7. Jahrestag des Syrienkonflikts / HI fordert: "Stop Bombing Civilians"! (FOTO)
Geschrieben am 14-03-2018 |
München (ots) -
Anlässlich des 7. Jahrestages des Syrienkonflikts fordert die
Hilfsorganisation Handicap International ein Ende der Bombardierungen
von Wohngebieten. Sie ruft zur Unterzeichnung der Online Petition
"Stop Bombing Civilians" auf. Mit der Kampagne will die Organisation
Druck auf die beteiligten Staaten ausüben, keine Explosivwaffen mehr
in Wohngebieten einzusetzen. Ziel ist es, eine Million Unterschriften
zu sammeln und diese im September an die Vereinten Nationen zu
überreichen. 92 Prozent der Opfer in aktuellen Konflikten wie in
Irak, Jemen und Syrien sind Zivilisten.
Mit der Kampagne "Stop Bombing Civilians", die im März 2016 ins
Leben gerufen wurde, fordert HI die beteiligten Staaten zum
sofortigen Handeln auf. Die Staaten sollen eine politische
Deklaration erarbeiten, um den Einsatz explosiver Waffen in
Wohngebieten zu stoppen, das Leid zu verringern und den Schutz der
Zivilbevölkerung in Konflikten zu stärken. Darüber hinaus soll den
Opfern Hilfe zugesagt werden. HI ruft dazu auf, die internationale
Petition zu unterzeichnen. Ziel der Petition sind eine Million
Unterschriften - über 390.000 konnten bereits gesammelt werden.
Dramatische Lage in Syrien
Seit sieben Jahren ist die syrische Bevölkerung Opfer eines
Konflikts, in dem explosive Waffen intensiv und kontinuierlich zum
Einsatz kommen: Die massiven Bombenangriffe in Ost-Ghouta seit dem
18. Februar 2018 haben über 1.000 Menschen getötet und einen großen
Teil der zivilen Infrastruktur zerstört, darunter Krankenhäuser und
Gesundheitszentren. Darüber hinaus haben die Angriffe auf Gebiete
direkt in Damaskus Dutzende Opfer gefordert sowie mehrere hundert
Zivilisten in Idlib, Rakka und im Afrin Distrikt. Immer wieder
erleben die Teams von Handicap International das Leid der syrischen
Männer, Frauen und Kinder. Laut einer Studie der International NGO
Safety Organization (INSO) fanden 2017 in Syrien insgesamt 33.394
Angriffe mit Explosivwaffen statt. Dies bedeutet pro Tag
durchschnittlich 91 Angriffe durch Bomben oder durch andere Waffen.
Explosive Waffen töten und verstümmeln Menschen und verwüsten
Wohngebiete
Die humanitären Auswirkungen von Bomben auf Wohngebiete sind
entsetzlich: schwere und oftmals zu Behinderungen führende
Verletzungen, psychische Traumata, Vertreibung und Verarmung der
Bevölkerung, Zerstörung essentieller Infrastruktur (Krankenhäuser,
Häfen, Brücken etc.), Zusammenbruch des sozialen und wirtschaftlichen
Gefüges. Laut eines HI-Berichts vom Mai 2016, sind 53 Prozent der
Opfer in Syrien durch Explosivwaffen verletzt worden. 89 Prozent
dieser Opfer leiden unter permanenten oder temporären physischen
Beeinträchtigungen. Laut Eva Maria Fischer, Leiterin Advocacy von
Handicap International Deutschland, sind Bombardierungen im
Syrienkonflikt zur Normalität geworden. "Ganze Städte sind zerstört,
die Bevölkerung traumatisiert. Mehrere Generationen werden nötig
sein, um das Land wieder aufzubauen, wenn der Konflikt vorüber ist.
Nur ein gebündelter Aufschrei einer erschütterten Öffentlichkeit kann
dabei helfen, politische Lösungen zu finden und dieses Blutbad zu
beenden." Zudem ruft sie zur Unterzeichnung der Petition auf: "Wir
möchten Druck auf die Staaten ausüben, damit sie das Leid der
Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten und den Einsatz von
Explosivwaffen in Wohngebieten beenden."
Handicap International
Zur Organisation: Handicap International ist eine unabhängige
gemeinnützige Organisation, die bei Armut und sozialer Ausgrenzung,
bei Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie unterstützt
Menschen mit Behinderung und andere besonders schutzbedürftige
Menschen, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden, sich
ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre Grundrechte besser
respektiert werden. Insgesamt ist die Organisation in ca. 60 Ländern
aktiv. Eines der größten humanitären Projekte dient der Unterstützung
der vom Krieg in Syrien betroffenen Menschen. Handicap International
Deutschland ist Mitglied des globalen Netzwerkes Humanity&Inclusion.
Als eines der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne
zum Verbot von Landminen (ICBL) hat HI 1997 den Friedensnobelpreis
erhalten. Die Organisation ist außerdem aktives Mitglied der
internationalen Koalition gegen Streubomben (CMC.
Pressekontakt:
Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit Frau Fischer. Für mehr
Informationen und hochaufgelöstes Bildmaterial wenden Sie sich bitte
ebenfalls an:
Huberta von Roedern, Leitung Öffentlichkeitsarbeit
089/ 54 76 06 34, hvonrodern@handicap-international.de
www.handicap-international.de
Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell
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