Deutsche Unternehmen nehmen Protektionismus vergleichsweise gelassen
Geschrieben am 26-03-2018 |
Düsseldorf (ots) -
- Deutsche erwarten weniger Handelsbarrieren in ihren Zielmärkten
als ihre europäischen Partner
- Die stärkere Fokussierung auf den asiatischen Markt macht den
Unterschied aus
- Weltweit erwartet mehr als drei Viertel der Unternehmen eine
Zunahme ihres internationalen Geschäfts im laufenden Jahr
Die deutschen Unternehmen gehören mit Blick auf protektionistische
Tendenzen zu den gelassensten weltweit. Das ergab eine Studie von
Oxford Economics im Auftrag von HSBC. Rund 61 Prozent der befragten
Unternehmen in 26 Ländern glauben, dass die Regierungen in ihren
jeweils wichtigsten Auslandsmärkten zunehmend protektionistischer
werden. Deutschland kommt mit 47 Prozent zusammen mit Polen weltweit
auf den zweitniedrigsten Zustimmungswert. Nur die Tschechen erwarten
weniger protektionistische Eingriffe (33 Prozent).
Gleichzeitig sind die deutschen Unternehmen im Europavergleich
besonders optimistisch, was ihr internationales Geschäft angeht. Rund
73 Prozent erwarten binnen eines Jahres den Anstieg ihrer
internationalen Geschäftstätigkeit. Ihre Zuversicht gründet sich
unter anderem auf ihre starke Marktposition in Asien, die es ihnen
ermöglicht, den größtmöglichen Nutzen aus dortigen
Freihandelsabkommen zu ziehen. Erst am 8. März 2018 haben
beispielsweise elf Länder das transpazifische Freihandelsabkommen
CPTTP unterzeichnet. Beteiligt sind unter anderem Japan, Malaysia,
Singapur, Vietnam, Australien und Kanada.
"Gerade in Asien sind die deutschen Unternehmen gut positioniert.
Dort steht die Idee des Freihandels hoch im Kurs, wie die
Unterzeichnung von CPTTP zeigt. Das dürfte ein Grund sein, warum
hiesige Unternehmen weniger Sorgen vor Protektionismus haben als
Unternehmen aus anderen westlichen Ländern", sagt Alexander Mutter,
Head of Global Trade & Receivable Finance, HSBC Deutschland.
Zu den Chancen, die sich für die deutschen Unternehmen in Asien
eröffnen, gehören die "neue Seidenstraße" oder ASEAN 2025. Jeweils
knapp 30 Prozent der befragten Unternehmen knüpfen positive
Erwartungen an die beiden Initiativen. Diese Werte gehören europaweit
zu den höchsten. Beide Initiativen können helfen, die Auswirkungen
möglicher Handelsbarrieren der USA oder des Vereinigten Königreichs
auf das Geschäft der Deutschen zu kompensieren. Eine Schlüsselrolle
kommt China zu. Vom dritten Platz im Jahr 2017 wird das Reich der
Mitte bis 2030 zum wichtigsten deutschen Exportpartner aufsteigen.
Rund 9 Prozent der deutschen Ausfuhren sollen dann nach China gehen.
Dennoch werden die klassischen und regionalen Handelspartner für
die deutschen Unternehmen weiterhin eine große Rolle spielen. Die
USA, das Vereinigte Königreich und Frankreich werden auch im Jahr
2030 zu den fünf wichtigsten Abnehmerstaaten gehören. Wegen des
Brexit werden die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich jedoch
hinter den Exporten in andere europäische Staaten zurückbleiben.
Global geht der Trend zu regionalen Handelspartnern. Fast drei
Viertel des grenzüberschreitenden Handels in Europa und Asien-Pazifik
findet bereits innerhalb des jeweiligen Wirtschaftsblocks statt. Die
hohe Bedeutung regionaler Beziehungen wird auch in den nächsten drei
bis fünf Jahren anhalten. Für das Wachstum ihres internationalen
Geschäfts sind mehr als drei Viertel der Unternehmen weltweit
optimistisch und gehen von zunehmenden Handelsvolumina in den
kommenden zwölf Monaten aus.
"Die Unternehmen navigieren mit einem bemerkenswerten Geschick
durch das dynamische, handelspolitische Umfeld. Die Zunahme
protektionistischer Stimmung hat ihren Optimismus nicht gedämpft. Sie
bauen den regionalen Handel aus, gründen in immer mehr Märkten Joint
Ventures oder lokale Tochtergesellschaften und berücksichtigen neue
Verbrauchertrends und Entwicklungen der digitalen Technologien", sagt
Noel Quinn, Chief Executive Global Commercial Banking von HSBC.
Ökonomische Analysen bestätigen die Zuversicht der Unternehmen.
HSBC erwartet ein siebenprozentiges Wachstum des globalen Handels im
Jahr 2018 (Waren und Dienstleistungen), das sich bis 2030 nur leicht
auf 6 Prozent abschwächen soll. Zu den wirtschaftlichen Indikatoren,
die diese Schätzung untermauern, zählen der Aufschwung von
Investitionen und der Verbrauchernachfrage, der schwächere US-Dollar
und die wirtschaftliche Erholung der Eurozone.
Die Studie "Navigator: Now, next and how for business" wurde von
Oxford Economics im Auftrag von HSBC durchgeführt. Teilgenommen haben
mehr als 6.000 Unternehmen in 26 Nationen, darunter 350 in
Deutschland. Die Befragungen fanden zwischen Dezember 2017 und Januar
2018 statt.
