taiwanisches Biopharma-Unternehmen (TPEx: 4174), hat heute
bekanntgegeben, dass die US-amerikanische Food and Drug
Administration (FDA) einen IND-Antrag (Investigational New Drug, dt:
neues Prüfpräparat) für eine Phase-1-Studie eines mehr...
- GAC Motor bringt Premium-Reihe auf die NAIAS 2018 Schritte in Richtung US-Markt
Detroit, Michigan (ots/PRNewswire) - GAC Motor, Chinas am
schnellsten wachsender Automobilhersteller, hat am 15. Januar seinen
vierten Messeauftritt bei der North American International Auto-Show
(NAIAS). Die Vorzeigemodelle aus seiner Serie, darunter die brandneue
GA4-Limousine und das Konzeptauto von GAC Motor, der Enverge, der
seine Weltpremiere feiert, sind bei der Ausstellung zu sehen und
zeigen die Innovationskraft des Unternehmens in Sachen Forschung,
neueste Errungenschaften bei der Fertigung mehr...
- Theriault's Auktionshaus erzielt neuen Auktionsrekord für eine antike Puppe Annapolis, Maryland (ots/PRNewswire) - Ein neuer weltweiter Rekord
bei der Auktion einer antiken Puppe wurde am 6. Januar 2018 bei
Theriault's erreicht, dem Auktionshaus aus Annapolis im
US-Bundesstaat Maryland. Der Auktionspreis der von Antoine Edmund
Rochard erschaffenen Puppe aus dem 19. Jahrhundert stieg auf 333.500
USD an, mit aktiven Geboten von Vertretern renommierter Museen und
internationalen und US-amerikanischen privaten Sammlern. Das Gebot,
das den Zuschlag erhielt, wurde im Auftrag des Barry Art Museum in
Norfolk abgegeben, mehr...
- Die neue nachhaltige TE Connectivity LITESURF Beschichtungstechnologie reduziert das Risiko von Whisker-Bildung bei Automobilelektronikbauteilen auf ein absolutes Minimum Neue Bismut-basierte (Bi) Lösung für die Nutzung der
Einpresstechnik kann das Risiko von Whisker-Bildung um einen Faktor
von mehr als 1600 gegenüber zinnbasierten Lösungen senken
Bensheim, Deutschland (ots/PRNewswire) - TE Connectivity (TE), ein
weltweit führendes Unternehmen im Bereich Verbindungs- und
Sensorlösungen, gab heute die Einführung seiner neuen LITESURF
Beschichtungstechnologie bekannt. LITESURF wurde entwickelt, um das
Risiko von Whiskern und dadurch verursachten Kurzschlüssen samt
nachfolgendem Systemausfall zu mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|