Der Tagesspiegel: In Kernkraft investierte Rücklagen des Bundes verdreifacht
Geschrieben am 21-03-2018 |
Berlin (ots) - Berlin - Obwohl das Umweltministerium den Ausstieg
angekündigt hatte, hat der Pensionfonds inzwischen 100 Millionen Euro
in Atomkraftwerksbetreiber investiert. Insbesondere die Geldanlage in
belgischen Meilern, die die Bundesregierung stillgelegt sehen möchte,
sind umstritten. Laut Koalitionsvertrag soll damit aber bald Schluss
sein. Die Bundesregierung hat innerhalb eines halben Jahres ihre
Geldanlage in Aktien von Kernkraftwerksbetreibern verdreifacht und
nun 100,3 Millionen Euro an Pensionsrücklagen investiert. Das
Bundesinnenministerium teilte mit, die Versorgungsrücklage und der
Versorgungsfonds des Bundes hätten zum Jahreswechsel diese Summe in
Aktien der vier europäischen Atomkraftwerksbetreiber Iberdrola, Enel,
Engie und Eon angelegt. Das geht nach Informationen des Fachdienstes
"Tagesspiegel Background Energie & Klima" aus einer Antwort von
Innen-Staatssekretär Hans-Georg Engelke auf eine Anfrage der grünen
Bundestagsabgeordneten Sylvia Kotting-Uhl hervor. Damit ist aus der
Bundeskasse indirekt auch Geld in die besonders umstrittenen
belgischen Anlagen Tihange und Doel geflossen, die von Engie
betrieben werden und auf deren Abschaltung die Bundesregierung seit
Jahren aus Sicherheitsgründen drängt. Die starke Erhöhung der
Anlagesumme fand zum Teil statt, nachdem die Bundesregierung
angekündigt hatte, die Anteile verkaufen zu wollen.
Ex-Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte im Juni 2017
gesagt, sie werde sich dafür einsetzen, "dass wir uns unverzüglich
von den deutschen Anteilen trennen". Der Grund sei, dass es sich
nicht vertrage, wenn "wir einerseits für die Abschaltung von
Atomkraftwerken eintreten, deren Sicherheit fraglich ist, und
gleichzeitig ein finanzielles Interesse am Betrieb der Anlagen haben
müssen". Im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Bundesregierung
heißt es zum Thema: "Wir wollen eine konsequente Beendigung aller
Beteiligungen staatlicher Fonds an AKWs im Ausland umsetzen." Wann
dies nun vom federführenden Innenministerium, dem Horst Seehofer
(CSU) vorsteht, umgesetzt wird, konnte ein Sprecher nicht
beantworten.
https://www.tagesspiegel.de/politik/atomkraft-als-altersvorsorge-w
ie-pensionsruecklagen-fuer-beamte-in-kernkraftwerke-investiert-werden
/21096018.html
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel,
Newsroom, Telefon: 030-29021-14909.
Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chefin vom Dienst
Patricia Wolf
Telefon: 030-29021 14013
E-Mail: cvd@tagesspiegel.de
Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
630861
weitere Artikel:
- Steuerbetrug der Autokonzerne durch falsche CO2-Angaben liegt bei über 10 Milliarden Euro - Verkehrsminister Scheuer muss behördliche Kontrollen anordnen Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe warnte bereits 2009 anlässlich
der Umstellung der Kfz-Steuer auf CO2-Emissionsangaben vor falschen
Angaben der Hersteller - Seit zehn Jahren ignorieren
Kraftfahrt-Bundesamt und Bundesverkehrsministerium die Forderung der
DUH nach unabhängigen behördlichen Nachmessungen und Aufdeckung
betrügerischer Abschalteinrichtungen auch bei den
Spritverbrauchsangaben - Trotz staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen
und eines von der DUH erwirkten Urteils des Verwaltungsgerichts
Berlin setzt das Bundesverkehrsministerium mehr...
- Brüsseler Entscheidung zu Bayer-Monsanto: Ein schlechter Tag für Landwirte und VerbraucherInnen - NGO-Bündnis fordert Verschärfung der europäischen Fusionskontrolle Berlin (ots) - Die Initiative "Konzernmacht beschränken"
kritisiert die Entscheidung der EU-Kommission, die Mega-Fusion von
Bayer und Monsanto unter Auflagen zu genehmigen. "Dies ist ein
schlechter Tag für Bauern und Bäuerinnen und Verbraucherinnen und
Verbraucher - hier und in Ländern des globalen Südens", erklärt das
Bündnis aus 28 Organisationen aus den Bereichen Entwicklung, Umwelt,
Landwirtschaft, Pharma, Finanzen und Netzpolitik. Die Initiative
fordert die deutsche Politik auf, sich auf Brüsseler Ebene für eine
Verschärfung mehr...
- Bayernpartei: Neues bayerisches Kabinett ist kein Aufbruchssignal für Bayern München (ots) - Trotz mancher personeller Überraschung ist das
neue bayerische Kabinett nach Ansicht der Bayernpartei kein
Aufbruchssignal für Bayern. Stattdessen ist es ein typisches
CSU-Konglomerat: Ein Dankeschön an "verdiente" Weggefährten durch den
neuen Ministerpräsidenten, siehe etwa den neuen Staatssekretär im
Finanzministerium Hans Reichhart.
Dazu ein paar Bauernopfer wie Ludwig Spaenle - offenbar will man
alle strittigen Themen der Vergangenheit, wie etwa das unsägliche
G8/G9-Gezerre, auch personal vor der Wahl beerdigen. mehr...
- NABU-Präsident Olaf Tschimpke zum Bayer-Monsanto-Deal: EU-Kommission sendet falsches Signal Berlin/Brüssel (ots) - Die EU-Wettbewerbsbehörde hat die
milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto durch
den Bayer-Konzern unter Auflagen erlaubt. Dazu erklärt NABU-Präsident
Olaf Tschimpke:
"Die EU-Kommission sendet das falsche Signal aus Brüssel für die
dringend notwendige weltweite Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen.
Das derzeitige EU-Fusionsrecht ist ganz offensichtlich nicht mehr
zeitgemäß und ignoriert die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger
nach mehr demokratischer Kontrolle und Transparenz von mehr...
- rbb-Inforadio exklusiv: Kulturstaatsministerin Grütters: "Dorgerloh ist Mann fürs große Publikum" Berlin (ots) - Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist
zuversichtlich, dass der Stiftungsrat des Humboldtforums ihrem
Vorschlag für den Intendantenposten zustimmen wird.
Sie habe mit allen Beteiligten gesprochen, bevor sie den
bisherigen Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und
Gärten, Hartmut Dorgerloh, vorgeschlagen habe, sagte die
CDU-Politikerin am Mittwoch im Inforadio des rbb: "Diese Entscheidung
ist natürlich nicht von heute auf morgen gefallen, sondern dem ist
ein Findungsprozess vorausgegangen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|