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Gros: Centeno soll Pläne zur Einlagensicherung auf Eis legen / Euro-Gruppe debattiert über Zentralisierung des Sparerschutzes in Europa

Geschrieben am 22-01-2018

München (ots) - Die bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken
lehnen die Einführung einer länderübergreifenden europäischen
Einlagensicherung weiterhin ab. "Die Forderungen nach einer
Zentralisierung des Sparerschutzes sind verfehlt. Angesichts des nach
wie vor enormen Volumens an notleidenden Krediten in Südeuropa ist
jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, eine Haftungsgemeinschaft zu
gründen", stellt der Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern
(GVB), Jürgen Gros, im Vorfeld des heutigen Euro-Gruppen-Treffens
fest.

Gros reagiert damit auf die jüngsten Aussagen des neuen
Euro-Gruppen-Präsidenten Mário Centeno, der heute in Brüssel erstmals
eine Sitzung des Gremiums leitet. Der Portugiese machte zuletzt
deutlich, dass er das von der EU-Kommission verfolgte Ziel
unterstützt, die nationalen Einlagensicherungssysteme schrittweise zu
vergemeinschaften. Das hätte zur Folge, dass Sparer und Banken in
Deutschland für Risiken in anderen Staaten haftbar gemacht werden
können. "Centeno sollte seine Pläne auf Eis legen und sich um den
Abbau von Risiken in den Bilanzen südeuropäischer Banken kümmern",
fordert der GVB-Präsident im Namen der bayerischen Volksbanken und
Raiffeisenbanken.

"Deutschland verfügt über bewährte Einlagensicherungssysteme",
macht Gros deutlich. Bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken
basieren sie auf der Institutssicherung, die präventiv wirkt und ein
hohes Maß an Einlagenschutz gewährleistet. "Was funktioniert, sollte
nicht neu geregelt werden. Die künftige Bundesregierung muss sich im
Interesse der Sparer für den Erhalt der etablierten Schutzmechanismen
stark machen und das im Koalitionsvertrag festschreiben", so Gros.

Gleichzeitig spricht sich der GVB dafür aus, den Abbau fauler
Kredite in Europa konsequent voranzutreiben, um die Finanzstabilität
zu verbessern. Nach den aktuellsten Angaben der Europäischen
Kommission beläuft sich das Gesamtvolumen an faulen Kreditengagements
in der EU noch immer auf mehr als 950 Mrd. Euro. Der Bestand
konzentriert sich vor allem auf die südeuropäischen Staaten, während
die Ausfallquoten in Deutschland unterdurchschnittlich sind. Gros:
"Wir brauchen in Europa vor allem eine Risikoreduktion, keine
Risikoteilung."

Der Genossenschaftsverband Bayern e.V. (GVB) vertritt die
Interessen von 1.260 genossenschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen
244 Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie 1.016 ländliche und
gewerbliche Unternehmen mit insgesamt rund 51.000 Beschäftigten und
2,9 Millionen Mitgliedern. Damit bilden die bayerischen
Genossenschaften eine der größten mittelständischen
Wirtschaftsorganisationen im Freistaat. (Stand: 31.12.2017)



Pressekontakt:
Florian Ernst

Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
presse@gv-bayern.de
www.gv-bayern.de/presse

Original-Content von: Genossenschaftsverband Bayern, übermittelt durch news aktuell


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