Zeitungen bauen digitales Angebot für junge Zielgruppen aus / Auch Präsenz in sozialen Netzwerken und bei Messengerdiensten nimmt weiter zu
Geschrieben am 26-01-2018 |
Berlin (ots) - Das Engagement der Zeitungen für junge Zielgruppen
ist ungebrochen stark. Dies zeigen die Ergebnisse einer gemeinsamen
Umfrage, die der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und
die jule : Initiative junge Leser GmbH heute veröffentlicht haben.
Danach macht fast jedes Verlagsunternehmen in Deutschland Angebote
für den Nachwuchs, sei es inhaltlich oder mit pädagogischen Projekten
unterschiedlichster Ausrichtung. Auch der zunehmenden Digitalisierung
tragen die Zeitungen Rechnung: Entsprechende Produkte wurden in den
vergangenen Jahren deutlich ausgebaut; gerade mit Blick auf die junge
Zielgruppe wächst die Präsenz in sozialen Netzwerken.
"Mit großem Einsatz und hoher Kreativität haben die
Zeitungsunternehmen eine breite Palette von Angeboten für junge
Zielgruppen entwickelt", erklärte dazu BDZV-Hauptgeschäftsführer
Dietmar Wolff. Diese Anstrengungen seien heute wichtiger denn je. So
habe die Anfang Dezember verbreitete IGLU-Studie zur Lesekompetenz
gezeigt, dass deutsche Grundschüler im internationalen Vergleich
unterdurchschnittlich abschnitten.
"Mittlerweile verstehen die Zeitungen nicht mehr nur Kinder und
Jugendliche als junge Leser", ergänzte Thorsten Merkle,
jule-Geschäftsführer. "Dazu gehören ganz selbstverständlich Azubis,
junge Familien sowie die 18- bis 30-Jährigen. Für sie alle entwickeln
die Verlage Angebote und Produkte." Zu nennen seien insbesondere
Ausbildungsbeilagen und Videoportale, Familienmagazine und
Reichweitenportale aus Zeitungshäusern.
Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Umfrage im Einzelnen:
- 97 Prozent der Zeitungen in Deutschland bieten Printinhalte für
junge Leser.
- 92 Prozent sind mit pädagogischen Medienprojekten in Kitas und
Schulen aktiv.
- 56 Prozent machen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
digitale Angebote.
- Nahezu alle Zeitungen sind auf sozialen Plattformen wie
Facebook, Twitter, YouTube u.a. präsent.
Gedrucktes bleibt führend: Fast alle Verlage (97%) produzieren
Printangebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene - von der
eigenen Kinderzeitung über Kinder- und Jugendseiten im Blatt bis zu
kindgerecht aufbereiteten Meldungen. Ergänzend zum Lesestoff in der
Zeitung selbst erstellen immer mehr Verlage zielgruppenspezifische
Zusatzangebote. So adressieren 30 Prozent gezielt die jungen
Schulabgänger und Berufseinsteiger mit einem eigenen Azubi-Magazin.
Digitales Engagement ausgebaut
Zeitungen setzen verstärkt auf digitale Inhalte, um junge
Zielgruppen zu erreichen: Dazu zählen Reichweitenportale für junge
Erwachsene, die 16 Prozent der Zeitungen betreiben, ebenso wie
Websites für Kinder, die 31 Prozent anbieten; 22 Prozent produzieren
einen Onlineauftritt für Jugendliche.
Daneben sind weitere Plattformen im Bereich junge Zielgruppen
entstanden: 24 Prozent haben ein Onlineangebot für junge Erwachsene
und über die Hälfte der Befragten flankiert ihr Schulprojekt mit
einer eigenen Webseite (53%). 27 Prozent werben mit einem gesonderten
Onlineauftritt um Auszubildende. Websites für junge Familien spielen
im Digitalangebot hingegen kaum eine Rolle (6%); einen Newsletter für
Familien produzieren 4 Prozent der befragten Verlage. Insgesamt haben
56 Prozent der Verlage digitale Angebote für Kinder, Jugendliche
und/oder junge Erwachsene im Portfolio. Im Vergleich zu früheren
Umfragen haben die Zeitungen 2017 ihre Aktivitäten in sozialen
Netzwerken intensiviert: An der Spitze steht Facebook, hier sind
nahezu alle Verlage präsent (97%), 77% bei Twitter, 57% bei YouTube
und rund die Hälfte bei Instagram (48%). Auch WhatsApp (43%), Google+
(32%) und zunehmend Snapchat (16%) spielen eine Rolle.
