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Arzneimittelausgaben 2017: Anstieg niedriger als erwartet - trotz 800.000 neuer Versicherter (FOTO)

Geschrieben am 30-01-2018

Berlin (ots) -

Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) sind im Jahr 2017 um 3,1 Prozent auf 35,2 Mrd. Euro gestiegen.
Das ist weniger als in der Rahmenvorgabe von Ärzten und Krankenkassen
erwartet (3,2 Prozent) und bedeutet eine Wachstumsabschwächung im
dritten Jahr in Folge - nach 8,9 Prozent (2014), 5,0 Prozent (2015)
und 3,8 Prozent (2016). Das ergeben erste Berechnungen des Deutschen
Apothekerverbandes (DAV) auf Basis der Abrechnungsergebnisse von
Apothekenrechenzentren. Obwohl sich die Anzahl der GKV-Versicherten
um knapp 800.000 (ein Prozent) auf fast 73 Millionen erhöht hat, sank
die Zahl der verordneten Arzneimittelpackungen um 2,1 Prozent auf 741
Millionen. Ersten Analysen zufolge sind vor allem Magensäureblocker
wie Omeprazol und Pantoprazol seltener verschrieben worden. In der
Endabrechnung werden die Arzneimittelausgaben noch niedriger
ausfallen. Denn in der DAV-Statistik sind die Einsparungen der Kassen
durch Rabattverträge mit Arzneimittelherstellern noch nicht
berücksichtigt. Diese betrugen allein in den ersten neun Monaten 2017
schon 2,9 Mrd. Euro und damit vier Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum.

"Die Arzneimittelausgaben steigen weiterhin, aber erwartungsgemäß
immer moderater", sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. "Wir haben mehr
Versicherte und immer mehr ältere Patienten. Das trägt ebenso wie der
medizinische Fortschritt zu den Kosten bei. Wenn mehr Patienten
länger und besser leben können, darf man keine rückläufigen Ausgaben
erwarten." Deshalb sei auch für 2018 eine Steigerung von 3,2 Prozent
für die Arzneimittelausgaben von Ärzten und Krankenkassen eingeplant
worden. Becker weiter: "Nur ein Bruchteil der Ausgaben für die
Arzneimittelversorgung geht an die Apotheken. Ihr Anteil an den
GKV-Ausgaben liegt seit Jahren stabil unter 2,5 Prozent. Auf der
anderen Seite sind die Beitragseinnahmen der Krankenkassen wegen der
guten Arbeitsmarktlage und der Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen
stark gestiegen. Zudem erzielen die Kassen Einsparungen durch
Rabattverträge für Generika und durch Preisverhandlungen mit
Pharmaherstellern bei neuen Medikamenten mit festgestelltem
Zusatznutzen. Trotz der prall gefüllten Börse klagen aber manche
Kassenvertreter über hohe Ausgaben und wollen weitere Kürzungen
diskutieren. Mich ärgert das, und die Versicherten können das sowieso
nicht mehr nachvollziehen."

Weitere Informationen unter www.abda.de



Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, 030 40004-132, presse@abda.de

Christian Splett, Pressereferent, 030 40004-137, c.splett@abda.de

Original-Content von: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, übermittelt durch news aktuell


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