Stern und Report München: Gabriel ließ zu Gunsten von Rheinmetall in Indien intervenieren
Geschrieben am 06-03-2018 |
Hamburg (ots) - Der heutige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD)
ließ noch als Wirtschaftsminister seine Behörde in Indien
intervenieren, nachdem der Rüstungskonzern Rheinmetall dort nach
Korruptionsvorwürfen auf eine schwarze Liste geraten war. Nach
gemeinsamen Recherchen des Magazins stern, des ARD-Magazins "Report
München" und des indischen Portals "The Print" hatte Rheinmetall das
Ministerium zuvor um seine Hilfe gebeten. Der Rüstungskonzern ist in
Indien wegen Bestechungsvorwürfen seit 2012 für zehn Jahre von
Rüstungsaufträgen ausgeschlossen. Nach einer am 19. Februar 2018
veröffentlichten aktuellen Liste des indischen
Verteidigungsministeriums gilt diese Sperre unverändert bis heute.
Rheinmetall weist die Korruptionsvorwürfe als unbegründet zurück
und setzt sich seit Jahren für ein Ende der Sperre ein. Laut interner
Unterlagen aus dem Wirtschaftsministerium, die dem stern vorliegen,
hatte die "Staatssekretärsrunde Verteidigungswirtschaft" der
Bundesregierung Ende 2014 eine "politische Flankierung" dieser
Bemühungen vereinbart. Zu den Mitgliedern dieser Staatssekretärsrunde
zählen Vertreter des Kanzleramts sowie von Außen-, Wirtschafts- und
Verteidigungsministerium. Ausweislich einer damaligen Notiz des
zuständigen Vertreters des Wirtschaftsministeriums hatte dafür auch
Minister "Gabriel nach Gespräch mit Rheinmetall votiert". Der
damalige Wirtschaftsminister und SPD-Chef hatte am 12. November 2014
Rheinmetall-Chef Armin Papperger zu einem Gespräch empfangen.
Bei einem Besuch in Delhi im Februar 2015 bemühte sich dann in der
Tat der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer aus dem
Wirtschaftsministerium im indischen Verteidigungsministerium um
Auskünfte über die Sperre. Ausweislich von Unterlagen aus dem
Wirtschaftsministerium war der Bundesregierung damals bekannt, dass
die indische Polizei wegen neuer Korruptionsvorwürfe zwei Manager von
Rheinmetall aus der Schweiz und aus Deutschland auf eine
Fahndungsliste von Interpol gesetzt hatte, als sogenannte Red Notice.
Hintergrund waren Zahlungen von Rheinmetall an einen umstrittenen
indischen Vermittler. Laut Unternehmensangaben betrafen sie "legitime
Beratungsleistungen".
Die Linken-Abgeordneten Kathrin Vogler kritisierte den Einsatz des
Wirtschaftsministeriums: "Das ist ein ziemlicher Hammer", sagte sie
dem stern. Die Behörde wies Kritik zurück. Das "mutmaßliche
Fehlverhalten" sei lediglich einer Rheinmetall-Tochter in der Schweiz
zuzurechnen, daher sei das Engagement der Bundesregierung
gerechtfertigt gewesen.
Pressekontakt:
Sabine Grüngreiff, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation,
Telefon 040 - 3703 2468, gruengreiff.sabine@guj.de
Original-Content von: Gruner+Jahr, STERN, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
628575
weitere Artikel:
- Wanderwitz: 50 Jahre Filmförderungsanstalt - erfolgreich im Dienst des deutschen Films Berlin (ots) - Die nationale Filmförderung feiert Geburtstag
Vor 50 Jahren hat der Deutsche Bundestag mit der Verabschiedung
des Filmförderungsgesetzes auch die Filmförderungsanstalt (FFA) aus
der Taufe gehoben. Heute begeht die FFA dieses Jubiläum mit einem
Festakt. Dazu erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gratuliert der
Filmförderungsanstalt herzlich zu ihrem 50. Geburtstag. Die FFA
blickt auf ein halbes Jahrhundert Erfolgsgeschichte mehr...
- Rx-Versandverbot: Juristische Verfahren werden der neuen Regierung den Verhandlungsspielraum rauben Berlin (ots) - Rx-Versandverbot widerspricht dem Grundrecht auf
freie Berufsausübung
Es ist entschieden: Eine weitere Große Koalition kommt und im
Koalitionsvertrag steht, dass der Versand verschreibungspflichtiger
Medikamente verboten werden soll. "Das Verbot des Rx-Versands dürfte
sich aber nicht durchsetzen lassen, denn es kommt einem Berufsverbot
gleich", sagt Christian Buse, Apotheker und Vorstand des BVDVA.
Die Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1 GG) ist ein Grundrecht, dass
nur mit starken Gründen durch ein anderes Gesetz mehr...
- EU-Handelsausschuss-Vorsitzender für Strafzölle auf Getreide, Mais und Soja aus den USA Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Handelsausschusses im
EU-Parlament, Bernd Lange (SPD), hat sich im Handelsstreit mit
Washington für harte Gegenmaßnahmen ausgesprochen.
Denkbar seien etwa Importzölle auf Getreide, Mais und Soja aus den
USA, sagte Lange am Dienstag im Inforadio vom rbb. Notwendig seien
Maßnahmen, die die USA treffen. "Notfalls, und das ist wirklich nur
der Plan B, müssen wir das internationale Handelssystem ohne die USA
weiterfahren", erklärte der SPD-Politiker.
Lange fügte hinzu, die USA würden sich mit mehr...
- Bündnis fordert offensive Sozialpolitik: Armut jetzt bekämpfen! Berlin (ots) - Entschlossene Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und
eine sofortige Anhebung der Regelsätze in der Grundsicherung für alle
hier lebenden bedürftigen Menschen fordern über 30 bundesweit aktive
Organisationen von der neuen Bundesregierung heute in einer
gemeinsamen Erklärung anlässlich der aktuellen Debatte um die Tafeln.
Dass Menschen, egal welcher Herkunft, überhaupt Leistungen der Tafeln
in Anspruch nehmen müssten, sei Ausdruck politischen und
sozialstaatlichen Versagens in diesem reichen Land, heißt es in der
Erklärung, mehr...
- Bausenatorin Lompscher hält an Bauplänen für den Blankenburger Süden fest Berlin (ots) - Berlins Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke)
hält trotz anhaltender Kritik an den umstrittenen Wohnungsbau-Plänen
des Senats für den Bezirk Pankow fest.
Die Linken-Politikerin sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb, für
das Areal Blankenburger Süden seien zunächst 6.000 neue Wohnungen
vorgesehen. Darüber hinaus bestehe dort aber Potential für weitere
rund 4.000 Einheiten. Diese sollten angesichts der Wohnungsnot in der
Stadt auch realisiert werden, so die Senatorin. Zuvor müssten
allerdings andere Probleme mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|