Digitalisierung: Niedersächsische Bildungscloud und bundesweite Schul-Cloud starten Kooperation auf der didacta
Geschrieben am 20-02-2018 |
Potsdam (ots) - Die Niedersächsische Bildungscloud (NBC) und die
durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
geförderte und durch das Hasso-Plattner-Institut (HPI) entwickelte
Schul-Cloud werden zukünftig miteinander kooperieren. Dies gaben der
Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, die Leiterin der
Arbeitsgruppe "Digitaler Wandel" im Bundesministerium für Bildung und
Forschung Melanie Rüther, der Direktor des Hasso-Plattner-Instituts
Prof. Dr. Christoph Meinel sowie der Geschäftsführer der
niedersächsischen Landesinitiative n-21 Michael Sternberg am
(heutigen) Dienstag auf der Bildungsmesse didacta bekannt. Durch die
Kooperation wird es zukünftig möglich, Synergieeffekte in der
Weiterentwicklung zu nutzen, Doppelprogrammierungen zu vermeiden,
Erfahrungen auszutauschen und grundsätzliche Fragestellungen
gemeinsam zu bearbeiten. Hiervon profitieren beide Seiten.
Insbesondere bietet sich die Chance, durch die Anbindung der
niedersächsischen Projektschulen bereits während der Erprobungsphase
eine Plattform zu entwickeln und im realen Unterrichtsbetrieb zu
testen, die im Anschluss langfristig bundesweit und länderspezifisch
effizient eingesetzt werden kann.
Für die Bundesebene begrüßt Bundesbildungsministerin Prof. Dr.
Johanna Wanka die heutige Unterzeichnung der
Kooperationsvereinbarung: "Smartphones, Tablets und digitale Medien
sind heute praktische Alltagswerkzeuge für fast alle Jugendlichen.
Die Schul-Cloud des Hasso-Plattner-Instituts soll solche Werkzeuge
auch für den Unterricht nutzbar machen. Für die Schul-Cloud wird
entwickelt, was Lehrkräfte und die Schüler als Wünsche für den
Unterricht und das Lernen zu Hause formulieren. Durch die Mitwirkung
der Schulen entsteht eine stabile Infrastruktur aus der Praxis für
die Praxis. Mit den Pilotschulen aus Niedersachsen sind jetzt alle
Schulformen vertreten."
Im Projekt der Niedersächsischen Bildungscloud arbeiten 43 Schulen
sämtlicher Schulformen mit ihren Schulträgern sowie zwei
Studienseminare zusammen. Darunter sind Schulen aus urbanen Zentren
ebenso wie Schulen aus ländlichen Regionen. "Mit der
Niedersächsischen Bildungscloud und der Schul-Cloud bündeln zwei
starke Player ihre Expertise auf dem Weg in das digitale
Klassenzimmer. Beide verfolgen ein gemeinsames Ziel: Schülerinnen und
Schüler sollen im digitalen Klassenzimmer der Zukunft mittels mobiler
Endgeräte miteinander kommunizieren, Unterrichtsmaterialien
austauschen oder gemeinsam an Projekten arbeiten können - und dies
auch schulübergreifend und schulformübergreifend. Wir entwickeln eine
Lernplattform, die alle Anforderungen des Datenschutzes erfüllt und
setzen Standards für eine moderne und zukunftsfähige Schul-IT", sagte
der Niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, der mit
Melanie Rüther, Prof. Dr. Christoph Meinel und Michael Sternberg auf
der didacta die K ooperation symbolisch durch das Herstellen der
Steckerverbindung zwischen den beiden Systemen und das gemeinsame
Drücken des "Roten Knopfes" besiegelte.
Das Hasso-Plattner-Institut entwickelt die Schul-Cloud zusammen
mit den Gymnasien des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC.
Diese formulieren aus der Schulpraxis heraus ihre Anforderungen an
das Projekt. HPI-Institutsdirektor Professor Christoph Meinel: "Mit
der Schul-Cloud entwickeln wir eine moderne IT-Infrastruktur, über
die Lehr- und Lerninhalte sehr einfach von überall abgerufen und im
Unterricht eingesetzt werden können. Gemeinsam mit n-21 werden wir
die Vorteile der Schul-Cloud für ein Bundesland aufzeigen,
gleichzeitig haben alle teilnehmenden Schulen die Möglichkeit, sich
in der Entwicklungsphase aktiv einzubringen."
