(Registrieren)

Piraten in Nadelstreifen: "ZDFzoom" über Schiffsfinanzierungen zu Lasten des Steuerzahlers (FOTO)

Geschrieben am 29-01-2018

Mainz (ots) -

Alte Geschäfte der staatseigenen Landesbank HSH Nordbank
verursachen kurz vor deren Zwangsverkauf immer neue Verluste. Nach
Recherchen von "ZDFzoom" hat ein Kreditportfolio in gut 15 Monaten
mehr als 700 Millionen Euro an Wert verloren. Zudem sind weitere
knapp 320 Millionen Euro aus sogenannten Nautilus-Paketen in diesem
Portfolio schon jetzt als unsicher einzustufen. .

Die "ZDFzoom"-Dokumentation "Piraten in Nadelstreifen - Wie
Reeder, Banker und Politiker den Steuerzahler ausnehmen" am Mittwoch,
31. Januar 2018, 22.45 Uhr, geht der Frage nach, warum Kredite in
dieser Größenordnung offenbar ohne ausreichende Sicherheiten und
belastbare Businesspläne ausgegeben worden sind. Kann es sein, dass
weder Reeder, Banken noch aufsichtführende Politiker das Risiko
erkannt haben? Die Recherchen des "ZDFzoom"-Autors Michael Cordero
belegen, dass es nicht die Frage war ob, sondern wann die
Schiffsfinanzierungen platzen und die geldgebenden Landesbanken in
den Abgrund reißen.

Das gesamte Schiffskreditportfolio von immer noch rund 250
Schiffen wird von der HSH PM verwaltet, einer Firma, die den
Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört. "ZDFzoom" hat
erst mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht Schleswig die
Veröffentlichung der aktuellen Werte erreicht. Offenbar sollten die
schlechten Ergebnisse erst nach dem anstehenden Verkaufsverfahren der
HSH Nordbank publiziert werden.

Bis Ende Februar 2018 muss die gemeinsame Landesbank der Länder
Hamburg und Schleswig-Holstein auf Geheiß der EU verkauft werden,
andernfalls erfolgt wie schon bei der WestLB eine Abwicklung. Der
Hamburger Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) bestätigt gegenüber
"ZDFzoom", dass die HSH über Landesgarantien zu Lasten künftiger
Steuerzahlergenerationen gerettet wurde: "Wir haben die Schulden der
HSH Nordbank, die Folgen sozusagen, zu tragen."

Der Bankvorstand verkündete positive Zahlen - einen dreistelligen
Millionengewinn für 2016. Professor Peter Nippel von der Universität
Kiel hat diese Zahlen untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass es
sich im Kern um betriebswirtschaftliche Augenwischerei handelt: "Ohne
die Garantien der Länder hätte die HSH Nordbank in 2016 einen Verlust
von mehr als einer Milliarde ausweisen müssen. Das ist, wenn man so
will, Bilanzkosmetik zu Lasten des Steuerzahlers." Im gleichen
Kontext müsse man die aktuell publizierten Übernahmeangebote eines
internationalen Finanzinvestors sehen.

Die HSH war in wenigen Jahren zum größten Schiffsfinanzierer der
Welt geworden. Dafür hat die staatseigene Bank unter anderem Geld am
Kapitalmarkt aufgenommen und an Reeder und Fondshäuser wiederum als
Kredit ausgegeben. Seit Ausbruch der Finanzkrise vor zehn Jahren
platzt eine Schiffsfinanzierung nach der anderen, auch weil in Folge
der Krise der weltweite Warenfluss zeitweise ins Stocken geriet.

