Sprachassistenten könnten das "nächste große Ding" sein / media.innovations 2018 gibt Anreize, Medien neu zu denken
Geschrieben am 08-03-2018 |
München (ots) - Was ist jetzt das nächste große Ding? Sind es
Sprachassistenten wie Alexa oder die Blockchain-Technologie? Richard
Gutjahr, Moderator des 5. Medieninnovationstages der BLM, setzt auf
die Voice Assistants. Gleich, welche Entwicklung in den nächsten
Jahren das Rennen macht - Potenzial für die Medienhäuser bieten sie
alle: Blockchain-Technologie, automatische Textgenerierung mittels
Algorithmen, Voice Assistants oder Augmented bzw. Virtual Reality
(AR/VR). Lust auf Innovation vermittelten die Präsentationen und
Startup-Sessions gestern jedenfalls allen Besuchern der
media.innovations 2018.
Neue Entwicklungen als Chance
170 Besucher waren in die Bayerische Landeszentrale für neue
Medien (BLM) gekommen, um Medien neu zu denken. Spannende
Startup-Beispiele zeigten, wie das funktionieren kann. Zum Beispiel
mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI), wie BLM-Präsident Siegfried
Schneider zum Auftakt erläuterte. Im Roboterjournalismus komme
künstliche Intelligenz bereits seit einigen Jahren zum Einsatz.
Einfache Texte wie Fußballspielberichte aus Amateurliegen müssten
nicht mehr von Journalisten geschrieben werden. Roboterjournalismus,
so der BLM-Präsident, könne eine große Chance sein, allerdings nur,
wenn das nicht zur Marktbereinigung genutzt, sondern stattdessen
"mehr Zeit auf gute Recherche oder die Entwicklung neuer Formate
verwendet" werde. Generell ermutigte Schneider dazu, die wichtigsten
neuen technischen Entwicklungen - KI, Smart Speaker, Ar und VR sowie
Blockchain - als Chance zu sehen.
Innovation ist ein Prozess
Was Innovation in der Medienbranche überhaupt bedeutet und wie sie
sich realisieren lässt, verdeutlichte Keynote-Speaker Konrad Weber.
Innovation, so der Projektleiter Digitale Strategie beim Schweizer
Radio und Fernsehen (SRF), sei nicht immer risikoreich. Sie beginne
im Kleinen und erfolge in Wellen: "Innovation ist kein einmaliges
Projekt, sondern ein Prozess." Die Schritte dieses Prozesses sind
laut Weber: Definition eines Wachstumszieles, Fokussierung auf
Nutzerbedürfnisse, Aufbau eines Entwicklungsteams und die
Entscheidung über Projekte, die fortgeführt werden.
Vereinfachung dank Blockchain-Technologie
Wie ein innovatives Ökosystem für die Verbreitung und das
Rechtemanagement digitaler Inhalte mittels Blockchain-Technologie
aufgebaut werden kann, zeigten Philipp Otto vom iRightsLab und
Hendrik Hey, Geschäftsführer Welt der Wunder. iRights.Lab bietet
unter anderem ein drastisch vereinfachtes Rechtesystem für die
digitale Content-Distribution an. Dank Blockchain-Technologie könne
so jederzeit nachgeprüft werden, wem die digitale Kopie gehöre. Mit
fünf Klicks statt eines zehnseitigen Lizenzvertrages könnte so ein
Zweitverwertungsmarkt für digitale Inhalte aufgebaut werden. Für
Hendrik Hey ist Blockchain kein Hype, sondern "das nächste große
Ding, das nur einmal im Leben passiere". Welt der Wunder baut einen
Content-Marktplatz für Video- und TV-Produzenten im Netz auf, auf dem
sich Käufer und Verkäufer treffen. "Smart contracts" werden die
notwendige Rechtssicherheit bieten, die Währung sind "micro licensing
coins"(milc).
