Gesundheitsausgaben pro Tag überschreiten Milliardengrenze
Geschrieben am 15-02-2018 |
Wiesbaden (ots) - Die Gesundheitsausgaben in Deutschland haben im
Jahr 2017 erstmals die Marke von 1 Milliarde Euro pro Tag
überschritten. Für 2017 prognostiziert das Statistische Bundesamt
(Destatis) einen Anstieg der Gesundheitsausgaben gegenüber 2016 um
4,9 % auf 374,2 Milliarden Euro. Von 2015 zu 2016 hatten sie sich um
3,8 % auf 356,5 Milliarden Euro oder 4 330 Euro je Einwohner erhöht.
Dies entsprach einem Anteil von 11,3 % am Bruttoinlandsprodukt. Die
höhere Wachstumsrate für 2017 ist auf das dritte
Pflegestärkungsgesetz zurückzuführen, das am 1. Januar 2017 in Kraft
trat.
Die Gesundheitsausgaben werden in Deutschland primär von Staat,
Privathaushalten und Unternehmen finanziert. Die größten
Finanzierungsquellen waren 2016 die Sozialversicherungsbeiträge der
Arbeitnehmer mit 112,4 Milliarden Euro, die
Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber mit 81,6 Milliarden Euro
sowie staatliche Transfers in Höhe von 51,8 Milliarden Euro. Die
Zahlen zur Finanzierung der laufenden Gesundheitsausgaben entstammen
der neu entwickelten Finanzierungsrechnung, die ab sofort die
Gesundheitsausgabenrechnung ergänzt und den Nutzerinnen und Nutzern
eine zusätzliche Analysemöglichkeit zu den finanziellen Aspekten des
Gesundheitssystems bietet.
Die Finanzierungsrechnung ermöglicht die Entwicklungen des
Gesundheitssystems nachzuvollziehen. So ist beispielsweise ein
stärkerer Anstieg der sonstigen Finanzierung durch Privathaushalte im
Jahr der Einführung der Praxisgebühr 2004 ebenso zu beobachten wie
ein Rückgang im Jahr ihrer Abschaffung 2013. Das Gesetz zur Stärkung
des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung führte unter
anderem die Krankenversicherungspflicht im Jahr 2009 ein.
Dementsprechend zeigt die Finanzierungsrechnung für 2009 eine
Verschiebung von freiwilligen Versicherungsprämien hin zu
Pflichtprämien.
Methodische Hinweise:
Die Ergebnisse der Gesundheitsausgaben- und Finanzierungsrechnung
folgen dem Konzept des "System of Health Accounts", welches von der
Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Statistischen
Amt der Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen
Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird. Gemäß den
dort enthaltenen Definitionen umfassen die Gesundheitsausgaben
sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention,
Behandlung, Rehabilitation und Pflege, die Kosten der Verwaltung
sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Aufwendungen für Forschung und Ausbildung im Gesundheitswesen sowie
Ausgaben für den Ausgleich krankheitsbedingter Folgen (zum Beispiel
Leistungen zur Eingliederungshilfe) und Einkommensleistungen sind
darin nicht enthalten. Begründet durch diese Abgrenzung weichen die
Gesundheitsausgaben in der Gesundheitsausgabenrechnung von den
Ausgaben der einzelnen Sozialversicherungsträger, insbesondere der
gesetzlichen Krankenversicherung, ab.
Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Stefan Brungs,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 82 26
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de
Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
626034
weitere Artikel:
- Rohstoffeinsatz für Konsum und Investitionen 2014: 1,3 Milliarden Tonnen Wiesbaden (ots) - Der Rohstofffußabdruck Deutschlands beträgt für
das Jahr 2014 nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes (Destatis) 1,30 Milliarden Tonnen. Er gibt an, wie viele
Rohstoffe weltweit für die Herstellung von Gütern in Anspruch
genommen wurden, um die deutsche Konsum- und Investitionsnachfrage zu
bedienen. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dieser Wert um 17 %
zurückgegangen. Allerdings hat er sich seit 2010 kaum noch verändert
(+ 1 %).
Etwa ebenso viele Rohstoffe wie für inländischen Konsum und
inländische mehr...
- Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2017: + 2,2 % zum Vorjahresmonat Wiesbaden (ots) - In Deutschland waren Ende Dezember 2017 gut 5,5
Millionen Personen in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit
50 und mehr Beschäftigten tätig. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das
rund 121 000 Beschäftigte und somit 2,2 % mehr als im Dezember 2016.
Am stärksten stieg die Beschäftigtenzahl im Dezember 2017
gegenüber Dezember 2016 in der Herstellung von Nahrungs- und
Futtermitteln sowie in der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen
mit jeweils mehr...
- Regulierung: Versicherer trotzen rechtlichen Unsicherheiten / Predictive Compliance steckt noch in den Kinderschuhen Hamburg (ots) - Für 72 Prozent der Versicherer in Deutschland ist
der Compliance-Fahrplan 2018 eine große Belastung. 19 Prozent melden,
dass sie an die Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Mehrheit der
Unternehmen (66 Prozent) arbeitet derzeit mit Hochdruck an der
Umsetzung der Anforderungen der EU-Vermittlerrichtlinie (IDD) bis zum
23. Februar - trotz vieler rechtlicher Unklarheiten. Mehr als jeder
zweite Versicherer (58 Prozent) fokussiert seine Ressourcenplanung
zudem bereits auf die schwierige Umsetzung der
EU-Datenschutzgrundverordnung mehr...
- Next Logistics Accelerator ist startklar / Startup-Beschleuniger präsentiert Investoren und Management (FOTO) Hamburg (ots) -
Hamburgs neuer Startup-Beschleuniger für die Logistikbranche, der
Next Logistics Accelerator (NLA), ist betriebsbereit. Er wird
Gründerteams aus aller Welt aktiv bei der Entwicklung ihres
Geschäftsmodells unterstützen und auf den nächsten Wachstumsschritt
vorbereiten. Gleichzeitig vermittelt er ihnen wichtige Kontakte in
die Branche. Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch zeigt sich mehr
als zufrieden: "Hier liegt der praktische Nutzen für jeden klar auf
der Hand. Geschäftsideen mit hohem Marktpotential werden mehr...
- Xpertdoc akquiriert XperiDo mit 100-prozentigem Anteilserwerb Montréal und Hamme, Belgien (ots/PRNewswire) -
Transaktion erweitert Xpertdocs Reichweite auf weltweite Märkte
und bietet den Kunden erweiterte Plattformfähigkeiten
Xpertdoc Technologies Inc. (https://www.xpertdoc.com/), ein
Microsoft Gold Partner und Marktführer für Lösungen im Bereich
Document Automation und Customer Communications Management (CCM), gab
heute bekannt, dass das Unternehmen die Vermögenswerte des in Belgien
ansässigen XperiDo (http://www.xperido.com/) von Invenso bvba
(https://invenso.com/) in einem Aktienkaufvertrag mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|