Wären die Bundesländer nicht mit milliardenschweren
Stützungsmaßnahmen eingesprungen, wäre die HSH Nordbank wohl schon
seit Jahren insolvent. Ergebnis für den Steuerzahler bis jetzt:
Erwartete Gesamtkosten von rund 17,9 Milliarden Euro. "Die Kosten
könnten auch noch höher ausfallen", sagt BWL-Professor Peter Nippel
von der Universität Kiel dazu gegenüber "ZDFzoom".

https://zoom.zdf.de

https://twitter.com/ZDFpresse

http://facebook.com/ZDF

Ansprechpartner: Thomas Hagedorn, Telefon: 06131 - 70-13802;
Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, 06131 -
70-16100 und unter https://presseportal.zdf.de/presse/zdfzoom



Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121

Original-Content von: ZDF, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

623686

weitere Artikel:
  • ZDF-Programmänderung ab Woche 05/18 Mainz (ots) - Woche 05/18 Mo., 29.1. 20.15 Der Fernsehfilm der Woche Spuren des Bösen - Wut Bitte korrekte Schreibweise beachten: Schnitt: Daniel Prochaska Bitte streichen: Prohaska Di., 30.1. 5.30 * ZDF-Morgenmagazin Bitte Änderung beachten: 5.30 - 7.00 Jochen Breyer Bitte streichen: Jana Pareigis Mi., 31.1. Bitte neuen Ausdruck beachten: 22.45 ZDFzoom (HD/UT) Piraten in Nadelstreifen Wie Reeder, Banker und Politiker mehr...

  • BDZV: Neuer bundeseinheitlicher Presseausweis schafft Sicherheit für alle Beteiligten / "Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen" an Miriam Wurster Berlin (ots) - Noch immer nicht restlos aufgeklärt seien die Umstände, unter denen einigen Reportern im vergangenen Jahr zu Unrecht die Akkreditierung für die Berichterstattung über den G20-Gipfel in Hamburg entzogen worden sei, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dietmar Wolff, anlässlich der Verleihung des Karikaturenpreises der deutschen Zeitungen und der Eröffnung der Rückblende 2017 heute in Berlin. Der Umgang mit den Daten der Betroffenen durch das Bundeskriminalamt und mehr...

  • 700.000 Gastankünfte über Airbnb bei Berliner Gastgebern 2017 Berlin (ots) - Im Jahr 2017 hat Airbnb rund 700.000 Gastankünfte bei Berliner Gastgeberinnen und Gastgebern verzeichnet. Die meisten Reisenden (146.000 Gastankünfte) kamen aus Deutschland, gefolgt von den USA (83.000) und Großbritannien (76.000). Nach Europa und Nordamerika war Lateinamerika die Region, aus der die meisten Reisenden 2017 nach Berlin kamen. Die Gäste, die 2017 eine Unterkunft auf Airbnb in Berlin buchten, blieben im Durchschnitt 4,2 Nächte in der Stadt - deutlich länger als der durchschnittliche Reisende nach mehr...

  • ENDOCUFF VISION® verbessert deutlich die Adenom-Nachweisrate und die Erkennung von Darmkrebs während der Darmspiegelung bei Patienten, bei denen eine Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung durchgefüh Amsterdam, Niederlande (ots/PRNewswire) - - ENDOCUFF VISION® erhöhte die Adenom-Nachweisrate weltweit von 36,2 % auf 40,9 % (P=0,02)[i] - Insgesamt wurden 56 Darmkrebserkrankungen festgestellt (bei 36 Patienten wurde ENDOCUFF VISION® eingesetzt, und bei 20 Patienten wurde eine Standard-Koloskopie durchgeführt)[i] Norgine B.V. und ihre Tochtergesellschaft Arc Medical Design Ltd. unterstrichen heute die positiven Ergebnisse der neuen, multizentrischen randomisierten kontrollierten Studie "Accuracy of Detection using mehr...

  • Ravensburger-Chef Clemens Maier: "Es ist wichtig, immer wieder neue Themen, neue Produktmarken zu etablieren!" (AUDIO) Nürnberg (ots) - Das oberschwäbische Traditionsunternehmen setzt auf Internationalisierung und Innovation - Umsatz von 471,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017 INTERVIEW mit Clemens Maier, Vorstandsvorsitzender Ravensburger Gruppe Anmoderation: Ab heute (30.01.) pilgern sie wieder nach Nürnberg - Spielefans und Spieleexperten aus aller Welt. Ihr Ziel: die Internationale Spielwarenmesse, auf der die Branche das weltweit breiteste Angebot aus den Bereichen Spiel, Hobby und Freizeit präsentiert. Und natürlich wollen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht