Finanzdienstleister oder Big-Tech: Wer gewinnt den Wettlauf um die Kunden?
Geschrieben am 23-01-2018 |
München (ots) - Unternehmen aus verschiedenen Branchen dringen in
die Welt der Finanzdienstleistungen vor. Traditionelle
Wertschöpfungsquellen schrumpfen, strukturelle Vorteile der führenden
Finanzunternehmen schwinden und neue Produkte mit größerem
Kundennutzen werden oft in anderen Branchen entwickelt. Das geht aus
der 21. Ausgabe des State of the Financial Services-Report der
Strategieberatung Oliver Wyman hervor, der heute im Rahmen des
Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht wurde.
Heute, zehn Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise, geht es der
Branche vergleichsweise gut. Doch auch wenn das Geschäft läuft - die
Konkurrenz schläft nicht. Traditionelle
Finanzdienstleistungsunternehmen werden deutliche Fortschritte beim
Kundennutzen machen müssen. Andernfalls riskieren sie, dass das
Interesse der Kunden zu Firmen aus anderen Bereichen abwandert, in
erster Linie zu den sogenannten "Big-Tech"-Unternehmen wie Google,
Amazon oder Alibaba, die mit einer beachtlichen Bandbreite
innovativer Technologien im Gepäck in die Welt der
Finanzdienstleister vordringen.
Dieser Gruppe erfolgreicher Big-Techs ist es gelungen, bedeutend
schneller neuen Kundennutzen zu schaffen als den
Finanzdienstleistern. "Im vergangenen Jahrzehnt haben die Big-Techs
nicht nur ihren Gewinn enorm gesteigert und ihre Kundenakzeptanz
ausgebaut. Es ist ihnen auch gelungen, die Spielregeln des
Wettbewerbs zu verändern", sagt Finja Carolin Kütz, Deutschlandchefin
von Oliver Wyman. "Produkte stehen nicht mehr im Vordergrund, sondern
aktive Lösungen. Es geht weniger um den Vertrieb als um Konzepte zur
Lösung zentraler Kundenprobleme bei kontinuierlicher Verbesserung der
Kundenzufriedenheit," so Kütz weiter.
Erschwerend kommt für Finanzdienstleister hinzu, dass die
Zinseinkommen als historisch starke Ertragsquelle über die letzten
Jahrzehnte eingebrochen sind. Inwieweit hier in absehbarer Zeit auf
Besserung zu hoffen ist, ist ungewiss. Aber es gibt Hoffnung für die
Finanzdienstleister, wie die Oliver Wyman-Analyse unter 4000
Privatkunden zeigt. Denn gegenüber anderen Industrien haben sie einen
beträchtlichen Vorteil: sie genießen das Vertrauen ihrer Kunden. So
vertrauen 51 Prozent der Befragten darauf, dass ihr Anbieter in ihrem
Sinne handelt - gegenüber 39 Prozent bei Unternehmen, die nicht aus
der Finanzbranche stammen. Bei der Frage nach Sicherheit und Schutz
der eigenen Daten halten sogar 64 Prozent der Befragten
Finanzdienstleister für vertrauensvoller gegenüber 46 Prozent.
Der Kunde im Fokus
Entscheidend für Finanzdienstleister wird künftig sein, den Kunden
besser zu verstehen und entsprechend seiner Bedürfnisse zu beraten.
Bislang haben sich die etablierten Finanzinstitute auf drei
Kategorien des Finanzbedarfs konzentriert: Kreditvergabe/-aufnahme,
Vermögenssicherung und Vermögensbildung. Den Beratern von Oliver
Wyman zufolge haben Kunden heute jedoch ganz andere Bedürfnisse, auf
die es sich zu fokussieren gilt: Geldtransfer (wie Überweisungen und
Zahlungen), Ausgabenmanagement und Verbesserung des Einkommens. "Die
Ergebnisse der globalen Kundenumfrage zeigen, dass sich derzeit die
dringlichsten Kundenbedürfnisse auf die drei letztgenannten
Kategorien beziehen, die von Finanzdienstleistern derzeit noch nicht
breit abgedeckt werden", erläutert Kütz.
"Finanzdienstleister, denen es gelingt, die Bedürfnisse der Kunden
abzudecken und sie erfolgreich zu managen, werden auch langfristig in
der Gunst der Kunden weit vorne liegen" so Kütz. Die Berater gehen
von folgendem Szenario aus: Gelingt es einem Finanzdienstleister
einen durchschnittlichen deutschen Haushalt durch entsprechende
Beratung oder Apps dabei zu unterstützen, seine Ausgaben um vier
Prozent zu senken, schafft er sich damit einen jährlichen Mehrwert
von ca. 1188 Euro. Das entspricht in etwa den durchschnittlichen
jährlichen Ausgaben eines Haushalts für Gesundheit. Um einen analogen
Effekt aus sicheren Tagesgeld-Anlagen zu erwirtschaften, bräuchte man
rund 120.000 Euro an Kapitalstock oder alternativ bei riskanteren
Immobilienfonds immer noch knapp 24.000 Euro. "Genau hier verbirgt
sich unserer Einschätzung nach künftig das größte
Wertschöpfungspotenzial in der Finanzdienstleistungsbranche", so Kütz
weiter. "Wenn es den Finanzdienstleistern gelingt, ihren
Vertrauensvorsprung gegenüber den Technologieunternehmen zu halten
und gleichzeitig den Bedürfnissen der Kunden zu entsprechen, sind sie
gegen Angriffe aus anderen Industrien gerüstet", so das Fazit von
Kütz.
Über den State of the Financial-Services Report
Grundlage des Berichts bildet eine umfassende Primär- und
Sekundärforschung, einschließlich einer Umfrage von rund 4.000 Kunden
im Privatkunden Segment bezüglich der von Kunden wahrgenommenen
Wertschöpfung und ihrer unerfüllten finanziellen Bedürfnisse.
Pressekontakt:
Davina Zenz-Spitzweg
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 243
davina.zenz-spitzweg@oliverwyman.com
Original-Content von: Oliver Wyman, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
622869
weitere Artikel:
- Gehaltsatlas 2018: Stuttgarter verdienen am besten (FOTO) Hamburg (ots) -
Wie viel Geld verdienen Beschäftigte in Deutschland? Welches
Bundesland ist am lukrativsten und in welcher Landeshauptstadt gibt
es die höchsten Gehälter? Antworten auf diese und weitere Fragen
liefert der aktuelle Gehaltsatlas des Vergleichsportals Gehalt.de.
Das Ergebnis: Berufseinsteiger in Stuttgart verdienen am besten und
Hessen ist das Bundesland mit dem höchsten Lohnniveau -
Mecklenburg-Vorpommern hingegen belegt in dieser Auswertung den
letzten Platz. Für die Analyse hat Gehalt.de 750.848 Vergütungsdaten mehr...
- THE NAGA GROUP beteiligt sich an easyfolio Frankfurt (ots) -
- NAGA wird Anker-Gesellschafter bei der easyfolio GmbH
- NAGA wird die strategische Position von easyolio durch den
Einsatz von Blockchain-Technologie als Innovationstreiber weiter
ausbauen
- NAGA will Anlagestrategien auf ETF-Basis in das NAGA-Ökosystem
integrieren
Die THE NAGA GROUP AG (WKN A161NR, ISIN: DE000A161NR7, Kürzel:
N4G) übernimmt 25 Prozent der Gesellschaftsanteile an der easyfolio
GmbH, Frankfurt am Main, mit der Option einer Aufstockung auf
insgesamt bis zu 49 Prozent. mehr...
- Zahl des Tages: 34 Prozent der Deutschen glauben, dass Elektromobilität die Erfordernisse erfüllt, die Verbraucher an ein Auto stellen Saarbrücken (ots) - Elektroautos sind für viele Bürger noch keine
Alternative
Mit Vollgas in die Zukunft? In Anbetracht begrenzter Ressourcen
müssen in Zukunft Alternativen zu benzin- und dieselbetriebenen
Verkehrsmitteln her, etwa Elektroautos. Doch auch sie weisen
Nachteile auf: darunter hohe Anschaffungskosten, niedrige Reichweite,
lange Ladezeiten und vor allem noch eine unzureichende
Ladeinfrastruktur. Zum jetzigen Zeitpunkt glaubt nur ein Drittel (34
Prozent) der Bundesbürger, dass Elektromobilität die Ansprüche der
Verbraucher mehr...
- Außerordentliche Hauptversammlung: TTL AG schafft Finanzrahmen für weiteres Wachstum München (ots) - Die Aktionäre der TTL Information Technology AG,
München, haben auf der heutigen außerordentlichen Hauptversammlung
der Gesellschaft mit großer Mehrheit von 99,99 % ein neues
genehmigtes Kapital in Höhe von 7,1 Mio. Euro sowie eine Ermächtigung
zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen mit einem Nennbetrag von
bis zu 11,5 Mio. Euro und einem zur Erfüllung von aus der Ausgabe von
Wandelschuldverschreibungen resultierenden Wandlungsrechten oder
-pflichten dienenden bedingten Kapital in Höhe von 2,3 Mio. Euro
beschlossen. mehr...
- EANS-Adhoc: Josef Manner & Comp. AG / Vorstandsbestellung --------------------------------------------------------------------------------
Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR durch euro
adhoc mit dem Ziel einer europaweiten Verbreitung. Für den Inhalt ist der
Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Personalia
23.01.2018
Wien - Ad Hoc Meldung
2018-01-23
Die Josef Manner & Comp. AG gibt hiermit bekannt, dass der in diesem
Kalenderjahr auslaufende Vorstandsvertrag von Hr. Mag. Dr. H. P. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|