Internationaler Tag des Blindenführhundes am 29.1.2018: Der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. macht auf seine Arbeit und die Herausforderungen des Blindenführhundwesens in Deutschland aufmerksam (
Geschrieben am 26-01-2018 |
Berlin (ots) -
Vor über 100 Jahren, im August 1916, eröffnete die weltweit erste
Schule für Blindenhunde in Oldenburg. Am 29. Januar 1929 folgte mit
"The Seeing Eye" in New Jersey die erste Schule für Blindenführhunde
in Amerika. Heute wird dieser Tag international als Tag des
Blindenführhundes gefeiert. Der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V.
nimmt das Datum zum Anlass, um auf die Herausforderungen des
Blindenführhundwesens in Deutschland aufmerksam zu machen.
Führhunde: Blindes Vertrauen.
Blindenführhunde sind heute akzeptierte Hilfsmittel in der
Verbesserung der Mobilität von Blinden. Ärzte können sie als einziges
lebendes Hilfsmittel per Rezept verordnen. Sie bieten ein hohes Maß
an Selbständigkeit, geben ihren Menschen Sicherheit im öffentlichen
Raum und erleichtern soziale Kontakte. Somit ermöglichen
Blindenführhunde nicht nur ein selbstbestimmtes Leben, sie machen es
auch deutlich lebenswerter. Blindenführhunde sind äußerst
sozialkompetent und hochintelligent - sie können zwischen rechts und
links unterscheiden, finden auf Kommando Ampeln, Eingänge,
Zebrastreifen oder Briefkästen und fungieren als lebendiges,
fühlendes und verantwortungsvolles Navigationssystem. Bei
Ausbildungsende kennen Sie rund 40 Kommandos und lernen
kontinuierlich hinzu.
Der Weg vom blinden Welpen zum verlässlichen Blindenführhund ist
jedoch lang, bedarf professioneller Begleitung und ist mit
gesetzlichen, strukturellen und oft auch persönlichen Hürden
gepflastert. Seit 2010 vertritt der gemeinnützige Verein Deutsche
Blindenführhunde e.V. die Anliegen von Blinden mit Führhund in
Deutschland. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das nationale
Blindenführhundewesen engagiert zu fördern, zu pflegen und
weiterzuentwickeln.
Das Führhundwesen in Deutschland und der Verein Deutsche
Blindenführhunde e.V.
Das Führhundwesen in Deutschland ist dezentral organisiert.
Charakterisiert durch minimal standardisierte Ausbildungs- und
Qualitätskriterien sowie lokale, untereinander wenig vernetzte
Ausbildungsstätten, fehlte es lange an einer engagierten Instanz, um
die Interessen von Führhundhaltern zu vertreten, unterschiedliche
Stakeholder von Züchtern über Ausbilder bis zu Kostenträgern
miteinander zu vernetzen und kontinuierlich wirksame Öffentlichkeits-
und Lobbyarbeit zu betreiben.
Im Juli 2010 gründete sich auf Initiative von
Blindenführhundhaltern und Blindenführhundeschulen in Würzburg der
Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. Seither fungiert er als
kompetenter, nationaler Ansprechpartner bei allen Fragen zum Thema
Blindenführhund. Dabei setzt sich der Verein im gleichen Maße für
eine erhöhte Lebensqualität von Blinden und sehbehinderten Menschen
wie auch ihrer aktiven und pensionierten Hunde ein. Seine
Hauptaufgaben bestehen in der strengen Auswahl für die Ausbildung
geeigneter Welpen, der Akquisition und kompetenten Begleitung von
Patenfamilien für angehende Blindenführhunde, der fachgerechten
Führhundeausbildung nach internationalen Standards, einer kompetenten
Begleitung von angehenden Führhundhaltern sowie einer lebenslangen
Nachsorge für Führhundgespanne inklusive der nationalen Vermittlung
von pensionierten Blindenführhunden. Zudem unterstützt der Verein
unterschiedlichste blindenführhundspezifische Projekte seiner
Vereinsmitglieder.
