NOZ: NOZ: Ulrich Matthes: Eltern verboten mir die Schauspielerei
Geschrieben am 17-02-2018 |
Osnabrück (ots) - Ulrich Matthes: Eltern verboten mir die
Schauspielerei
"Ich war größenwahnsinnig und ballaballa" - Stark geprägt von
einem engagierten Lehrer - 58-Jähriger: Die ganze Welt beneidet
Deutschland um seine Theaterlandschaft
Osnabrück. Schauspieler Ulrich Matthes (58) ist in jungen Jahren
bei seiner Karriere als Kinderstar beim Film ausgebremst worden,
nachdem er schon mit zehn, elf und zwölf Jahren vor der Kamera
gestanden hatte. "Meine Eltern haben es mir verboten, weil ich durch
diese Filmerei unerträglich wurde," sagte das langjährige
Ensemblemitglied des Deutschen Theaters in Berlin der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Er sei durch seine Rollen beim Film
"noch viel naseweiser und altkluger" geworden, als er ohnehin schon
gewesen sei.
"In einer Erwachsenenwelt permanent im Mittelpunkt zu stehen tut
keinem Kind dieser Welt gut," fügte Matthes hinzu. "Ich war
größenwahnsinnig und ballaballa. Wenn's immer nur heißt Ulrich hier
und Uli da, dann ist das nicht gut für ein ohnehin mit kräftigem
Selbstbewusstsein ausgestattetes Kind, wie ich es war. Meine Eltern
hatten Gott sei Dank das Gefühl, sie müssten das rigoros stoppen und
mich wieder zu einem ganz normalen Kind machen, das zur Schule geht
und da seine Erfolge und Misserfolge erlebt. Das hat dann auch
wunderbar geklappt." Selbstbewusst sei er immer noch, fügte der
58-Jährige hinzu. "aber das Durchgeknallte hat sich, so hoffe ich,
gegeben".
Stark geprägt habe ihn als Jugendlicher ein engagierter Lehrer,
der für die Aktion Sühnezeichen Reisen nach Israel organisierte,
berichtete Matthes weiter: "Er stellte uns damals vor die Wahl, vier
Wochen Badeurlaub in Griechenland zu machen oder vier Wochen nach
Israel zu gehen, dort zwei Wochen im Kibbuz zu arbeiten und zwei
Wochen durchs Land zu reisen. Ich hab mich damals sofort für Israel
entschieden und fand die Begegnungen mit Emigranten und
Holocaust-Überlebenden zutiefst bewegend und für mein ganzes Leben
prägend."
Eine Lanze brach Matthes in dem Gespräch für die deutschen
Theater: "Die deutsche Theaterlandschaft ist erst mal unglaublich
reich, und wir werden auf der ganzen Welt enorm darum beneidet. Egal,
wo ich bin, höre ich immer wieder von Schauspielerkollegen und
Journalisten: Mein Gott, was ihr für eine Kohle habt! Und was ihr
euch deshalb trauen könnt. Es ist bei uns eine jahrhundertealte
Tradition, dass jede Kleinstadt ihr Stadt- oder sogar Staatstheater
hat - so etwas gibt es auch in anderen reichen Ländern Mitteleuropas
kaum. Das gilt es zu verteidigen!"
Kleinlich findet der Schauspieler deshalb die Verteilungsdebatten,
in die manche Theater verstrickt werden: "Die Argumente, mit denen
ein Theater gegen einen Kindergarten oder eine Schwimmhalle
ausgespielt wird, kann ich nicht mehr hören! Es muss in einem so
wohlhabenden Land wie Deutschland doch möglich sein, für
Kindergärten, für die Schwimmhalle und das Theater zu sorgen."
Am kommenden Mittwoch (21. Februar) ist Ulrich Matthes in der
Literaturverfilmung "Fremder Feind" im Ersten (20.15 Uhr) zu sehen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
626362
weitere Artikel:
- SWR Produktion "Leyla" gewinnt Frauenregiepreis SI Star 2018 (FOTO) Baden-Baden (ots) -
Auszeichnung für Regisseurin Asli Özarslan / Verleihung am 17.
