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Deutsche Umwelthilfe warnt vor gesundheitsgefährdenden Billigst-Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber

Geschrieben am 09-02-2018

Berlin (ots) - Laboranalysen im Auftrag der DUH ergaben
Grenzwertüberschreitungen bei 65 Energiesparlampen -
Umweltschutzverband geht gerichtlich gegen Steinigke Showtechnic
wegen zu viel Quecksilber in Energiesparlampen vor - Bundesländer
müssen eine funktionierende Produktüberwachung gewährleisten - DUH
empfiehlt Verbrauchern den Kauf von Qualitätslampen und eine Beratung
im Fachhandel

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor dem Kauf von
Billigst-Energiesparlampen, da diese zu viel Quecksilber beinhalten
können. Dies ist das Ergebnis aktueller Untersuchungen der DUH. Von
einem akkreditierten Labor durchgeführte Analysen im Jahr 2017
ergaben 65 Überschreitungen des gesetzlichen Quecksilbergrenzwertes
von 2,5 Milligramm in Energiesparlampen. Dies zeigt: Noch immer
werden Billiglampen mit einer ungenauen Methode zur
Quecksilberdosierung verkauft. Die DUH fordert die Bundesländer dazu
auf, die Elektro- und Elektronikgerätestoffverordnung konsequent zu
vollziehen und eine funktionierende Produktüberwachung
sicherzustellen.

Energiesparlampen sind im Normalbetrieb ungefährlich und ungiftig.
Technisch bedingt beinhalten sie jedoch eine geringe Menge
Quecksilber, die im Fall eines Bruchs freigesetzt werden kann. "Dass
wir bei Produkttests 65 Lampen mit zu viel Quecksilber festgestellt
haben, ist ein Skandal. Hohe Quecksilberwerte in Energiesparlampen
sind kein Zufall, sondern lassen sich auf billige und unpräzise
Produktionsverfahren zurückführen. Durch die verantwortungslosen
Praktiken Einzelner gerät eine Lichttechnologie in Verruf, die
effizient und klimafreundlich ist", kritisiert der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Energiesparlampen weisen mit
bis zu 20.000 Betriebsstunden eine besonders lange Lebensdauer auf
und sparen im Vergleich zu Halogenlampen sehr viel Energie ein.

Wenn bei der Herstellung von Energiesparlampen das Quecksilber mit
einer Pillendosierung eingebracht wird, kann es praktisch zu keiner
Grenzwertüberschreitung kommen. Die leider immer noch zu häufig
eingesetzte Tropfendosierung ist hingegen sehr ungenau und kann
schnell zu Überschreitungen führen. "Die Tropfendosierung wird
eigentlich nur zur Herstellung von Billigstware eingesetzt. Für
Qualitätsprodukte wird in aller Regel die Pillendosierung genutzt,
sodass Verbraucher auf Qualität achten und sich nicht am niedrigsten
Preis orientieren sollten. Wir raten Verbrauchern, sich im Fachhandel
beraten zu lassen", erklärt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft
Thomas Fischer.

Gegen die Steinigke Showtechnic GmbH reichte die DUH am 5. Februar
2018 Klage beim Landgericht Würzburg ein. Der Hersteller weigert
sich, eine Unterlassungserklärung abzugeben, die gewährleistet, dass
zukünftig keine Energiesparlampen mit zu viel Quecksilber mehr
verkauft werden. Eine Laboranalyse ergab bei Steinigke-Lampen
deutlich zu hohe Quecksilberwerte von bis zu 13 Milligramm. Das
Unternehmen ist zwar der Auffassung, dass es sich dabei um nicht für
den Verbraucher bestimmte Effektlampen handelt, dies ist nach Ansicht
der DUH aber nicht zutreffend. "Das Beispiel Steinigke zeigt, wie
wichtig es ist, den Quecksilbergehalt von Energiesparlampen zu
kontrollieren. Es kann nicht sein, dass Verbraucherschutzverbände wie
die DUH die Arbeit der Behörden übernehmen müssen. Die Bundesländer
müssen endlich dafür Sorge tragen, dass keine Ramsch-Lampen mehr
verkauft werden und Verbraucher gefährden", sagt Fischer.

Weil die Bundesländer bislang wenig Eigeninitiative gezeigt haben,
kündigt die DUH weitere Untersuchungen des Quecksilbergehalts von
Energiesparlampen und die rechtliche Verfolgung festgestellter
Verstöße an.

Links:

Informationen zu Energiesparlampen
http://www.duh.de/energiesparlampe/energiesparlampen/

Informationen zur Rückgabe ausgedienter Elektrogeräte
http://www.duh.de/projekte/rueckgabe-alter-elektrogeraete/



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH
0171 3649170, resch@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


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