Wenn Algorithmen Texte liefern
Vereinfachung ist auch das Ziel bei der automatischen
Textgenerierung, viel diskutiert unter dem Begriff
Roboterjournalismus. Alexander Siebert, Gründer von Retresco, führte
vor, wie z.B. Sportberichte von Maschinen mittels Daten generiert
werden können. So weit, wie es manche Werbung verspricht, dass
Menschen imitiert werden könnten, sei man noch lange nicht im Bereich
Artificial Intelligence (AI), beruhigte Siebert die Gemüter. So
müsste eine Maschine vieles lernen, z.B. auch, dass eine
Gefängnis-Fußballmannschaft sicherlich kein Auswärtsspiel bestreite.
Sieberts Resümee: "Automatisierung ist Voldemort, die erschreckende
Kraft, die niemand beim Namen nennen will."
Junge Gründer mit innovativen Projekten
Im Rahmen von zwei Startup-Sessions führten junge Gründer vor, wie
Medien neu gedacht werden können. Die neuen Fellows des Media Lab
Bayern - Plantura, Shelfd, Voctag, FactFox und Vivoico, stellten sich
in kurzen Pitches vor. Im Gespräch mit Moderator Gutjahr berichtete
Media Lab-Geschäftsleitung Lina Timm, wie die Teams gefunden werden
bzw. wie die Teams das Lab finden. Verbessert habe das Lab im
Vergleich zum Start vor drei Jahren vor allem das Coaching. Am
Nachmittag gab es noch mal eine Session mit bereits etablierten
Startups: VIOND, eyecandylab, ReportExpress und The Shotcaller.
Workshops zu Voice Design und Augmented Reality
Nach der Mittagspause dominierte zunächst die Praxis: In zwei
parallel laufenden Workshops ging es um Voice Assistants als
"Medienplattform der Zukunft" und Augmented Reality als Chance für
die Medien. Dr. Christoph Esslinger zeigte, wie die Sprachagentur
VUI.agency Interfaces für Marken und Unternehmen auf digitalen
Sprachassistenten entwickelt, um die Nutzerbindung zu verbessern.
Konstruktive Ideen zum Einsatz von Augmented Reality sammelte
Laterpay-Gründer Cosmin Ene in seinem Workshop. Im Mittelpunkt stand
dabei die Frage, wie Rundfunkanbieter mit AR ihre Kunden erreichen
können.
Audio on Demand boomt
Spannenden Input lieferten auch die letzten drei Themen auf dem
Innovationstag. Mit Sven Rühlicke von Antenne Bayern und Andrea
Mittlmeier vom Bayerischen Rundfunk (BR) und der ARD/Audiothek
diskutierte Gutjahr das Thema: "Audio on demand - Content-Strategien
für das Netz". So nutzt Antenne Bayern die steigende Nachfrage nach
Podcasts, um ein neues Publikum zu erreichen. Der Sender bietet
aufwändige Produktionen wie die Podcast-Krimiserie "Dunkle Heimat"
an. Die stolze Bilanz: 500.000 Downloads in nur wenigen Wochen. Mit
138.000 Visits pro Woche können auch die Verantwortlichen für die
ARD-Audiothek zufrieden sein. Künftig soll es laut Mittlmeier nicht
nur personalisierte Inhalte in der Audiothek geben, sondern auch
personalisierte Streams und eine Steuerung über digitale
Sprachassistenten.
Wie Startups mit Investoren und Partnern kooperieren können
Entwicklermentalität und harte Arbeit reichen nicht aus, um aus
einer innovativen Idee einen Prototypen zu basteln. Dafür brauchen
Startups auch Investoren und Partner. Um eine fruchtbare
Zusammenarbeit zu gestalten, müssten die Startups und die
Unternehmen/Investoren vor allem wissen, was der andere jeweils
wolle, erklärte Dr. Ulrich Schmitz, Managing Director von Axel
Springer Digital Ventures. Eine wichtige Regel für die Startups laut
Schmitz: "Verstehe, wie die Unternehmen Geld mit dir verdienen
wollen."
Mixed Reality-Content schaffen und nutzen
Zum Finale von media.innovations 2018 ging es um die
Weiterentwicklung von Augmented und Virtual Reality zur Mixed
Reality. Erfahrungen mit Mixed Reality können bereits über
Smartphones und Tablets ermöglicht werden. Anwendungs-bereiche sind
zum Beispiel Design, Training und E-Learning. VR-Brillen brauche es
dann nicht mehr, betonte Sandro Stark von Microsoft. Seine Prognose:
"The medium will disappear and the interface gets natural."