Februar 2018 in Berlin
Regisseurin Asli Özarslan" hat den Frauenregiepreis SI Star 2018
gewonnen. Sie erhält die Auszeichnung für den SWR Dokumentarfilm
"Leyla". Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Kurdin, die
sich als Bürgermeisterin in ihrer Heimatstadt Cizre engagiert. Der SI
Star ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert, davon entfallen 5.000
Euro auf "Leyla", da der Hauptpreis in diesem Jahr auf zwei
Preisträgerinnen verteilt wird. mehr...
- NOZ: Kultursoziologe: Ohne Rockmusik würde unsere Gesellschaft schlechter aussehen Osnabrück (ots) - Experte: Ohne Rockmusik würde unsere
Gesellschaft schlechter aussehen
Kultursoziologe Frank Hillebrandt zur Rolle der Rockmusik im
Protestjahr 1968
Osnabrück. Der Kultursoziologe Frank Hillebrandt weist der Rock-
und Popmusik eine zentrale Rolle für das Protestjahr 1968 zu.
"Rockmusik ist der Soundtrack des Protestes", sagte der
Wissenschaftler, der an Fernuniversität Hagen lehrt, in einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag).
Insbesondere der Einsatz der E-Gitarre habe jenen Sound mehr...
- "Ich denke ja gar nichts, ich sage es ja nur"
Ödön von Horváth und das Theater - BILD Ausstellung im Theatermuseum in Wien
Wien (ots) - Ödön von Horváth hat sich als "Chronist seiner Zeit"
gesehen und an einer steten "Demaskierung des Bewusstseins" mittels
Literatur gearbeitet. In seinen genialen Dialogen werden die engen
Verflechtungen von Erotik, Ökonomie und Politik freigelegt -
Verflechtungen, die bis in unsere Gegenwart fortwirken.
Mit seiner Durchdringung der kleinbürgerlichen Sprache, pointiert
gefasst im Begriff des "Bildungsjargons", seiner konzisen
Sprachkritik und seinen "irren Sätzen" (Peter Handke) mehr...
- neues deutschland: Regisseurin Susan Gordanshekan sieht einen Umbruch in der Filmbranche: "Ich denke, dass gerade Initiativen wie 'ProQuote' einiges bewegen werden." Berlin (ots) - In der Berlinale-Sektion "Perspektive deutsches
Kino" ist das Debüt der deutschen Regisseurin Susan Gordanshekan der
einzige von einer Frau gedrehte Spielfilm. Die Filmemacherin, die in
in ihrem ersten Langfilm "Die defekte Katze" das Innenleben einer
iranischen Ehe seziert, glaubt nicht, dass das ein Zufall ist. "Ich
glaube, dass Frauen nicht soviel zugetraut wird. Beim Spielfilm geht
es um viel Geld. Das geht öfter an Männer, die selbstbewusst
auftreten", sagt Gordanshekan im Gespräch mit der in Berlin
erscheinenden mehr...
- Stuttgarter Zeitung: zumm KEF-Gutachten Stuttgart (ots) - Ob der aktuelle Rundfunkbeitrag verändert
werden soll, ist frühestens in zwei Jahren neu zu entscheiden. Aber
auch so enthält der 21. KEF-Bericht für den Bürger ärgerliche
Details: Bis 2020 werden aus den monatlichen Zwangseinzahlungen von
17,50 Euro pro Haushalt in der Gesamtsumme neue Überschüsse von 544,5
Millionen Euro auflaufen - Geld, auf das ARD und ZDF eigentlich
keinen Anspruch haben und das trotzdem für sie auf entsprechenden
Sperrkonten wartet. Eines ist sicher: Die Liebe der Deutschen zum
viel geschmähten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|