Frühere HRE-Tochter Depfa steht wieder zum Verkauf: Verstaatlichte Krisenbank soll Eigenkapital abführen
Geschrieben am 20-03-2018 |
Berlin (ots) - Im zweiten Schritt Käufer gesucht / Vorbereitungen
schon angelaufen
Berlin, 20. März 2018 - Zehn Jahre nach dem Kollaps des
Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE) unternimmt die
staatliche Bad Bank FMS Wertmanagement erneut einen Versuch, die
frühere HRE-Tochter Depfa in Irland zu verkaufen. Dies berichtet das
Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner nächsten Ausgabe (Ausgabe
04/2018; EVT 22. März). Demnach prüfen die Abwickler der
HRE-Altlasten derzeit, wie sich zunächst ein Großteil des
Depfa-Eigenkapitals aus Irland abziehen lässt. Im nächsten Schritt
könnte die Depfa dann veräußert werden. "Mit dem Brexit gibt es
etliche Banken, die sich derzeit nach einem neuen Standort in der EU
umsehen", heißt es in Kreisen der Münchner FMSW. "Statt eine ganz
neue Bank inklusive Lizenz aufzubauen, könnten sie hier eine fertige
Bank einfach kaufen. Das könnte für einige Investoren schon
interessant sein."
Der Verkauf ist Teil eines größeren Plans, den Vorstandschef
Stephan Winkelmeier in den kommenden Monaten erarbeiten will. Unter
dem Codewort "Next" soll die FMSW ein Konzept zu ihrer eigenen
Auflösung entwickeln. Bis zum Jahr 2025 will Winkelmeier dazu so
viele Finanzgeschäfte und Vermögenswerte der HRE beendet oder
verkauft haben, dass man den Rest in der Bilanz ohne größeren Aufwand
einfach auslaufen lassen kann. Manche Finanzgeschäfte in den Büchern
der Bad Bank haben eine Laufzeit bis ins Jahr 2078. Diese
verbleibenden Kredite und Papiere, für die sich auf absehbare Zeit
keine Käufer finden werden, sollen dann so abgesichert sein, dass sie
keinen Schaden anrichten können. "Dafür brauchen wir einen guten
Plan, denn das wird noch mal eine komplexe Operation", sagt einer der
Abwickler.
Die Veräußerung der Depfa wäre dazu der erste Schritt. Nach der
Verstaatlichung der gesamten HRE-Gruppe hatte die FMSW ohnehin die
meisten Depfa-Geschäfte in ihre Bücher übernommen. Nachdem ein
Verkauf der Depfa 2014 an zu niedrigen Angeboten gescheitert war,
entschied sich der Bund, auch die irische Tochter abzuwickeln.
Seither hat die FMSW die restliche Bilanz der Depfa mehr als
halbiert. Von den 48 Mrd. Euro an Krediten und Finanzinstrumenten
sind nur noch gut 20 Mrd. Euro übrig.
Mit knapp zwei Mrd. Euro Eigenkapital dürfte die Depfa heute eine
der am besten kapitalisierten Banken der Welt sein. Die harte
Eigenkapitalquote liegt bei mehr als 40 Prozent, vorgeschrieben sind
je nach Berechnung 4,5 bis acht Prozent. "Das erste Ziel wäre, einen
Großteil dieses Eigenkapitals abzuziehen", heißt es bei der FMSW.
Allein dies könnte mehr als eine Mrd. Euro einbringen und wäre ein
Vielfaches dessen, was ein Verkauf der Bank 2014 gebracht hätte.
Erste Vorbereitungen für den anschließenden Verkauf sind bereits
abgeschlossen. So änderte die Depfa im vergangenen Herbst ihre
irische Rechtsform. Die Mitarbeiter in Dublin wurden informiert, dass
die Bank doch noch privatisiert werden könnte. Vorbild wäre der
gerade abgeschlossene Verkauf der HSH Nordbank für rund eine Mrd.
Euro.Aktuelle Zahlen stellt die FMSW Anfang April vor.
Pressekontakt:
Timo Pache, Chefredaktion 'Capital',
Telefon: 030/220 74-5125
E-Mail: pache.timo@capital.de
www.capital.de
Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell
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