"Wie krass ungerecht ist das?!" / Fairwandler-Preis 2018 der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie zeigt junges Engagement für eine gerechte Welt (FOTO)
Geschrieben am 21-02-2018 |
Frankfurt am Main (ots) -
Anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar
hat die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie aus dem hessischen
Bensheim in Frankfurt den jährlich ausgeschriebenen FAIRWANDLER-Preis
für entwicklungspolitisch engagierte junge Menschen verliehen. Vier
herausragende Projekte wurden ausgezeichnet. An der Verleihung in der
jugend-kultur-kirche sankt peter nahmen rund 200 Gäste teil.
Immer mehr junge Menschen stören sich am Ungleichgewicht in der
Welt, zu dem die reichen Industrienationen wesentlich beitragen. "Wir
finden die Ausbeutung rohstoffreicher Länder zu unserer
Wohlstandssteigerung einfach ungerecht!", erklärt etwa Tina Boes,
Mitbegründerin von "Kauri", einem der vier preisgekrönten Projekte.
Die drei Macherinnen von "Kauri" haben sich nicht weniger
vorgenommen, als die Schmuckbranche zu revolutionieren und
Alternativen zu konfliktbelasteten Materialien wie Gold aufzeigen.
"Kauri bietet spannende Alternativen zu konventionell abgebautem
Gold, die man mit gutem Gewissen tragen kann", sagt Boes. Gerade
haben die drei Absolventinnen aus Duisburg ihre erste Kollektion mit
Ehe- und Freundschaftsringen aus Sand (!) entworfen. Den mit 2.500
Euro dotierten Preis können sie dafür gut gebrauchen.
Auch die drei anderen ausgezeichneten jungen Projekte engagieren
sich für eine gerechtere Welt: Das Team von "GlobalMatch e.V." hat
genug von der westlich definierten Entwicklungshilfe. Die
Studierenden aus München haben eine Online-Plattform entwickelt, auf
der sie Menschen aus dem Globalen Norden und Süden zusammenbringen,
um einen "Austausch von Ideen und Wissen auf Augenhöhe" zu
ermöglichen.
Die Berliner Initiative "Restlos glücklich e.V." macht in
Workshops und Kochkursen die tägliche Lebensmittelverschwendung
bewusst und zeigt, dass es auch anders geht. Ausgezeichnet wurde
außerdem das Projekt "Multi-Schulung Flucht" der BUNDjugend NRW e.V.:
"Uns ist aufgefallen, dass in Deutschland hauptsächlich Menschen über
Fluchterfahrung sprechen, die selbst gar nicht davon betroffen sind",
erklärt Felix Popescu von der Soester Initiative. "Wir schulen
geflüchtete Menschen, dass sie selbst Workshops über Migration halten
können."
"Der FAIRWANDLER-Preis zeigt, wie bunt und vielfältig
entwicklungspolitisches Engagement sein kann", würdigt Thomas
Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), die Preisträgerinnen und den
Preisträger. "Mit unserem bundesweiten Preis wollen wir junges,
entwicklungspolitisches Engagement sichtbar machen und fördern", so
Matthias Wilkes, Stiftungsratsvorsitzender der KKS. Neben dem
Preisgeld erhalten die Ausgezeichneten fachliche Unterstützung durch
ehrenamtliche Paten und Patinnen.
Allen 14 nominierten Initiativen gemein ist, dass sie von jungen
Menschen ins Leben gerufen wurden, die selbst einige Zeit in
sogenannten Entwicklungsländern gelebt haben. Allein im Rahmen des
vom BMZ geförderten "weltwärts"-Freiwilligendienstes, an dem sich
auch die KKS beteiligt, haben sich in den vergangenen zehn Jahren
bundesweit über 34.000 junge Menschen im Globalen Süden engagiert.
"Bei all diesen Einsätzen ist jedoch entscheidend, dass die
vielfältigen Erfahrungen der Freiwilligen nach ihrer Rückkehr nicht
verloren gehen", betont Silberhorn. "Sie haben während ihrer
Auslandszeit live und eindrücklich erfahren, wie die Schattenseiten
der Globalisierung aussehen. Sie bringen Veränderungsbereitschaft und
Engagement in unsere Gesellschaft zurück." Der Staatssekretär sieht
dies als positives Signal am Jahrestag der sozialen Gerechtigkeit:
"Die 14 Initiativen, die heute Abend nominiert sind, zeigen uns: Wir
können etwas ändern und wir können selbst die Initiative ergreifen,
um Globalisierung gerecht zu gestalten!"
Weitere Informationen zum Preis und den Preisträgerinnen /
Preisträgern: www.fairwandler-preis.org
Die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Projekte:
Kategorie FAIRhandeln! - Die Welt mit sozialunternehmerischen
Ideen fairer und gerechter machen
Tina Boes aus Duisburg: "Kauri", ein Marktplatz für fairen und
nachhaltig produzierten Schmuck, den drei Absolventinnen gemeinsam im
Social Impact Lab Duisburg entwickeln.
Kategorie FAIRwerten! - Menschen, die sich für nachhaltige und
bewusste Nutzung von Ressourcen einsetzen
Christine Lutz aus Berlin: "Restlos glücklich e.V.", ein
Bildungsangebot für einen nachhaltigen und bewussten Umgang mit
Lebensmitteln. Das Team aus 20 jungen Leuten möchte mit Workshops,
Schulungen und Kochkursen das Bewusstsein für
Lebensmittelverschwendung schärfen.
Kategorie FAIRmitteln! - Menschen, die zu Perspektivwechsel
einladen
Felix Popescu aus Soest: "Multi-Schulung Flucht", eine Initiative
der BUNDjugend NRW e.V. Ziel der Initiative ist, es, junge Menschen
in Nordrhein-Westfalen zu MultiplikatorInnen zu den Themen Flucht und
Migration auszubilden.
Kategorie FAIRbinden! - Menschen aus Süd und Nord zusammenbringen
Katharina Jung aus München: "GlobalMatch e.V.", eine
Online-Plattform, die Teams aus dem Globalen Norden und Süden bildet.
Hinter dem Projekt stehen sechs Studierende.
Der FAIRWANDLER-Preis auf einen Blick
Der von der Karl Kübel Stiftung mit Sitz in Bensheim 2016
initiierte FAIRWANDLER-Preis wird jährlich bundesweit ausgeschrieben.
Er würdigt das Engagement junger Menschen, die sich mit eigenen
Initiativen für eine faire und gerechte Welt einsetzen. Der Preis
umfasst ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro sowie praktische
Unterstützung in Form von Patenschaften und Coachings. Die
Schirmherrschaft trägt das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Botschafter des Preises sind
Dr. Maria Furtwängler, Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt.
Pressekontakt:
Tonja Schewe, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
t.schewe@kkstiftung.de, Tel. +49 (6251) 7005-18
Original-Content von: Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, übermittelt durch news aktuell
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