Armutspolitisch wirkungslos: Paritätischer legt Expertise zu Konzept der sogenannte "Grundrente" vor
Geschrieben am 19-01-2018 |
Berlin (ots) - Als "dreisten Etikettenschwindel" und
"armutspolitisch wirkungslos" kritisiert der Paritätische
Wohlfahrtsverband die Pläne der Sondierenden aus Union und SPD zur
Einführung einer sogenannten "Grundrente". "Die Voraussetzungen sind
zu hoch, die Umsetzung zu kompliziert und die Leistungen zu niedrig",
kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen
Gesamtverbands.
Nach einer Expertise der Paritätischen Forschungsstelle, die der
Verband heute vorlegte, kann gerade einmal ein Fünftel der
Altersgrundsicherungsbezieher 35 Jahre und mehr beitragspflichtige
Erwerbsarbeit als Voraussetzung für die so genannte Grundrente
vorweisen. Hinzu käme, dass nach den Plänen der Sondierenden die
gleichen Kriterien wie bei der Sozialhilfe angelegt werden: Erst
müsse angespartes Vermögen eingesetzt werden und auch falls weitere
ausreichende Einkommen, etwa von Ehepartnern vorhanden sind, entfalle
der Anspruch auf die Leistung. "Hier von Rente zu sprechen, ist schon
ein dreister Etikettenschwindel. Eine Rente ist ein Anspruch, der
ganz unabhängig von weiteren Einkommen oder Vermögen erworben wird.
Das hier ist keine Rente, sondern eine Sozialhilfe Plus für lediglich
einen kleinen Teil der von Armut bedrohten Menschen", so Schneider.
"Armutspolitisch verpufft das Ganze im Nichts, da die Regelsätze
in der Altersgrundsicherung eklatant kleingerechnet sind und damit
nicht vor Armut schützen", so Schneider. Der Verband weist darauf
hin, dass nach Berechnungen der Paritätischen Forschungsstelle die
Regelsätze in der Altersgrundsicherung um fast 40 Prozent angehoben
werden müssten, um das Existenzminimum im Alter abzudecken und Armut
zu verhindern. "Ein zehnprozentiges Trostpflästerchen hilft vor
diesem Hintergrund armutspolitisch überhaupt nicht weiter", so
Schneider. "Wer Altersarmut wirklich bekämpfen will, kommt um eine
deutliche Erhöhung der Regelleistung für alle
Altersgrundsicherungsbezieher nicht herum. Doch dazu findet sich in
dem Sondierungspapier kein Wort."
Statt der komplizierten und armutspolitisch wirkungslosen
Neuregelung plädiert der Paritätische für die einfache Erhöhung der
Grundsicherungssätze für alle Altersarmen sowie die Einführung von
großzügigen Freibeträgen auf Einkommen aus der gesetzlichen
Rentenversicherung. "Der Vorteil wäre, dass hierbei alle erreicht
würden, deren Rente nicht zum Leben reicht und nicht nur die wenigen
mit 35 und mehr Versicherungsjahren", so Schneider.
Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, e-Mail: pr@paritaet.org
Original-Content von: Paritätischer Wohlfahrtsverband, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
622494
weitere Artikel:
- Meuthen: So verlogen macht`s die CSU Berlin (ots) - Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen sieht dies als
typisches Beispiel für die politische Praxis bei der CSU:
"Im Wahlkampf konnten die CSU-Granden gar nicht laut genug
poltern, wenn es darum ging, eine Begrenzung der Zuwanderung nach
Deutschland zu fordern. Das war schon damals unglaubwürdig.
Jetzt zeigt die CSU-Europaabgeordnete Hohlmeier wie das bei der
CSU geht: Erst wird laut gefordert und dann fröhlich für das
Gegenteil abgestimmt.
Zur Erläuterung, liebe Frau Hohlmeier: Quoten und ein enger
Familienbegriff mehr...
- Wahl des Vorsitzenden des Parlamentarischen Kontrollgremiums Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
teilt mit:
Das Parlamentarische Kontrollgremium des Deutschen Bundestages hat
in seiner Sitzung am gestrigen Donnerstagabend den Abgeordneten Armin
Schuster zu seinem Vorsitzenden gewählt.
Weitere Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im
Parlamentarischen Kontrollgremium sind:
Stephan Mayer
Prof. Dr. Patrick Sensburg
Hintergrund: Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) ist für
die Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes zuständig. Es mehr...
- BUND-Brief zum SPD-Sonderparteitag: GroKo nur mit sozial-ökologischer Erneuerung Berlin (ots) - Im Vorfeld des am Sonntag in Bonn stattfindenden
SPD-Sonderparteitags wendet sich der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) in einem Brief an die Delegierten des Parteitags
und fordert die SPD auf, im Rahmen von möglichen
Koalitionsverhandlungen klare Zielstellungen und konkrete Maßnahmen
in einen Koalitionsvertrag aufzunehmen, die eine sozial-ökologische
Erneuerung unseres Landes einleiten. Dazu sagt Olaf Bandt,
BUND-Bundesgeschäftsführer Politik und Kommunikation:
"Die innerparteiliche Diskussion mehr...
- Nick: Europarat muss revitalisiert werden Berlin (ots) - Andreas Nick leitet deutsche Delegation in der
Parlamentarischen Versammlung des Europarats
Andreas Nick ist auf Vorschlag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum
neuen Leiter der deutschen Delegation in der Parlamentarischen
Versammlung des Europarates gewählt worden. Anlässlich seiner Wahl
erklärt er:
"Zentraler Auftrag des Europarates ist der Schutz der
Menschenrechte, der pluralistischen Demokratie und der
Rechtsstaatlichkeit in Europa. Heute sind diese grundlegenden Werte
Europas von außen wie auch im Inneren mehr...
- Rheinische Post: EU-Wirtschaftskommissar drängt SPD zu großer Koalition Düsseldorf (ots) - EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre
Moscovici hat die SPD mit Blick auf deren Parteitag am Sonntag in
Bonn eindringlich aufgefordert, den Weg zu Koalitionsgesprächen mit
der Union freizumachen. "Ich weiß, dass die Partei mit sich ringt, ob
sie erneut eine große Koalition eingehen soll, und ich kann das sehr
gut verstehen", sagte Moscovici der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Trotzdem will ich an die
Sozialdemokraten appellieren: Europa schaut auf Euch und zählt auf
Euch! mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|