Deutsche Umwelthilfe widerspricht Hendricks: Statt 70 sind mehr als 300 Gemeinden mit dem Dieselabgasgift NO2 belastet
Geschrieben am 01-02-2018 |
Berlin (ots) - In nur 146 von 11.092 Städten und Gemeinden
unterhalten die Behörden offizielle Messstationen für
Stickstoffdioxid - Heutige UBA-Analyse der NO2-Belastung belegt:
Diesel-Fahrverbote sind unvermeidbar - Heute startet die auf einen
Monat angelegte Messaktion "Decke auf, wo Atmen krank macht" mit ca.
580 Stationen - DUH fordert Koalitionäre dazu auf, eine technische
Nachrüstung für alle 9 Millionen Diesel-Pkw der Abgasstufe Euro 5+6
auf Kosten der Dieselkonzerne zu vereinbaren
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) startet heute am 1. Februar 2018
mit insgesamt 580 Messstationen die bundesweit größte Messaktion für
das Dieselabgasgift Stickstoffdioxid (NO2). Die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation möchte mit der Messaktion, zu der sie
über 1.700 Vorschläge für bisher nicht beachtete Hot Spots der
Luftverschmutzung erhalten hat, darauf aufmerksam machen, dass die
für die Luftreinhaltung zuständigen Behörden in 99 Prozent der
bundesdeutschen 11.092 Städte und Gemeinden schlichtweg nicht messen.
Von den 535 offiziellen Messstellen des Umweltbundesamtes sind nur
247 verkehrsnah - und diese verteilen sich auf lediglich 146 Städte.
In nur etwas mehr als einem Prozent der 11.092 Städte und Gemeinden
gibt es somit verkehrsnahe Messstationen zur korrekten Ermittlung der
NO2-Belastung.
"Bundesumweltministerin Hendricks liegt falsch, wenn sie davon
spricht, dass nur 70 Städte in Deutschland ein Problem mit dem
Dieselabgasgift NO2 haben. Wir messen seit heute für einen Monat an
580 Orten nach, vor allem dort, wo der Staat trotz hoher
Luftbelastung aktiv wegschaut. Wir gehen davon aus, dass mehr als 300
Städte und Gemeinden eine zu hohe Belastung mit NO2 aufweisen", sagt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Richtwert ist der EU
Jahresmittelgrenzwert für NO2 von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Jedes Jahr sind alleine in Deutschland über 12.860 vorzeitige
Todesfälle auf die Belastung der Luft mit dem Dieselabgasgift NO2
zurückzuführen. Das sind viermal mehr, als durch Verkehrsunfälle ums
Leben kommen.
"Die heute vom Umweltbundesamt veröffentlichten vorläufigen
Messdaten zur Stickstoffdioxidbelastung in 2017 zeigen nur einen
geringen Rückgang der NO2-Belastung. Jede zweite verkehrsnahe
Messstelle zeigt eine Überschreitung des aktuell geltenden
Jahresmittelgrenzwerts. Im vergangenen Jahr half zudem der
Wettergott: Es gab nur wenige Tage mit austauscharmen
Inversionswetterlagen. Unter diesen begünstigenden Rahmenbedingungen
ist eine durchschnittliche Verbesserung der Belastungswerte von nur
zwei Mikrogramm enttäuschend," so Resch weiter. "Die UBA-Analyse der
NO2-Belastung in 2017 belegt: Diesel-Fahrverbote sind in den hoch
belasteten Städten unvermeidbar," so das Fazit des
Bundesgeschäftsführers.
Mit Spannung erwartet die DUH die Ergebnisse der
Koalitionsverhandlungen für "Saubere Luft in unseren Städten". Drei
Wochen vor dem Grundsatzentscheid des Bundesverwaltungsgerichts in
Leipzig und eine Woche nach Aufdeckung der widerwärtigen Tier- und
Menschenversuche von BMW, Daimler und Volkswagen fordert die DUH eine
klare Aussage im Koalitionsvertrag, dass die 9 Millionen Diesel-Pkw
der Abgasstufe Euro 5+6 allesamt eine neue Abgasreinigung auf Kosten
der für den Abgasbetrug verantwortlichen Autokonzerne erhalten.
Link:
Mehr Information unter www.duh.de/abgasalarm
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170, resch@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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