Michael Sternberg, Geschäftsführer der Landesinitiative n-21:
Schulen in Niedersachsen online e.V. ergänzt: "Durch die Kooperation
der Niedersächsischen Bildungscloud mit der Schul-Cloud erwarten wir
uns große Synergieeffekte und wichtige Impulse für die
anwendungsorientierte Gestaltung von Bildung in einer digitalisierten
Welt. Unser Ziel und unser Auftrag ist es, eine virtuelle Plattform
für den Einsatz im Unterricht an allgemein bildenden und
berufsbildenden Schulen zu schaffen, die den pädagogischen
Anforderungen gerecht wird. Die Niedersächsische Bildungscloud ist
dabei anschlussfähig für die bislang bereits an den Schulen genutzten
Systeme. Sie honoriert so das wertvolle Engagement der Schulen und
baut auf ihren Erfahrungen auf."
Über die Schul-Cloud
Die Schul-Cloud wird durch das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in
Zusammenarbeit mit zahlreichen Expertinnen und Experten aus
Wissenschaft und Praxis entwickelt und durch das Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das Lernen mit digitalen
Inhalten soll in der Schule und zu Hause so unkompliziert wie möglich
werden. Die Entwicklungsziele der Schul-Cloud werden aus der
Unterrichtspraxis heraus formuliert. Bundesweit arbeiten derzeit 27
ausgewählte MINT-EC-Schulen im Rahmen eines Pilotprojekts mit der
Schul-Cloud. Ab dem nächsten Jahr sollen stufenweise bis 2021 alle
rund 300 Schulen des MINT-EC-Netzwerks an die Schul-Cloud
angeschlossen werden. Nach Ende der Entwicklungsphase der Schul-Cloud
soll ein zuverlässiges und für den Unterricht in allen Fächern leicht
anpassbares digitales Werkzeug zur Verfügung stehen. Weitere
Informationen unter:
https://schul-cloud.org/ und https://hpi.de/schulcloud
Über die Niedersächsische Bildungscloud (NBC)
Mit der Niedersächsischen Bildungscloud entsteht ein großes
virtuelles Klassenzimmer in Form einer kollaborativen Lernplattform.
An der Pilotphase des Projekts, die von 2017 bis Ende Januar 2020
durchgeführt wird, beteiligen sich insgesamt 43 Projektschulen und
Projektfollowerschulen aller Schulformen sowie zwei Studienseminare.
Die Pilotphase wird wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Der
Projektvorschlag von n-21 zur Entwicklung einer Niedersächsischen
Bildungscloud orientiert sich an den zentralen Zielsetzungen des
Landeskonzeptes "Medienkompetenz in Niedersachsen - Ziellinie 2020",
das unter anderem die
- verbindliche Entwicklung von schulischen Medienkonzepten, die
wiederum Bestandteile der Schulentwicklung aller Schulen werden;
- Bereitstellung digitaler Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte,
Schülerinnen und Schüler;
- Entwicklung von Empfehlungen für die Hardwareausstattung /
IT-Infrastruktur an Schulen sowie für deren Vernetzung und Wartung
vor dem Hintergrund einer Orientierung auf schülereigene digitale
Endgeräte (Bring-Your-Own-Device (BYOD)-Konzept);
- Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen
mit persönlichen, eltern-/nutzerfinanzierten digitalen Endgeräten;
- flächendeckende Einführung von digitalen Lern- und
Arbeitsumgebungen für alle Schülerinnen und Schüler vorsieht.
Weitere Informationen unter: www.niedersachsen.cloud
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam ist Deutschlands
universitäres Exzellenz-Zentrum für Digital Engineering
(https://hpi.de). Mit dem Bachelor- und Master-Studiengang
"IT-Systems Engineering" bietet die gemeinsame
Digital-Engineering-Fakultät der Universität Potsdam und des HPI ein
deutschlandweit einmaliges und besonders praxisnahes
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium an, das von derzeit
rund 500 Studierenden genutzt wird. Bei den CHE-Hochschulrankings
belegt das HPI stets Spitzenplätze. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet jährlich 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Derzeit sind am HPI dreizehn Professoren und über
50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten tätig. Es
betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen
IT-Fachgebieten, aber auch in der HPI Research School für Doktoranden
mit ihren Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing.
Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und
Anwendungen großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu
kommt das Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen
für alle Lebensbereiche.
Pressekontakt:
presse@hpi.de
Christiane Rosenbach, Tel. 0331 5509-119, christiane.rosenbach@hpi.de
und Felicia Flemming, Tel. 0331 5509-274, felicia.flemming@hpi.de
Original-Content von: HPI Hasso-Plattner-Institut, übermittelt durch news aktuell
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