Börsen-Zeitung: Vorsichtsprinzip,
Kommentar zum Rückversicherer Munich Re von Stefan Kroneck
Geschrieben am 15-03-2018 |
Frankfurt (ots) - Elf Monate nach dem Amtsantritt von Joachim
Wenning an der Spitze der Munich Re gewinnt dessen Strategie deutlich
an Kontur. Reagierten die Anleger im August 2017 zur Vorlage der
Halbjahreszahlen noch vergrätzt auf seine seinerzeit unpräzisen
Aussagen, können sich die Investoren nach der Bilanzvorlage vom
Donnerstag nun ein Bild darüber machen, wohin die Reise des größten
Rückversicherers der Welt gehen soll. Wennings Ausblick weckte am
Markt die Hoffnung, dass die operativ miserablen Zeiten sich dem Ende
zuneigen, wie das Kursplus von fast 3% veranschaulichte.
Dennoch kann beim Branchenprimus von Euphorie keine Rede sein. Das
Gewinnziel für 2018 von bis zu 2,5 Mrd. Euro ist zwar relativ solide,
es zeigt aber, dass auch der neue CEO das traditionelle
Vorsichtsprinzip der Munich Re verinnerlicht hat. Wie sein
Amtsvorgänger Nikolaus von Bomhard hält er den Ball flach, wenn es
darum geht, die Anleger mit Prognosen zu versorgen.
Die bescheidene Vorgabe von 2,8 Mrd. Euro für 2020 verdeutlicht
das, entspräche es doch nur einem Ergebniszuwachs von 300 Mill. Euro
binnen drei Jahren. In besseren Zeiten erwirtschaftete die
Gesellschaft 3,3 Mrd. Euro nach Steuern (2013). Das Zinstief und der
harte Preiswettbewerb in der Branche fressen sich durch die
Erfolgsrechnung. Die erwarteten Kosteneinsparungen infolge des
Personalabbaus im Kerngeschäft können diese negativen Effekte etwas
abmildern. Die Munich Re übt sich daher in Bescheidenheit, lautet
doch Wennings Devise, dass deutlich mehr als "2 Mrd. Euro plus" bis
auf Weiteres nicht möglich sind.
Allerdings verfügt der Konzern aufgrund seiner krisenfesten
Bilanz über ausreichend Hebel, das Ergebnis deutlicher zu steigern,
als die Zielwerte suggerieren. Mit aufgelösten Schadenrückstellungen
im Kerngeschäft im Umfang mehrerer hundert Millionen Euro gelang es,
so manche Jahresbilanz aufzubessern. Das wird die Munich Re auch
künftig tun. Zugleich könnte die langsame Erholung an den Märkten
infolge der US-Zinswende künftig Rückenwind für die
Kapitalanlageergebnisse bringen.
Wie wackelig Vorgaben aber sind, zeigte sich 2017, als die Munich
Re nach nur sechs Monaten ihre Prognose wegen der verheerenden
Hurrikan-Großschäden kassierte. Eine Aussage darüber, wie es um die
Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios 2018 steht, wagt der
Vorstand nicht. Die Entwicklung der Großwetterlage in der Karibik im
Spätsommer wird zeigen, ob Wennings Ziele sich als Wunschdenken
entpuppen oder auf einer soliden Basis stehen.
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