Smart Mobility: Wettlauf um neuen Milliardenmarkt / Oliver Wyman-Analyse zur Mobilität der Zukunft (FOTO)
Geschrieben am 02-02-2018 |
München (ots) -
- Digitale Reiseplattformen werden zum Dreh- und Angelpunkt neuer
Mobilität und entscheiden künftig über die Verkehrsmittelwahl
- 77 Prozent der Deutschen sind bereit, für Dienste rund um die
Organisation der Reise zu bezahlen
- Im entstehenden Milliardenmarkt haben klassische
Transportanbieter gute Chancen, werden aber von
Digitalunternehmen herausgefordert
Wer macht das Rennen um digitale Dienstleistungen für Reisende?
Neben öffentlichen Transportanbietern bringen sich Autobauer und
Internetgiganten in Position. Sie alle wollen sich mit Services für
die Reiseabwicklung und Zusatzleistungen unterwegs unentbehrlich
machen. Dank der stark wachsenden Zahlungsbereitschaft in
Schlüsselländern wie China, den USA und Deutschland entsteht ein
neuer Milliardenmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Strategieberatung
Oliver Wyman in der zweiten Ausgabe ihrer internationalen
Mobilitätsstudie "Mobility 2040: The Quest for Smart Mobility". Beim
Kampf um die globale Vorherrschaft gilt es, die wachsenden Ansprüche
der Kunden schnell zu erfüllen. So gewinnen auch Extras wie
Finanztransaktionen, E-Commerce, Bildung und Unterhaltung an Wert.
Anbieter müssen umdenken: Wer sich als Plattform durchsetzen will,
darf nicht davor zurückschrecken, auch die Konkurrenz zu empfehlen -
wenn sie schneller oder günstiger ist.
Die Beziehung zum eigenen Auto - für viele Deutsche ist sie hoch
emotional. Umsteigen auf Bus oder Bahn? Kaum vorstellbar. Gerade der
Dienstwagen ist für manche mehr Prestigeobjekt als
Fortbewegungsmittel. Zunehmend löst sich allerdings die enge
Verbindung zum eigenen Auto. Besonders jüngere Leute und Vielfahrer,
die mit vollem Terminkalender quer durch die Republik unterwegs sind,
denken um. Für sie wird immer wichtiger, möglichst schnell und
komfortabel ans Ziel zu gelangen. Beim Verkehrsmittel selbst sind sie
deshalb nicht mehr wählerisch und legen stattdessen Wert auf
intelligente Dienstleistungen rund um die Reise - Smart Mobility
genannt. Welch lukrativer Milliardenmarkt hier entsteht, skizziert
eine Studie der Strategieberatung Oliver Wyman. Weltweit 7.500
Reisende wurden nach ihren Präferenzen befragt, davon rund ein
Fünftel in Deutschland. Neben klassischen Verkehrsunternehmen bringen
sich auch Autobauer und Technologiekonzerne in Position, um das stark
wachsende Geschäftsfeld zu besetzen.
"Besonders Geschäftsreisende erwarten personalisierte
Mobilitätslösungen von Tür zu Tür, die unterschiedliche
Verkehrsmittel flexibel kombinieren", sagt Joris D'Incà, Partner bei
Oliver Wyman und Autor der Studie. "Aber auch bei denjenigen, die in
der Freizeit unterwegs sind, wird eine wachsende Nachfrage nach
smarten Mobilitätsangeboten entlang der gesamten Reisekette sichtbar
- von Planung und Bezahlung über Echtzeit-Informationen unterwegs bis
hin zum Feedback, wenn das Ziel erreicht ist." Die Oliver
Wyman-Experten blicken weit in die Zukunft: Auf 200 Milliarden Euro
taxieren sie das globale Marktpotenzial für Smart Mobility im Jahr
2040 ¬- vier Milliarden davon in Deutschland. Dennoch dürfen
Unternehmen keine Zeit verlieren, wenn sie erfolgreich mitmischen
wollen. "Die Weichen für den künftigen Erfolg bei Smart Mobility
werden jetzt gestellt", sagt D'Incà.
