Juristischer Streit um Kohlekraftwerk Stade geht in nächste Runde / Greenpeace fordert Aufschub für weitere Kohlekraftwerke und Tagebaue
Geschrieben am 19-03-2018 |
Hamburg (ots) - 19. 3. 2018 - Die juristische Auseinandersetzung
um den Bau des umstrittenen Kohlekraftwerksneubaus in Stade geht in
eine weitere Runde. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat
Ende vergangenen Jahres eine Klage gegen das geplante Kraftwerk von
Dow Chemical in erster Instanz abgewiesen. Die vorgebrachten Gründe
zum Schutz von Umwelt und Gesundheit reichten dem Gericht nicht aus,
um den Bebauungsplan zu stoppen. Dagegen hat eine Anwohnerin im
Bündnis mit Greenpeace und weiteren Umweltgruppen jetzt Beschwerde
eingereicht. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig wird nun darüber
entscheiden, ob es eine Revision zulässt.
"Auf Bundesebene laufen die Vorbereitungen für einen Kohleausstieg
und gleichzeitig wird der Bau weiterer Kraftwerke vorangetrieben -
das ist absurd", sagt Anike Peters, Energieexpertin von Greenpeace.
"Wenn die neue Bundesregierung das im Koalitionsvertrag beschlossene
Ende der Kohle ernst nimmt, darf sie kein weiteres Kohlekraftwerk
mehr ans Netz gehen lassen." Derzeit plant die Regierung den Einsatz
einer Kommission zum Kohleausstieg. Die Kommission soll bis 2019
konkrete Vorschläge zum Kohleausstieg erarbeiten. Greenpeace fordert
bis zum Abschluss der "Kohle-Kommission" einen vertraglich
vereinbarten Aufschub (Moratorium) für den Bau- und die Planung
weiterer Kohlekraftwerke und Tagebaue.
Kohlekonzerne schaffen Tatsachen - weitere Kraftwerke und Tagebaue
in Planung
Aktuell befinden sich in Deutschland drei Kohlekraftwerke im Bau
und in Planung. Im niedersächsischen Stade treibt der Chemiekonzern
Dow die Planungen für den Bau eines Steinkohlekraftwerks mit einer
Leistung von 900 Megawatt (MW) voran. Bei Köln, am Standort
Niederaußem, plant der Kohlekonzern RWE den Bau eines
Braunkohle-Blocks mit 1100 MW. Das Uniper-Steinkohlekraftwerk Datteln
4 ist fast fertiggestellt, musste allerdings den Probebetrieb wegen
Stahlproblemen unterbrechen. Es ist unklar, ob der kommerzielle
Betrieb wie geplant Ende 2018 startet. Zusätzlich zu den
Kraftwerksplanungen wollen die Braunkohlekonzerne Leag, Mibrag und
RWE fünf weitere Tagebaue (Welzow-Süd II, Sonderfeld Mühlrose,
Vereinigtes Schleenhain, Lützen und Weiterführung Hambach ab 2030)
eröffnen. (Eine Liste der geplanten Kohlekraftwerke und Tagebaue
finden Sie hier: http://act.gp/2FCFSle)
"Es muss vermieden werden, dass die Kohlekonzerne weitere
Tatsachen schaffen, für die sie dann hinterher von der Regierung
Entschädigungen fordern, obwohl mittlerweile längst klar ist, dass
der Kohleausstieg kommt", sagt Peters. Den Rechtsstreit um das
Kohlekraftwerk Stade unterstützt Greenpeace im Bündnis mit dem Bund
für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Arbeitsgemeinschaft
Umweltplanung Niederelbe (AUN) und den Bürgerinitiativen "Haseldorfer
Marsch" sowie "Stade - Altes Land".
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Anike Peters, Tel.
0171-8780839 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780778.
Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email
presse@greenpeace.de; Greenpeace auf Twitter:
http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook:
www.facebook.com/greenpeace.de.
Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
630392
weitere Artikel:
- rbb-exklusiv: Berliner Staatsanwälte bringen immer weniger Ermittlungsverfahren zur Anklage Berlin (ots) - In Berlin ist der Anteil der angeklagten Fälle seit
2006 um nahezu ein Drittel gesunken. Zugleich wurden von Jahr zu Jahr
immer mehr Ermittlungsverfahren eingestellt. Das belegen Zahlen, die
dem rbb vorliegen. Demnach wurde im vergangenen Jahr in nur 21
Prozent der Ermittlungsverfahren Anklage erhoben. Zehn Jahre zuvor
waren es noch fast 30 Prozent.
Die Staatsanwälte begründen das unter anderem mit ihrer
Überlastung und der rückläufigen Aufklärungsquote der Polizei.
Der Chef der Vereinigung der Berliner Staatsanwälte, mehr...
- rbb-exklusiv: Käfighaltung ist in Deutschland verboten - aber trotzdem sind massenhaft Eier aus Käfighaltung im Verkauf Berlin (ots) - Verbraucher müssen auch in diesem Jahr zu Ostern
damit rechnen, dass im Handel verkaufte gefärbte Eier aus der in
Deutschland verbotenen Käfighaltung stammen. Nach Recherchen des
rbb-Verbrauchermagazins SUPER.MARKT verwenden die großen
Eier-Verarbeiter nicht ausschließlich Produkte aus Boden- oder
Freilandhaltung, sondern greifen auch auf Importe aus Osteuropa und
Nicht-EU-Ländern zurück.
Sieben Milliarden Eier werden jährlich vor allem aus
osteuropäischen Ländern nach Deutschland importiert - die meisten
werden mehr...
- RTL/n-tv-Trendbarometer / FORSA AKTUELL: SPD bei 19 Prozent, FDP und Grüne verlieren - Merkels Ansehen nach Vereidigung gestiegen Köln (ots) - Regierungsparteien stabilisieren sich
Das RTL/n-tv-Trendbarometer dieser Woche bringt den meisten
Parteien leichte Gewinne oder Verluste. Die SPD steigt um einen
Prozentpunkt auf 19 Prozent. FDP und Grüne verlieren ein bzw. zwei
Prozentpunkte, die AfD legt zu (+ 1%punkt). Linke und Union bleiben
stabil. forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe
RTL: "Nachdem die Bürger so lange auf die Bildung einer neuen Großen
Koalition gehofft haben, stabilisieren sich jetzt die Werte für die
Regierungsparteien." mehr...
- Wadephul: Präsident Putin sollte seine neue Amtszeit für einen Kurswechsel nutzen Berlin (ots) - Der russischen Gesellschaft mit mehr Offenheit
begegnen
Der russische Präsident Wladimir Putin ist bei den Wahlen am
Sonntag wiedergewählt worden. Dazu erklärt der stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johann David Wadephul:
"Präsident Putin sollte seine neue Amtszeit für einen Kurswechsel
nutzen, um die Beziehungen zum Westen deutlich zu verbessern. Eine
engere Zusammenarbeit liegt im beiderseitigen Interesse. Das
allerdings setzt einen außenpolitischen Paradigmenwechsel der
russischen mehr...
- rbb-exklusiv: Nach der Putin-Wahl - Platzeck mahnt zur Gelassenheit Berlin (ots) - Der Vorsitzende des Deutsch-Russischen Forums,
Matthias Platzeck, hat dazu aufgerufen, das Ergebnis der
Präsidentenwahl in Russland trotz Manipulations-Vorwürfen zu
akzeptieren. Nur so sei ein Neubeginn in den Beziehungen beider
Länder möglich, erklärte er am Montag im Inforadio vom rbb.
Amtsinhaber Wladimir Putin gehe gestärkt aus der Wahl hervor.
Zugleich kritisierte der frühere brandenburgische
Ministerpräsident, Russland werde vorschnell für den Giftanschlag auf
den Ex-Spion Sergej Skripal verantwortlich gemacht. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|