Weitere Informationen, Vorträge, Fotos und den Live-Blog finden
Sie unter: https://medienkalender.bayern/event/mediainnovations-3
Pressekontakt:
Bettina Pregel
Stellv. Pressesprecherin
Tel. (089) 63808-318
bettina.pregel@blm.de
Original-Content von: BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
629116
weitere Artikel:
- Jacques Raynaud wird neuer Executive Vice President Sports & Advertising bei Sky Deutschland (FOTO) Unterföhring (ots) -
Unterföhring, 08. März 2018 - Sky Deutschland bündelt künftig die
Bereiche Sport und Werbevermarktung. Für die neu geschaffene Position
des Executive Vice President Sports & Advertising hat das Unternehmen
Jacques Raynaud verpflichtet. Roman Steuer, Executive Vice President
Sports sowie die beiden Sky Media Geschäftsführer Martin Michel und
Thomas Deissenberger werden direkt an ihn berichten.
Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sky
Deutschland: "Mit Jacques gewinnen wir einen hervorragenden mehr...
- BFFT mit zukunftsweisenden Connectivity-Themen auf dem Mobile World Congress in Barcelona Gaimersheim (ots) - Die Welt vernetzt sich täglich mehr: Das hat
auch der Elektronikspezialist BFFT aus Gaimersheim erkannt und
entwickelt schon seit Jahren die digitale Vernetzung des Autos. Nun
zeigte BFFT erstmals auf einer globalen Connectivity-Messe sein
Portfolio - dem Mobile World Congress in Barcelona. Am Stand der
Muttergesellschaft EDAG Engineering GmbH hatten die BFFT-Spezialisten
unter anderem das innovative Automatisierungstool "CShark" dabei.
Je digitaler unser Leben wird, desto herausfordernder wird es
auch, all mehr...
- Scholastic Literacy Pro(TM) bei 2018 GESS Education Awards als Primary Resource/ Equipment Supplier of the Year ausgezeichnet Literacy Pro wird für die Fähigkeit gewürdigt, Schülern spannende
authentische Titel nahezubringen, die ihre Lesekenntnisse steigern,
und Lehrkräften Daten zur Differenzierung des Unterrichts
bereitzustellen
New York (ots/PRNewswire) - Literacy Pro(TM), ein innovatives
digitales Alphabetisierungsprogramm der internationalen Sparte von
Scholastic, einem globalen, auf pädagogische Inhalte für Schul- und
Erziehungszwecke spezialisierten Medienunternehmen, wurde im Rahmen
der 2018 GESS Education Awards als Primary Resource/Equipment mehr...
- Aldi will in China Filialen eröffnen Frankfurt (ots) - Aldi Süd steht vor einem der größten
Expansionsvorhaben der Unternehmensgeschichte. Gut ein Jahr nach dem
Start eines E-Commerce-Angebots in China fasst der Mülheimer
Discounter dort den Aufbau eines stationären Ladennetzes ins Auge.
Nach Informationen der Lebensmittel Zeitung (dfv Mediengruppe) werden
derzeit die Expansionsteams zusammengestellt.
Damit nimmt Aldi den Markt mit den meisten Konsumenten der Welt
mit seinem klassischen Filialmodell ins Visier. Dem bereits heute
international aufgestellten Discounter mehr...
- Argonas Corporate Finance advises Siemens and other Shareholders on the Sale of Symeo GmbH, a Company specialized in Innovative RADAR Technology for Industrial & Automotive Markets, to Analog Devi BERLIN (ots) - Analog Devices, Inc. (Nasdaq: ADI) today announced
the acquisition of Symeo GmbH, a privately held company based in
Munich, Germany that specializes in RADAR hardware and software for
emerging autonomous automotive and industrial applications. Symeo's
innovative signal processing algorithms will enable ADI to offer
customers a RADAR platform with significant improvements in angular
accuracy and resolution.
"With this acquisition, ADI can now deliver more comprehensive and
compelling RADAR solutions to customers," mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|