Mittelbayerische Zeitung: Die große Chance für Ostbayern / Der A3-Ausbau wird uns allen fürchterlich auf die Nerven gehen. Doch er birgt ungeahnte Möglichkeiten. Hoffentlich zwingt er in die Mobilität
Geschrieben am 11-03-2018 |
Regensburg (ots) - Der sechsjährige A3-Ausbau wird eine
Zerreißprobe für die Pendler und die überlasteten Straßen der
Boomregion. Arbeitnehmer fürchten zu Recht den Dauerstau. Pendler,
die von ländlichen Neumarkter Ortsteilen nach Neutraubling oder von
Wörth nach Regensburg fahren, können kaum ausweichen. Mit Bahn und
Bus wären sie ewig unterwegs. Nicht nur auf der A3 zwischen Rosenhof
und dem Kreuz Regensburg wird nach Unfällen ein noch größeres Chaos
herrschen als bisher. Auch die zweite Stadtautobahn, die A93, und die
Innenstadt werden leiden, weil die Verkehre sich beeinflussen und die
ortskundigen Fahrer Schleichwege einschlagen. So zynisch es klingt:
Dass die Region im Stau stecken wird, eröffnet Chancen. Wir werden
gezwungen, jetzt neue Mobilitäts-Lösungen zu finden. Natürlich ist
das Autofahren bequem, individuell und macht Spaß. Doch wir müssen es
einschränken. Bis zu 30 000 der insgesamt 70 000 täglichen Fahrten
auf der A3-Ausbaustrecke zwischen dem Kreuz Regensburg und Rosenhof
gehen aufs Konto der Regensburger und der Umlandbewohner, also nahezu
die Hälfte. Viele dieser Kurztrips der Städter zu Ikea und Hiendl
oder der Berufspendler aus den Vororten könnten vermieden werden.
Eine Reihe von Arbeitnehmern macht es heute schon vor. Der
Journalisten-Kollege, der seinen Wagen auf dem Pendlerparkplatz
außerhalb der Stadtgrenze abstellt, das Klapprad herausholt und das
letzte Stück strampelt, um Stau und Parkplatzsuche zu vermeiden. Die
Sportfreundin, die bei jedem Wetter von Sinzing ins Regensburger
Pathologie-Labor radelt, obwohl sie zweimal von unaufmerksamen
Autofahrern "heruntergeholt" wurde. Der Stadtbeamte, der im Bus aus
Bad Abbach kommt. Wir alle können zur Entschärfung der Situation
beitragen, ob mit dem E-Bike oder dem ÖPNV. Wenn auch die Politiker
ihre Hausaufgaben erledigen, schafft der Großraum Regensburg die
Mobilitätswende. 355 000 Menschen leben in Stadt und Landkreis,
zumindest für den Speckgürtel sind die Wege ins Zentrum nicht weit -
und die Region sitzt auf dem nötigen Finanzpolster für den Umstieg.
Auch wenn viele Bürger immer noch am liebsten zu Hause ins Auto
steigen und am Firmenparkplatz wieder aus, wissen sie, dass sich
etwas ändern muss. Auf der Facebookseite der Mittelbayerischen
schreibt Leserin Josefine S. am Samstag: "Wo sind die Konzepte für
die Zukunft? Es muss weniger Auto heißen, nicht mehr." Leser Mario T.
vermutet, der Stau werde dahin verlagert, wo die ausgebauten Spuren
enden. Er glaubt, dass der Verkehr so rasant zunimmt, dass auch die
sechsspurige Autobahn überfüllt sein wird. Den A3-Ausbau haben sich
Wirtschaft, Anwohner und Pendler gewünscht. Niemand hat dagegen
geklagt, wie es etwa bei der Sallerner Regenbrücke der Fall ist. Aber
was kommt danach? Soll immer weiter betoniert werden? Darauf
reagieren die Bürger sensibel. Mehr als 48 000 Bayern unterstützen
das Volksbegehren der Grünen gegen den Flächenfraß. Außerdem wandelt
sich die Mobilität. Wir leben in einer Umbruchphase. Die wichtigsten
Schritte der nächsten Jahre: Im Großraum Regensburg sollte schnell
die Stadtbahn rollen. Das Radwegenetz muss engmaschig geknüpft
werden, mit Schnelltrassen ohne Ampel. In den ÖPNV müsste viel mehr
Geld fließen, damit er auch im Landkreis eine echte Alternative für
Pendler wird. In Regensburg sind noch bessere Busverbindungen und
weitere innerstädtische ÖPNV-Überholspuren gefragt, damit der
Fahrgast am Autostau vorbeifährt. Politiker müssen sich dafür
starkmachen, dass Deutsche Bahn und Bayerische Eisenbahngesellschaft
höhere Kapazitäten schaffen. Dann ist die Region gerüstet. Und bis
dahin rollen die ersten umweltfreundlichen, selbstfahrenden Autos
über die Ausbaustrecke.
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Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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