Ingenieurberufe: Engpässe werden zum Wachstums- und Innovationshemmnis / 81.000 offene Stellen im 4. Quartal 2017
Geschrieben am 28-02-2018 |
Düsseldorf (ots) - Eine überaus positive Geschäftslage und
optimistische Geschäftserwartungen der Unternehmen sowie ein großer
Bedarf im öffentlichen Dienst sorgen auch im vierten Quartal 2017 für
eine hohe Arbeitskräftenachfrage und eine niedrige Arbeitslosigkeit
auf dem Ingenieurarbeitsmarkt. Zwischen Oktober und Dezember 2017
waren monatsdurchschnittlich 81.080 offene Stellen zu besetzen. Damit
konnte das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot in den
Ingenieurberufen verglichen zum Vorjahresquartal um 15,5 Prozent
zulegen. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Ingenieurmonitor, den das
Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag des VDI
vierteljährlich erstellt.
Gleichzeitig ist das Arbeitskräfteangebot in Form von
Arbeitslosen, die in einem Ingenieurberuf eine Beschäftigung suchen,
mit monatsdurchschnittlich 24.089 Personen auf einen neuerlichen
Tiefstand seit Beginn der Aufzeichnungen 2011 gesunken. Treiber
dieser Entwicklung ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Ingenieuren
in den Bereichen Bau, Vermessung und Gebäudetechnik, Architekten wie
auch in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie in der Energie- und
Elektrotechnik.
Die Entwicklungen verstärken die bereits vorhandenen Engpässe
nochmals deutlich. Im vierten Quartal 2017 entfielen in den
Ingenieurberufen auf 100 Arbeitslose bundesweit 337 offene Stellen.
Besonders gravierend gestaltet sich die Situation in der
baden-württembergischen Energie- und Elektrotechnik sowie in der
bayerischen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in denen die
Engpassrelationen Werte von 800 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen
überschritten haben. Aber auch im Baubereich, der mit einer
bundesweiten Engpassrelation von 501 den stärksten Engpass aufweist,
zeigen sich in einigen Regionen Engpasskennziffern von über 600.
Im Regionalvergleich stehen die Arbeitsmarktregionen vor
unterschiedlichen Herausforderungen. Allen voran im Süden
Deutschlands dürften die äußerst positiven Geschäftserwartungen die
Arbeitskräftenachfrage auch in den kommenden Monaten weiter in die
Höhe treiben und somit für eine weiterhin angespannte Lage auf dem
Ingenieurarbeitsmarkt sorgen. In einigen ostdeutschen Regionen zeigt
sich eine besonders starke Dynamik bei der Entwicklung der
Engpassrelation. Zurückzuführen ist dies auch auf die zunehmenden
Schwierigkeiten für ostdeutsche Arbeitgeber, geeignetes Personal zu
finden. Ergebnisse einer Mittelstandsbefragung bestätigen dieses
Bild, welches verdeutlicht, dass die Sorge vor dem Fachkräfteengpass
in Ostdeutschland nochmals stärker vorhanden ist als im
Bundesdurchschnitt.
Für die Bewältigung aktueller und künftiger IT-und
Digitalisierungsprojekte, von der Gestaltung von Smarthomes über die
Mobilität 4.0 bis hin zur Energiewende, ist der deutsche Arbeitsmarkt
auf Experten, insbesondere auch aus dem Ingenieurbereich, angewiesen.
Dies ist gerade vor dem Hintergrund des internationalen Wettbewerbs
von zentraler Bedeutung, will Deutschland beim Thema Digitalisierung
nicht den Anschluss verlieren. Auch im Baubereich ist weiterhin mit
einer angespannten Lage zu rechnen, wenngleich die
Geschäftserwartungen der Branche leicht gedämpft ausfallen. Dem Thema
Fachkräftesicherung in den Ingenieurberufen kommt damit zunehmend
eine prioritäre Bedeutung zu.
Der VDI bietet seinen Mitgliedern mit seiner Karriereberatung
Hilfe an: Beim Zeugnis- und Bewerbungscheck oder bei allgemeinen
Karrierefragen können sich Ingenieurinnen und Ingenieure unter
www.vdi.de/karriere an den VDI wenden. Der vollständigen
VDI-/IW-Ingenieurmonitor steht kostenfrei zum Download unter
www.vdi.de/ingenieurmonitor.