Die Zahlungsbereitschaft wächst
International wie auch in Deutschland belegt die Studie eine hohe
Akzeptanz von intelligenter Mobilität. Über 80 Prozent der befragten
Autofahrer äußern hierzulande die Bereitschaft, ihre
Reisegewohnheiten zu ändern, um mithilfe smarter Dienstleistungen
andere Verkehrsmittel zu nutzen. Auch in entgegengesetzter Richtung
steigt die Wechselbereitschaft. Ebenfalls rund 80 Prozent der Nutzer
des öffentlichen Verkehrs zeigen sich offen dafür, auf das Auto
umzusteigen - smarte Dienstleistungen für die Reise vorausgesetzt.
Eine wichtige Rolle dabei könnten autonome Fahrzeuge spielen, die
sich derzeit in Tests bewähren sollen. Sie könnten Fahrgäste in
Zukunft als autonomes Shuttle zum Ziel bringen - oder vom Büro zum
Bahnhof.
Im Auto ohne Lenkrad herrscht dann eine neue Freiheit, die
Mobilitätsdienstleister nutzen können - weit über das eigentliche
Reisemanagement hinaus. "Angebote wie Finanzdienstleistungen,
E-Commerce oder Unterhaltung und Bildung können die Umsätze weiter
steigern", sagt Sebastian Schambach, Berater bei Oliver Wyman und
Co-Autor der Studie. Er geht davon aus, dass künftig auch
Bankgeschäfte direkt über die digitale Mobilitätsplattform erledigt
werden. "Chinesen sind internationale Vorreiter und würden unserer
Umfrage zufolge schon heute ihre Finanztransaktionen über eine
Smart-Mobility-Plattform abwickeln", sagt Schambach. Auch
Weiterbildungskurse könnten Passagiere direkt über die
Mobilitätsplattformen buchen. Eine weitere wichtige Einnahmequelle
soll laut Studie Werbung sein.
Grundsätzlich beobachten die Berater eine wachsende Bereitschaft,
für die neuen Dienstleistungen rund um die Organisation der Reise zu
bezahlen. Dabei ergeben sich im Ländervergleich deutliche
Unterschiede. So sagen 97 Prozent der Chinesen, dass sie auch
kostenpflichtige Services nutzen würden - aber erst 77 Prozent der
Deutschen. "Die Aufgeschlossenheit der Europäer und Amerikaner wird
sich auf diesem Gebiet noch weiter erhöhen", erwartet Schambach.
"Das größte Potenzial liegt in den Zusatzservices", sagt D'Incà.
"Einem Anbieter muss es gelingen, ein Ökosystem aufzubauen und sich
unentbehrlich zu machen." Vorbilder dafür seien Google bei
Suchmaschinen oder Facebook bei sozialen Netzwerken. Heute gibt es
mit Plattformen wie Quixxit (DB), Moovel (Daimler) oder MOIA (Stadt
Hamburg) in Deutschland eine Vielzahl an Anbietern und Apps - doch
niemand dominiert den Markt. Die Berater erwarten einen
Konsolidierungsprozess, an dessen Ende wenige globale Anbieter den
Markt beherrschen. "Wir sind überzeugt, dass es vorher zu
qualifizierten Partnerschaften kommt", so D'Incà. Von der
länderübergreifenden All-inclusive-Dienstleistung für Reisende aber
seien die Plattformanbieter derzeit noch weit entfernt. "Sie haben
überwiegend Angebote für die Reiseplanung. Daten sammeln sie
höchstens, um sie öffentlichen Institutionen zur besseren
Verkehrsplanung anzubieten - und nicht, um individuelle Services und
Werbung zu generieren", sagt D'Incà. Bestenfalls würden noch
Provisionen durch die Vermittlung von Transportangeboten erzielt.
Transportanbieter in Deutschland in der Pole Position
Noch nicht absehbar ist laut Studie, welche Unternehmen den
Mobilitätsmarkt der Zukunft beherrschen werden. Besonders Chinesen
und US-Amerikaner erwarten, dass große Digitalunternehmen wie Google
die Führungsrolle übernehmen. Die Deutschen dagegen schreiben der
Transportbranche die höchste Kompetenz für reisenahe Dienstleistungen
in hoher Qualität zu - auch im Hinblick auf Komfort und Sicherheit.
Die Automobilindustrie, die bereits ihr Angebot in Richtung
Mobilitätsdienste ausweitet, wird hingegen von den Befragten in allen
fünf betrachteten Ländern noch nicht als Treiber der Smart Mobility
wahrgenommen.
