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Notärzte bringen Forschungswissen direkt zu Patienten auf die Straße und nach Hause - Notfallmedizinkongress von BDA und DGAI informiert über neueste Erkenntnisse

Geschrieben am 26-03-2018

Nürnberg (ots) - Wenn irgendwo in Deutschland ein Mensch einen
Herzinfarkt erleidet oder ein Verkehrsunfall passiert, ist der
Rettungsdienst in der Regel innerhalb weniger Minuten vor Ort.
Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge und Rettungshubschrauber
werden inzwischen pro Jahr bundesweit zu 6,5 Millionen Einsätzen
gerufen. Das sind doppelt so viele Alarme wie vor zehn Jahren noch.
Diese Zahlen nannten Experten jetzt auf dem "Deutschen
Interdisziplinären Notfallmedizin Kongress" (DINK) in Koblenz. Zum
neunten Mal wurde der Kongress Ende März vom "Berufsverband Deutscher
Anästhesisten" (BDA) und der "Deutschen Gesellschaft für
Anästhesiologie und Intensivmedizin" (DGAI) veranstaltet.

Den meisten Bürgern, die den Notruf 112 wählen, ist dabei aber
nicht bewusst: Bei jedem Notarzteinsatz fährt hoch aktuelles Wissen
aus der medizinischen Forschung mit, das Tag und Nacht direkt zu den
Patienten auf die Straße oder nach Hause gebracht wird! Denn der
Notarzt behandelt den Herzinfarktpatienten mit Auffälligkeiten im EKG
noch vor Ort mit lebenssichernden Medikamenten und begleitet ihn dann
mit Voranmeldung in ein modernes "Cardiac Arrest Center" -
entsprechend den neuesten Empfehlungen der Fachleute. Ebenso wie der
Schwerverletzte an der Unfallstelle schon so versorgt wird, dass
gefährliche Zustände vermieden werden, die Behandlung im Krankenhaus
nahtlos weitergehen kann und auf diese Weise bereits früh
Folgeschäden ausgeschlossen sind.

Durch moderne Kathetertechnik Bewegungsfähigkeit zurückgeben

Rund 1400 Rettungskräfte und Notärzte erfuhren auf dem DINK
diesmal zum Beispiel, dass Patienten mit einem Schlaganfall durch
Kathetertechnik auch noch viele Stunden nach dem Geschehen die volle
Bewegungsfähigkeit zurückgegeben werden kann, dass moderne
Medikamente an der Unfallstelle lebensgefährliche Blutungen eindämmen
und, dass viel Sauerstoff bei Atemnot nicht immer das Richtige ist.

"Die Notfallmedizin in Deutschland ist modern und schlagkräftig",
sagt Privatdozent Dr. med. Jörg Brokmann, Leiter der Notaufnahme im
Universitätsklinikum Aachen und Mitorganisator des
Notfallmedizin-Kongresses in Koblenz. Man habe in den vergangenen
Jahren sehr viele Erkenntnisse und Konzepte gesammelt, wie
Notfallpatienten und Verletzte im Einsatz und in den Notaufnahmen
versorgt werden müssten. Eine Herausforderung für die nächsten Jahre
sei nun, dass das vorhandene Wissen zusammengeführt wird und die
Beteiligten ihre Arbeit besser aufeinander abstimmen, besonders
entlang der Rettungskette - von der Unfallstelle über den
Rettungsdienst bis in die Klinik hinein. Nach Brokmanns Einschätzung
gehört dazu auch, die politischen Rahmenbedingungen anzupassen. Dann
könnten "die jetzt noch vorhandenen Brüche im System beseitigt
werden".

Steigende Einsatzzahlen, Terror und Gewalt gegen Einsatzkräfte

Ein nach wie vor großes Problem für die deutschen Rettungsdienste
ist die steigende Zahl von Einsätzen, durch den demografischen
Wandel, aber auch durch das geänderte Verhalten der Bevölkerung. Hier
könnte zum Beispiel die Zusammenlegung der Notruf-Leitstellen des
Kassenärztlichen Notdienstes und der kommunalen Rettungsdienste etwas
Abhilfe schaffen.

Neu für Rettungskräfte und Notärzte sind auch spezielle Einsätze
bei Amokläufen und Terrorlagen - ebenfalls ein Thema, über das auf
dem DINK engagiert diskutiert wurde. Um solche Situationen sicher und
gut bewältigen zu können, wurden in den vergangenen Monaten verstärkt
Konzepte überarbeitet und beispielsweise auch neue Geräte auf die
Rettungsfahrzeuge genommen, um starke Blutungen bei vielen Patienten
an einem Einsatzort schnell stoppen zu können. Und auch die Gewalt
gegen Rettungskräfte bleibt ein aktuelles Thema in der
Notfallmedizin. Hier sprachen sich die Experten dafür aus, das
Personal weiter zu schulen, wie Konflikte vermieden und bewältigt
werden können. Schutzwesten oder Pfefferspray sollten nach Meinung
der Fachleute aber weiterhin eher zur Ausstattung der Polizei und
nicht der Rettungsdienste gehören.



Pressekontakt:
"Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin"
Öffentlichkeitsarbeit
Dr. med. Christian Hermanns
E-Mail: presse@dgai-ev.de
Telefon: 0171 / 837 87 38

Original-Content von: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), übermittelt durch news aktuell


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