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Kleiner Stift, ganz groß: Am 30. März ist Tag des Bleistifts / Dann wird, wie diese fünf Facts zeigen, ein Alleskönner geehrt - in der Mode, in Hollywood, im Rekordhalten

Geschrieben am 26-03-2018

Stein (ots) - 174 Millimeter Länge, sieben Millimeter Durchmesser:
Seine Standardmaße sind, so scheint es, überschaubar und eher
unauffällig. Doch was heißt schon Standard? Schließlich hat sich der
Bleistift im Lauf seiner Jahrhunderte alten Karriere nicht nur zu
einem der wichtigsten Gegenstände auf den Schreibtischen der Welt
gemausert, sondern parallel dazu in ganz anderen Bereichen immer
wieder für Furore gesorgt - ob als Mode-Inspiration, juristisches
Streitobjekt oder Rekordhalter. Zum internationalen Jahrestag am 30.
März: fünf überraschende Bleistift-Anekdoten aus aller Welt.

1. Der Bleistiftrock: Als die Mode "laufen lernte"

Mode, die die Schönheit der weiblichen Silhouette betont, den
Trägerinnen aber zugleich einen dynamischen Auftritt erlaubt: Damit
wurde der französische Modeschöpfer Christian Dior nach dem Zweiten
Weltkrieg berühmt - und zur stilprägenden Legende. Dem Erfinder des
New Look haben wir auch die moderne Version des "pencil skirt" zu
verdanken: einen figurnah geschnittenen Rock, der auf Kniehöhe endet
und damit eine relativ große Bewegungsfreiheit bietet. Das
ursprüngliche Modell, von Diors Landsmann Paul Poiret um die
vorletzte Jahrhundertwende entworfen, reichte bis zum Knöchel, wobei
die Breite am unteren Saum idealerweise dem Taillenumfang entsprechen
sollte. Laufen konnte man in diesen Kreationen kaum - mehr als kleine
Tippelschritte erlaubten sie nicht. "Humpelrock" hieß das zwar
gefällig anzuschauende, aber kaum alltagstaugliche Modell - bis
Christian Dior es radikal kürzte, mit einer Falte für noch mehr
Spielraum sorgte und so den "Bleistiftrock" erfand. Mehr unter:
http://ots.de/83VD3H

2. Ein paar Bleistifte: der größte Kunstraub der britischen
Geschichte?

Was als kleiner Racheakt begann, sollte in einem
Riesen-Rechtsstreit enden: Aus Ärger über eine verlorene
Copyright-Auseinandersetzung hatte der Londoner Graffiti-Künstler
Cartrain 2009 aus Damien Hirsts in der Tate Modern ausgestellten
raumgroßen Installation "Pharmacy" ein Päckchen Bleistifte entwendet.
Per "Wanted"-Plakat schlug der 17-Jährige anschließend einen
Austausch vor: das Mini-Exponat gegen seine von Hirst beschlagnahmten
Collagen. Blöd nur, dass es sich bei dem Diebesgut um eine echte
Rarität handelte: einen seltenen Satz aus der "Faber-Castell dated
1990 Mongol 482"-Serie. Entsprechend humorlos reagierte der einstige
Großmeister der kontroversen Konzeptkunst: Hirst zeigte den Teenager
wegen Kunstraubs im Wert von 500.000 Pfund an (umgerechnet aktuell
ca. 560.000 Euro), die höchste Summe, um die es bis dato in
Großbritannien je gegangen war. Tatsächlich wurde der Youngster
verhaftet, erst gegen Kaution wieder freigelassen. Sechs Monate
später ließ die Metropolitain Police alle Anklagepunkte gegen
Cartrain fallen.

3. Das Supertalent: Alles außer schreiben

Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck benutzte einen
Bleistift als Pfeifenstopfer, der legendäre Tonight-Show-Moderator
Johnny Carson gestikulierte mit einem aus Sicherheitsgründen an
beiden Enden mit einer Noppe versehenen Modell an seinem
Studio-Schreibtisch. Während Gärtnern das graphitgefüllte
Holzstäbchen als wirksamer Insektenschreck gilt, schätzen es
Autobauer als Test-Instrument: Bei dem Verfahren mit dem schönen
Namen "Ritzhärteprüfung nach Wolff-Wilborn" prüft man die
Lackierungs-Härte anhand von Bleistiften mit unterschiedlichen
Härtegraden, die im 45°-Winkel über die Fläche geführt werden.

4. Der "höchste" Bleistift

Nicht viele Schreibgeräte gelangen 400 Kilometer über der Erde zum
Einsatz - und funktionieren dann auch noch: Mit einem speziellen
"Twice"-Modell aus dem Haus Faber-Castell startete der italienische
Astronaut Paolo Nespoli die erste seiner insgesamt drei
Weltraum-Missionen. 2007 flog er mit der Space Shuttle erstmals zur
ISS, um Außenarbeiten an der internationalen bemannten Raumstation zu
koordinieren. Weil "die Arbeit im All ständig Notizen erfordert",
verwendete der damals 50-Jährige eine spezielle, für die Astronauten
adaptierte Version des Multifunktionsgerätes, das auch in der
Schwerelosigkeit stets zur Hand und in jeder Position schreibfähig
sein musste.

5. Ein wirklich scharfes Geschäftsmodell

Wer hat schon mal intensiver über "Die Kunst, einen Bleistift zu
spitzen" nachgedacht? Der im malerischen Hudson River Valley nördlich
von New York lebende Cartoonist David Rees hat es getan - und mit
seinem wie eingangs betitelten Standardwerk ein Kult-Buch verfasst.
Auf mehr als 200 Seiten erklärt der 45-Jährige, worauf es beim
Bleistiftspitzen mit der Hand (niemals elektrisch!) ankommt. Seinen
Ausführungen folgen die Leser ebenso kopfschüttelnd wie fasziniert:
Ist das nun Nonsens - oder ein wichtiger Appell an Entschleunigung
und Achtsamkeit in unseren hektischen Zeiten? Rees balanciert gekonnt
dazwischen, auch mit seinen Folge-Angeboten: So spitzt er für
umgerechnet 30 Euro (35 $) die Bleistifte seiner Kunden an und
schickt sie inklusive Spänen und einem "Vorsicht, gefährlich
spitz!"-Zertifikat zurück. Sein neuester Coup: Er versendet selbst
Bleistifte, Bestellung möglich ab 500 $. Bleistift-Business, auf die
Spitze getrieben. Mehr unter: www.artisanalpencilsharpening.com



Pressekontakt:
Press Office
Nürnberger Str. 2
90546 Stein
Phone: +49 (0)911 9965 -5538
E-Mail: press-office@faber-castell.de

Original-Content von: Faber-Castell, übermittelt durch news aktuell


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