Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum islamistischen Terror
Geschrieben am 23-03-2018 |
Bielefeld (ots) - Während Angela Merkel und Horst Seehofer noch
darüber streiten, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht, hat
offenbar erneut ein Islamist in Frankreich zugeschlagen. Es ist wie
bei bislang jedem Attentat in unserem Nachbarland: Der Mörder war den
Behörden bekannt, war kleinkriminell, wurde observiert, galt offenbar
als »Gefährder« - und konnte trotzdem drei Menschen töten. »Wir
dachten, dass es keine Radikalisierung gibt«, meinte Frankreichs
Innenminister Gérard Collomb. Natürlich kann man den
Sicherheitsbehörden diese Fehleinschätzung jetzt reflexhaft
vorwerfen. Doch das wäre zu billig, weil noch zu wenige Details
bekannt sind. Klar ist allerdings nicht erst seit Freitag: Wenn die
Polizeibehörden personell nicht in der Lage sind, jeden »Gefährder«
so zu kontrollieren, dass Anschläge durch diese Personen
ausgeschlossen werden können, dann gibt es nicht mehr so viele
Möglichkeiten, die Bevölkerung zu schützen. Dass der Staat
100-prozentige Sicherheit nicht garantieren kann - geschenkt. Darum
geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass die von der Polizei für
potenzielle Attentäter gehaltenen Personen abgeschoben oder in Haft
genommen werden können - und zwar, weil sie als »Gefährder«
eingestuft werden. Das lassen unsere Gesetze im Prinzip auch schon
zu, sofern die »Gefährder« keine deutschen Staatsangehörigen sind.
Grundlage dafür ist Paragraf 58a des Aufenthaltsgesetzes. Und in
Frankreich? Zynisch gesagt: Nun hat auch Präsident Emmanuel Macron
einen Terroranschlag. Während der vermeintliche Überflieger noch
beim EU-Gipfel in Brüssel weilte, kondolierte sein Amtsvorgänger
François Hollande bereits routiniert den Angehörigen. Seine
Präsidentschaft war von islamistischen Attentaten geprägt. Der
Anschlag in Trèbes zeigt, dass die von Seehofer angestoßene
Islam-Debatte wichtig ist - auch wenn sie nicht klug geführt wird.
Allein die Fragestellung ist schon unsinnig: Gehört der Islam zu
Deutschland? Historisch natürlich nicht. Richtig sollte es vielmehr
heißen: Welcher Islam soll angesichts von Millionen Muslimen zu
Deutschland gehören? Ganz sicher nicht der politische Islam und schon
gar nicht der salafistische Islam, der Taten wie den jüngsten
Anschlag von Trèbes nur zu gern für sich reklamiert.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
631360
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zur Gesundheitspolitik Bielefeld (ots) - Neue Ideen haben es in der Gesundheitspolitik
besonders schwer. Kaum geäußert, geraten sie schon zwischen die
Mühlsteine der Lobbyisten, wo sie oft in kurzer Zeit bis zur
Unkenntlichkeit zerrieben werden. Schon aus diesem Grund sind der
neue Gesundheitsminister Jens Spahn sowie sein Staatssekretär und
Pflegebeauftragter Andreas Westerfellhaus (beide CDU) um ihre
Aufgaben nicht zu beneiden. Seit der Einführung der
Pflegeversicherung 1995 und dem Ausscheiden des legendären Arbeits-
und Sozialministers Norbert Blüm mehr...
- Rheinische Post: Anteil der Ausländer unter Hartz-IV-Empfängern gestiegen Düsseldorf (ots) - Der Anteil der Ausländer unter den
Hartz-IV-Empfänger ist weiter gestiegen. Die Zahl der neuen
Hartz-IV-Bezieher ist aber wieder rückläufig. Das geht aus einer
Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD hervor, die der
in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe)
vorliegt.
Von den 5,9 Millionen Menschen, die diese staatliche Leistung im
Vorjahr bezogen, stammten knapp 1,6 Millionen Menschen aus
Nicht-EU-Staaten. Im Vorjahreszeitraum waren es 1,36 Millionen. Der
Anstieg ist auch mehr...
- Rheinische Post: Kramp-Karrenbauer will "ehrliche Debatte" über digitale Revolution und Gefahren der sozialen Vereinsamung anstoßen Düsseldorf (ots) - CDU-Generalsekretärin Annegret
Kramp-Karrenbauer hat davor gewarnt, durch andauernde Debatten über
Migration und Flüchtlinge die digitale Revolution und deren
gravierenden Folgen für die Gesellschaft zu übersehen. Die Debatte
über die Migration beherrsche die Schlagzeilen, sagte
Kramp-Karrenbauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). "Also haben die Menschen ganz unabhängig davon, ob
sie jemals direkten Kontakt zu Flüchtlingen hatten oder nicht, das
Gefühl, dass die Migration das mehr...
- Rheinische Post: Kramp-Karrenbauer: Die CDU war nie hartherzig, und ihre Achse wird nicht nach rechts verschoben Düsseldorf (ots) - Die CDU wird trotz der Auseinandersetzung um
die AfD nach den Worten von Generalsekretärin Annegret
Kramp-Karrenbauer nicht nach rechts rücken. "Die CDU ist dann stark,
wenn sie in der Mitte der Gesellschaft verankert ist. Das galt schon
immer - und das muss so bleiben", sagte Kramp-Karrenbauer der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
Diskussionen über Sicherheit und einen starken Staat müsse die CDU
natürlich als Partei der Mitte aufgreifen. "Das hat aber nichts damit
zu tun, dass mehr...
- Rheinische Post: BSI-Präsident Schönbohm fordert Facebook zu mehr Datenschutz auf Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in
der Informationstechnik, Arne Schönbohm, sieht Lücken im Datenschutz
des sozialen Netzwerks Facebook. Die Schutzsysteme von Facebook seien
zwar grundsätzlich gut, sagte Schönbohm der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Aber das Beispiel
zeigt, dass der Schutz in der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen
noch höherer Qualität bedarf", fügte Schönbohm mit Blick auf den
Datenskandal um das britische Unternehmen Cambridge Analytica hinzu.
Der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|