"Wer das Rennen letztlich macht, ist derzeit völlig offen", sagt
D'Incà. Um die eigene Plattform zum Erfolg zu führen, sei ein hoher
Einsatz nötig: "Es gilt alles auf eine Karte zu setzen - auch wenn
man dafür über seinen Schatten springen muss." Dazu gehöre auch, dass
eine Bahnapp eine Busverbindung empfehle, wenn diese günstiger und
schneller sei. "Nur wer den Mut hat, sich selbst zu kannibalisieren,
kann in dem neuen Markt gewinnen." Parallel erwartet D'Incà neue
Allianzen auch über Branchengrenzen hinweg: "Eine überzeugende
Produktvielfalt gekoppelt mit dem direkten Kundenzugang wird kein
Anbieter alleine hinbekommen."
Pressekontakt:
Maike Wiehmeier
Communications Manager DACH
Oliver Wyman
Tel. +49 89 939 49 464
Mobil: +49 175 290 5074
maike.wiehmeier@oliverwyman.com
Original-Content von: Oliver Wyman, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
624414
weitere Artikel:
- Corinna Milborn ist Journalistin des Jahres - VIDEO MM flash - Shortnews vom 02.02.2018
Eine Produktion von MM flash © 2018
Wien (ots) - Die Fachzeitschrift "Der Österreichische Journalist"
vergab seine Preise für 2017.
Weitere Beiträge der aktuellen Sendung
www.mmflash.at/aktuelle-sendung/
Zwtl.: IAA-Neujahrscocktail und Generalversammlung
Der Einladung von IAA und ORF-Enterprise folgten rund 150 Gäste
der heimischen Kommunikationsindustrie und man feierte in
ausgelassener Stimmung das erste große Get-together der Medienbranche
2018.
http://bit.ly/2GzFgtn
mehr...
- NTT Group Showcasing B2B2X Business Model Cases at Mobile World Congress 2018 in Barcelona (FOTO) Tokyo, Japan (ots) -
NTT Group will be exhibiting at Mobile World Congress 2018. NTT
Group will introduce the new value brought to each industry field
through collaboration with a wide range of partners by presenting
representative and forward-looking examples of the B2B2X cases making
use of such technologies as AI, IoT, and 5G.
Major exhibits
1) 5G
Provides 5G advantages of low latency, high data rates/high
capacity, and massive connection density in a live demonstration of a
robot performing calligraphy. mehr...
- NTT Group präsentiert Beispiele für B2B2X Geschäftsmodelle auf dem Mobile World Congress 2018 in Barcelona (FOTO) Tokio, Japan (ots) -
Die NTT Group zeigt ihre Neuheiten auf dem Mobile World Congress
2018. Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen,
um Mehrwerte für jede Branche zu bieten. Dazu gehören B2B2X
Szenarien, die Technologien wie künstliche Intelligenz, IoT und 5G
einsetzen.
Zu den Highlights gehören:
1) 5G
Zeigt die 5G Vorteile hinsichtlich niedriger Latenz, hoher
Datenraten / Kapazitäten und einer enormen Anschlussdichte in einer
Live-Demo. Hierbei erstellt ein Roboter Kalligrafien. mehr...
- vbm: Tagesstreiks am Mittwoch und Donnerstag kosten Unternehmen rund 46 Millionen Euro München (ots) - Die Tagesstreiks der IG Metall am Mittwoch und
Donnerstag dieser Woche kosten die betroffenen Unternehmen der
bayerischen Metall- und Elektroindustrie rund 46 Millionen Euro. Das
geht aus Schätzungen des vbm - Verband der Bayerischen Metall- und
Elektro-Industrie e. V. auf Grundlage von Berechnungen des Instituts
der Deutschen Wirtschaft hervor. Dabei handelt es sich um die
direkten Kosten durch Umsatzverluste - weitere Fernwirkungen, wie zum
Beispiel Kosten durch Lieferverzögerungen, sind darin noch nicht
enthalten. mehr...
- Keppel Urban Solutions und Envision unterzeichnen Absichtserklärung Singapur (ots/PRNewswire) -
Keppel Urban Solutions Pte. Ltd., eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft von Keppel Corporation Limited, und Envision, ein
weltweit führendes Unternehmen für intelligentes Energiemanagement,
haben eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet. Diese
sieht vor, dass die beiden Unternehmen ihre Expertise und Ressourcen
bündeln, um der globalen Trendwende in Richtung neuer und sauberer
Energien sowie Smart Citys Vortrieb zu verleihen.
(Photo: https://mma.prnewswire.com/media/635816/Keppel_Urban_Solut mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|