Pädagogische Projekte
Allgemein ist das pädagogische Engagement von Verlagen ungebrochen
hoch - 92 Prozent der Befragten geben an, pädagogische Projekte
umzusetzen (2013: 90%). Projekte in Kindergärten (25%, 2013: 17%),
Grundschulen (69 %, 2013: 63%) und weiterführende Schulen (81%, 2013:
75%) sind noch beliebter geworden. Lediglich die Aktivitäten für
Auszubildende wurden etwas zurückgefahren (33%, 2013: 41%). Mit
wachsendem Alter der Teilnehmer verändert sich typischerweise die
Angebotsform: In Kitas ist die gedruckte Zeitung eindeutig das Medium
der Wahl: 83% der Zeitungen stellen in ihren Kitaprojekten
ausschließlich das gedruckte Produkt zur Verfügung (6% Print und
digital). In Grundschulen arbeiten die Schülerinnen und Schüler in
rund der Hälfte der Projekte (48%) ausschließlich mit der gedruckten
Zeitung. 44 Prozent der Verlage stellen hier die Zeitung sowohl in
gedruckter als auch in digitaler Form zur Verfügung. In
weiterführenden Schulen und an Berufsschulen sind die reinen
Printprojekte in der Minderzahl. Die älteren Schüler arbeiten in 43
Prozent der ZiSch-Aktivitäten ausschließlich mit Print, während bei
der Hälfte der Initiativen (50%) Print- und Digitalkanäle zum Einsatz
kommen. Bei den Medienprojekten für Auszubildende liegt der Anteil
bei 17 Prozent reinem Printeinsatz gegenüber rund 80 Prozent, in
denen gedruckte Zeitung und digitale Kanäle gleichermaßen vorliegen.
Zwei Schaubilder zu dieser Pressemitteilung sowie die gesamte
Untersuchung können Sie auf
www.bdzv.de/nachrichten-und-service/presse/pressemitteilungen/
herunterladen.
Zur Erhebung
Die Marktstudie "Engagement der Zeitungen im Bereich junge
Zielgruppen" wurde gemeinsam vom Bundesverband Deutscher
Zeitungsverleger (BDZV) und der jule : Initiative junge Leser
zwischen Mai und September 2017 durchgeführt. Für die
Online-Befragung wurden 191 Personen kontaktiert, die in deutschen
Medienhäusern Angebote für junge Zielgruppen betreuen. 43 Prozent der
Verantwortlichen beteiligten sich. Sie repräsentieren mehr als 200
Tageszeitungstitel deutscher Verlage, was einem Anteil von 64 % der
insgesamt 327 in Deutschland erscheinenden Tageszeitungen (BDZV 2018)
entspricht. Die aktuelle Erhebung setzt die letzte Markterhebung von
BDZV und jule aus dem Jahr 2013 fort.
Der Bundesverband Deutscher Zeitungen (BDZV) vertritt die
Interessen der Zeitungsverlage in Deutschland. Die jule : Initiative
junge Leser ist das Netzwerk für Verlage, die sich mit vielfältigen
Aktionen aus allen Verlagsbereichen für Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene engagieren.
Pressekontakt:
BDZV:
Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de
jule:
Thorsten Merkle, Telefon 05139/98 44 50, E-Mail
merkle@junge-leser.org; Dr. Kerstin Goldbeck, Telefon 030/550 67 590,
goldbeck@junge-leser.org
Original-Content von: BDZV - Bundesverb. Dt. Zeitungsverleger, übermittelt durch news aktuell
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