Die Leistungen für Vereinsmitglieder.
Für seine Mitglieder hält der Verein eine umfangreiche Palette an
Leistungen bereit: Neben umfassenden Beratungsangeboten sichert er
eine lebenslange Betreuung der von ihm vermittelten Hunde ab: Im
Krankheitsfall organisiert er Kurzzeitpflegestellen für den
Blindenführhund und unterstützt, wenn ein Hund im Ausnahmefall nicht
mit verreisen kann, er vermittelt Reisebegleiter und ehrenamtliche
Helfer für gemeinsame Spaziergänge oder Joggingrunden, damit
Führhunde neben ihrem anspruchsvollem Job auch unbeschwerte
Freilaufmöglichkeiten erhalten. Darüber hinaus organisiert der Verein
Fortbildungen für Blindenführhundebesitzer und Gespannprüfer und ist
regelmäßig Teilnehmer und Referent bei internationalen Kongressen.
Überdies offeriert der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V.
seinen Mitgliedern auch finanzielle Unterstützung: Er hilft bei der
Medikamenten-finanzierung von Seniorenhunden, finanziert die
Vermittlung von pensionierten Blindenführhunden und begleitet die
Halter im Falle von Unstimmigkeiten mit Kostenträgern oder der
Führhundschule. Er übernimmt Seminar- und Fortbildungskosten oder
unterstützt Privatversicherte bei der Finanzierung eines Hundes. In
Härtefällen vergibt er auch kurzfristig Darlehen für
Tierarztrechnungen. Beratung von Arbeitgebern, gutachterliche
Stellungnahmen und die Unterstützung vor dem Sozialgericht sind
weitere Leistungen, auf die Mitglieder des Vereins zurückgreifen
können.
Herausforderungen für das deutsche Blindenführhundwesen.
Aufwendige Genehmigungsprozeduren. Der Verein Deutsche
Blindenführhunde e.V. steht in regem Austausch mit Augenärzten,
Führhundschulen und Kostenträgern und unterstützt seine Mitglieder
bei einer Vielzahl von Fragen von der Erstberatung, über die
Antragstellung bis zur Einholung der Genehmigung durch den
Kostenträger.
Wenig standardisierte Ausbildung: In Deutschland kann derzeit jede
Person ein Gewerbe als Blindenführhundeschule anmelden, solange sie
das Tierschutzgesetz beachtet. Da das unversehrte Leben eines blinden
Menschen von einer fachgerechten Ausbildung des Blindenhundes
abhängt, arbeitet der Verein Deutsche Blindenführhunde e.V. im DIN
Ausschuss für Assistenzhunde in Berlin und Brüssel an einer
Initiative zur europaweiten Normung im Ausbildungsbereich. Des
Weiteren stellt er sicher, dass alle Blindenführhundschulen, die mit
dem Verein zusammenarbeiten, die Standards der International Guide
Dog Federation (IGDF) erfüllen. Dadurch wird beispielsweise
abgesichert, dass Blindenführhunde weltweit in Passagierkabinen
mitfliegen können. Ein großer Schritt zu Inklusion, Selbständigkeit
und gesteigerter Mobilität.
Qualitätsanspruch der Kostenträger: Ein gut ausgebildeter
Blindenführhund minimiert das Sicherheitsrisiko für den Halter und
mindert langfristig die Kosten für den Träger. Der Verein betreibt
engagierte Aufklärungsarbeit, um bei Kostenträgern das Bewusstsein
für die Notwendigkeit einer kompetenten Ausbildung von Führhunden bei
Schulen, die nach IGDF-Standard arbeiten, zu schärfen. So wie nur
hochqualifizierte Ärzte als Herzchirurgen tätig sein dürfen, dürfen
keine Hunde als Führhunde akzeptiert werden, die nach fragwürdigen
Standards oder Methoden ausgebildet wurden. Zudem führen in solchen
Fällen notwendige Nachschulungen regelmäßig zu hohen Folgekosten für
die Kostenträger.