ANMERKUNGEN FÜR REDAKTEURINNEN UND REDAKTEURE:
HSBC "Navigator: Now, next and how for business"
Der HSBC Navigator ist der umfassendste Bericht über den globalen
Handel und das vorherrschende Geschäftsklima. Er kombiniert eine
wirtschaftliche Prognose für den mittel- bis langfristigen
bilateralen Handel für den Export/Import von Waren und
Dienstleistungen auf 26 Märkten (durch Oxford Economics) mit einer
weltweiten Umfrage zur Messung des Geschäftsklimas und der
Erwartungen der Unternehmen in Bezug auf Handelsaktivitäten und
geschäftliches Wachstum (durch Kantar TNS).
Der Navigator von HSBC hilft Unternehmen, wirtschaftlichen Nutzen
aus neuen Chancen und Möglichkeiten zu ziehen und informierte
Entscheidungen für die Zukunft zu treffen, indem sie den Ausblick für
den internationalen Handel verstehen.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier:
www.business.hsbc.com/trade-navigator
Die Studie umfasst weitere Erkenntnisse zu folgenden Themen:
1. Handelspolitik - Aus Sicht der Unternehmen: Unternehmen
verpassen potenziell wichtige Chancen und Möglichkeiten, indem sie
sich auf Wachstum und die handelspolitischen Entwicklungen vor Ort
konzentrieren und das breitere Umfeld der globalen Handelspolitik
außen vor lassen. Chinas "Neue Seidenstraße" (Belt and Road) und
ASEAN 2025 sind die beiden politischen Beispiele, die das höchste
Vertrauensvotum von Führungskräften aus der Wirtschaft erhalten.
2. Handel mit Dienstleistungen: Der Austausch von Dienstleistungen
im weltweiten Handel hat zugenommen und dieses Wachstum soll weiter
anhalten. Drei von fünf (61 Prozent) Unternehmen sind optimistisch in
Bezug auf das Wachstum ihres Dienstleistungsgeschäftes in naher
Zukunft und sagen, dass sie dieses Wachstum durch die Expansion auf
neue Märkte (32 Prozent) und in neue Dienstleistungsbereiche (24
Prozent) sowie durch die Nutzung von E-Commerce (24 Prozent)
vorantreiben werden. Das Bündeln von Waren und Dienstleistungen
schreitet voran und die Trennlinien könnten noch weiter verwischen.
3. Die Wirtschaftsprognose für den Handel: Die wirtschaftlichen
Trends unter den Schlagzeilen über den weltweiten Handel offenbaren
einen optimistischen Ausblick für Wachstum. Das globale
Handelsvolumen ist im letzten Jahr wieder gestiegen - wobei der Wert
des Handels mit Waren 1,4 x schneller als das weltweite
Bruttoinlandsprodukt (BIP) gestiegen ist. Dieser konjunkturelle
Schwung soll Prognosen zufolge weiter anhalten, mit einem Wachstum
der Handelswerte um 7 Prozent im Jahr 2018 (1,2 x BIP nach Volumen)
sowohl für Waren als auch für Dienstleistungen. Die Regierungen
sollten die günstige Lage, in der sich die weltweite Wirtschaft
befindet, nutzen, um eine Politik voranzutreiben, die den Handel
fördert.
Über HSBC Commercial Banking
Seit über 150 Jahren sind wir dort, wo Wachstum ist, und bringen
Kunden und Chancen zusammen. HSBC Commercial Banking bedient derzeit
rund 1,7 Millionen Kunden auf 53 Märkten, von kleinen Unternehmen,
die sich hauptsächlich auf ihre heimischen Märkte konzentrieren, bis
zu Konzernen, die grenzüberschreitend tätig sind. Ob es um
Betriebskapital, langfristige Darlehen, Handelsfinanzierung oder
Zahlungen und Cash Management-Lösungen geht, wir bieten die Tools und
Expertise, die Unternehmen brauchen, um zu florieren. Als
Grundpfeiler der HSBC Group bieten wir den Unternehmen Zugang zu
einem geographischen Netzwerk, das über 90% der weltweiten Handels-
und Kapitalbewegungen abdeckt. Für mehr Informationen, siehe:
http://ots.de/Ln63KA.
Über HSBC Deutschland
HSBC Deutschland ist Teil der HSBC-Gruppe, einer der führenden
Geschäftsbanken der Welt. Sie ist die "Leading International Bank"
und verfügt über ein Netzwerk in 67 Ländern weltweit, die für über 90
Prozent der Weltwirtschaftsleistung stehen. Kunden von HSBC
Deutschland sind Unternehmen, institutionelle Kunden, der öffentliche
Sektor und vermögende Privatkunden.
Die Bank steht für Internationalität, umfassende
Beratungskompetenz, große Platzierungskraft, erstklassige
Infrastruktur und Kapitalstärke. Die Note "AA- (Stable)" ist das
beste Fitch-Rating einer privaten Geschäftsbank in Deutschland. HSBC
Deutschland, die als HSBC Trinkaus & Burkhardt AG firmiert, wurde im
Jahr 1785 gegründet und beschäftigt in Düsseldorf und an elf weiteren
Standorten mehr als 2.800 Mitarbeiter.
Hinweise für Redaktionen:
Alle unsere Presse-Informationen finden Sie auf der Homepage
www.hsbc.de/presse oder folgen Sie uns auf Twitter (@HSBC_DE)
Pressekontakt:
Für die deutschen Studienergebnisse:
Robert von Heusinger
Telefon +49 211 910-1664
Robert.Heusinger@hsbc.de
Für die internationalen Studienergebnisse:
Auriane Potel
Telefon +44 20 7991 0081
Auriane.Potel@hsbc.com
Paul Smith
Telefon +44 20 7991 4867
Paul.A.Smith@hsbc.com
Original-Content von: HSBC Deutschland, übermittelt durch news aktuell
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