Hohe Belastungen beim Liefern, Lagern und Befördern / Faktenblatt zu Arbeitsbedingungen in Verkehrs- und Logistikberufen
Geschrieben am 31-01-2018 |
Dortmund (ots) - Hohe körperliche Anforderungen, hohe
Arbeitsintensität und lange Arbeitszeiten bei geringem
Handlungsspielraum kennzeichnen die Arbeitsbedingungen in Verkehrs-
und Logistikberufen. Zudem leiden die Beschäftigten häufiger an
Muskel-Skelett-Erkrankungen, körperlicher Erschöpfung und schätzen
ihren allgemeinen Gesundheitszustand schlechter ein. Zu diesen und
weiteren Ergebnissen kommt das Faktenblatt "Liefern, lagern und
befördern", das die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt veröffentlicht hat. Es beruht auf Daten
der BIBB-/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.
Die Transport- und Logistikbranche gehört zu den bedeutendsten
Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Tendenz steigend. Jedoch
unterscheiden sich die Tätigkeiten in Verkehrs- und Logistikberufen
deutlich. Das BAuA-Faktenblatt konzentriert sich auf die zwei großen
Berufsgruppen "Lagerwirtschaft, Post und Zustellung, Güterumschlag"
(im Weiteren "Logistik") und "Fahrzeugführung im Straßenverkehr" (im
Weiteren "Fahrzeugführung"). Beide Berufsgruppen haben höhere
körperliche Belastungen zu bewältigen als der Durchschnitt der
abhängig Beschäftigten. So hat jeder zweite Beschäftigte im Bereich
"Logistik" und mehr als jeder dritte im Bereich "Fahrzeugführung"
(37%) häufig schwere Lasten zu bewegen. Dies liegt deutlich über dem
Durchschnitt von 23 Prozent. Ebenfalls sehen sich die Beschäftigten
in beiden Bereichen stärker belastenden klimatischen Verhältnissen
wie Hitze, Kälte oder Zugluft ausgesetzt als die durchschnittliche
Erwerbsbevölkerung.
Im Berufsalltag beider Gruppen gibt es viel Routine. Sie haben es
deutlich häufiger mit ständig wiederkehrenden Arbeitsvorgängen zu tun
als die durchschnittliche Erwerbsbevölkerung. Zudem ist die
Arbeitsdurchführung stärker vorgeschrieben und sie haben seltener
neue Aufgaben zu bewältigen. Beide Gruppen berichten über einen
geringeren Handlungsspielraum. Während die Beschäftigten in der
"Fahrzeugführung" deutlich häufiger über 48 Stunden pro Woche
arbeiten und unter starkem Termindruck stehen, wird im Bereich
"Logistik" häufiger sehr schnell und an der Grenze der
Leistungsfähigkeit gearbeitet. In beiden Bereichen herrscht im
Allgemeinen ein ebenso gutes soziales Klima wie in der
durchschnittlichen Erwerbsbevölkerung.
Das BAuA-Faktenblatt empfiehlt den Unternehmern nachzusteuern, um
negativen gesundheitlichen Beanspruchungsfolgen dieser ungünstigen
Arbeitsbedingungen entgegenzuwirken. Wer eine Gefährdungsbeurteilung
durchführt, sollte besonders auf die hoch ausgeprägten
Belastungsfaktoren achten. Darauf abgestimmte Maßnahmen können die
Gesundheit der Beschäftigten nachhaltig sichern, resümiert das
Faktenblatt.
Das Faktenblatt "Liefern, lagern und befördern -
Arbeitsbedingungen in Verkehrs- und Logistikberufen" gibt es als PDF
im Internetangebot der BAuA unter www.baua.de/dok/8733604.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen
Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im
Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den
Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt
hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit
und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine
Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 700 Beschäftigte
arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in
der Außenstelle Chemnitz.
www.baua.de
Pressekontakt:
Jörg Feldmann
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Gruppe 6.1, Pressearbeit
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel.: 0231 9071-2330
Fax: 0231 9071-2299
E-Mail: presse@baua.bund.de
www.baua.de
Original-Content von: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, übermittelt durch news aktuell
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