Der VDI - Sprecher, Gestalter, Netzwerker
Die Faszination für Technik treibt uns voran: Seit 160 Jahren gibt
der VDI Verein Deutscher Ingenieure wichtige Impulse für neue
Technologien und technische Lösungen für mehr Lebensqualität, eine
bessere Umwelt und mehr Wohlstand. Mit rund 150.000 persönlichen
Mitgliedern ist der VDI der größte technisch-wissenschaftliche Verein
Deutschlands. Als Sprecher der Ingenieure und der Technik gestalten
wir die Zukunft aktiv mit. Mehr als 12.000 ehrenamtliche Experten
bearbeiten jedes Jahr neueste Erkenntnisse zur Förderung unseres
Technikstandorts. Als drittgrößter technischer Regelsetzer ist der
VDI Partner für die deutsche Wirtschaft und Wissenschaft.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
Marco Dadomo
Telefon: +49 211 6214-383
Telefax: +49 211 6214-156
E-Mail: dadomo@vdi.de
Original-Content von: VDI Verein Deutscher Ingenieure, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
627808
weitere Artikel:
- Beste Arbeitgeber im Münsterland 2018 ausgezeichnet Münster (ots) -
- Great Place to Work Initiative zeichnet neun Unternehmen aus dem
Münsterland für ihr besonderes Engagement bei der Gestaltung
einer attraktiven Arbeitsplatzkultur für die Mitarbeitenden aus
Die Gewinner des regionalen Arbeitgeberwettbewerbs «Beste
Arbeitgeber im Münsterland 2018» stehen fest. 23 Unternehmen mit rund
3.500 Beschäftigten stellten sich dabei einer freiwilligen Prüfung
ihrer Qualität als Arbeitgeber durch das unabhängige Great Place to
Work Institut. Neun Unternehmen aus der Region mehr...
- ERP und Maintenance: Hochverfügbarkeit von Anlagen und Personal sicherstellen Ostfildern (ots) - "Nervenzentrum" ERP als effektiver Ersatz von
Predictive Maintenance
Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht von Predictive Maintenance
- also sensorgestützter Maschinenüberwachung - überzeugt. Drei
Viertel der deutschen Industrieunternehmen sehen in der
vorausschauenden Instandhaltung keine für sie brauchbare Technik. Das
ist das Ergebnis des "Deutschen Industrie 4.0 Index", einer Umfrage
unter knapp 400 Firmen. Dennoch sollte Wartung- und Instandhaltung in
Unternehmen digitalisiert werden, um teure Ausfall- mehr...
- Produkthaftung USA: Leitfaden für deutsche Unternehmen Frankfurt am Main/New York (ots) - Wenn deutsche Unternehmen in
den USA wegen eines Produkthaftungsfalls zu Schadensersatzzahlungen
verurteilt werden, kann das sehr schnell sehr teuer werden. Grund
dafür ist das grundsätzlich unterschiedliche Rechtssystem der USA.
Das amerikanische Schadensersatzsystem sieht neben dem herkömmlichen
Schadensersatz (Ausgleich des materiellen und immateriellen Schadens)
auch den so genannten Strafschadensersatz ("punitive damages") vor.
Verurteilungen zu Strafschadensersatz können die Summe des
zugesprochenen, mehr...
- Neuer Report zeigt auf, dass immer mehr FMCG-Unternehmen sich direkt in der Gemeinschaft engagieren und auf lokaler Ebene für Gesundheit und Wohlbefinden stark machen Paris (ots/PRNewswire) -
- Consumer Goods Forum zeigt auf, dass sich immer mehr Unternehmen
direkt in der Gemeinschaft zum Thema Gesundheit stark machen;
- 85% der befragten Konsumgüterunternehmen sind Partnerschaften mit
Interessengruppen in der Gemeinde eingegangen;
- 58% haben sich an Lebensmittelbank-Programmen beteiligt, und dabei
180 Millionen Mahlzeiten ausgegeben und mehr als 77.400 Tonnen an
Nahrungsmitteln gespendet;
- Über 1,6 Millionen Mitarbeiter nahmen an Gesundheits- und
Wellnessprogrammen teil.
Das mehr...
- Energiebeschaffung: Vorhersagen mit künstlicher Intelligenz / Als erstes Unternehmen der Branche optimiert Propan Rheingas Prozesse mit Einführung von künstlicher Intelligenz Brühl (ots) - "Selbstlernende Systeme werden im Handel künftig auf
sämtlichen Wertschöpfungsstufen zum Einsatz kommen. Wir starten
zunächst mit einem Prognosetool für unsere Mengenwirtschaft", sagt
Uwe Thomsen, Geschäftsführer der Propan Rheingas GmbH & Co. KG. In
Kooperation mit einem Berliner Start-up entwickelte der Experte für
moderne Energielösungen eine Daten-Analyse-Software zur optimalen
Beschaffung und Vorratshaltung von Flüssiggas und setzt so als erstes
Unternehmen der Branche auf künstliche Intelligenz in der
Beschaffungsvorhersage. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|