Spenden zur Finanzierung des wichtigen ersten Lebensjahres: Die
Grundlage eines verlässlich arbeitenden Führhundes ist die liebevolle
Sozialisierung im ersten Lebensjahr. Dazu hat der Verein Deutsche
Blindenführhunde e.V. ein engmaschig begleitetes Patenprogramm ins
Leben gerufen, bei dem Patenfamilien sorgsam ausgesucht, finanziell
unterstützt und kompetent begleitet werden. Die Kosten für dieses
erste Lebensjahr werden vom Verein vorfinanziert. Je mehr Spenden der
Verein sammelt, umso mehr Junghunde können am deutschlandweiten,
begleiteten Patenprogramm teilnehmen.
Mitgliederwerbung: Der Verein Deutsche Blindenführhunde ist ein
junger Verein. Um bekannter zu werden, setzt er nicht auf
kostspielige Marketingkampagnen sondern auf die Mitarbeit
ehrenamtlicher Helfer und eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit.
Wenn die Mitgliederzahlen wachsen, kann der Verein die Finanzierung
langfristig sichern, mehr Hunde in professionelle, tierschutzgerechte
Ausbildung geben und eine größere Anzahl von Projekten fördern.
Derzeit überarbeitet und modernisiert der Verein sämtliche
Kommunikationskanäle.
Über den Verein Deutsche Blindenführhunde e.V.
Der Deutsche Blindenführhunde e.V. ist ein anerkannter,
gemeinnütziger Verein, der sich für eine bessere Qualität der
Blindenführhundausbildung in Deutschland mit dem Ziel einer erhöhten
Lebensqualität von blinden und sehbehinderten Menschen und ihrer
aktiven und pensionierten Hunde einsetzt. Dabei sieht der Verein
seine Hauptaufgaben in der kompetenten Auswahl geeigneter Welpen, der
Akquisition und fachgerechten Begleitung von Patenfamilien für
angehende Blindenführhunde, der fachgerechten Führhundausbildung nach
internationalen Standards, einer kompetenten Begleitung von
angehenden Führhundhaltern sowie einer lebenslangen Nachsorge für
Führhundgespanne inklusive der Vermittlung von pensionierten
Blindenführhunden. Mit Büros in Berlin (Hauptsitz), Hamburg und
München ist der Verein täglich ansprechbar. http://www.dbfh.de
Bis dato geplante Events 2018:
Nacht des Wolfes im Wildpark Schwarze Berge, Hamburg, 10. März
Führhundhaltertreffen in Berlin, Juni 2018
Führhundhaltertreffen in Arndstadt am 13. Juni
Hundetag im Tierpark Berlin, 23. - 24. Juni
60 Jahre Zollhundeschule Bleckede, 26. - 27. Juni
Verbrauchermesse HanseLife in Bremen, 15 - 23. September
Die Spendennummer des Deutsche Blindenführhunde e.V.:
Kontonummer: 100 000 3864
Bankleitzahl: 160 500 00
Bank: MBS-Potsdam
IBAN: DE46160500001000003864
BIC : WELADED1PMB Gläubiger
ID: DE93ZZZ00000658768
Pressekontakt:
Büro Hamburg: Andreas Schmelt (Vereinsvorsitzender),
email: a.schmelt@dbfh.de, Telefon: 040 - 7611 1491. www.dbfh.de
Büro Berlin: Karina Henseleit (Öffentlichkeitsarbeit),
email: k.henseleit@dbfh.de, Mobil: 0160 15 482 71
Büro München: Birgit Pucklitzsch (Öffentlichkeitsarbeit),
email: b.pucklitzsch@dbfh.de, Mobil: 0163 66 400 49
Original-Content von: Deutsche Blindenführhunde e.V., übermittelt durch news aktuell
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