NRZ: Das Verhältnis kühlt weiter aus - ein Kommentar von JAN JESSEN
Geschrieben am 26-03-2018 |
Essen (ots) - Wer gedacht hatte, schon wegen der in Russland
ausgetragenen Fußball-Weltmeisterschaft, die in wenigen Wochen
beginnt, könne ein Hauch von Frühling in die Beziehungen zwischen dem
Westen und Moskau einziehen, der hat sich getäuscht. Die konzertierte
Ausweisung von russischen Diplomaten lässt das Verhältnis noch
deutlich weiter auskühlen. Der in Teilen von Nato und EU abgestimmte
Schritt hatte sich bereits vor dem Wochenende abgezeichnet, als sich
der Europäische Rat in der Affäre um den mutmaßlich vergifteten
Doppelagenten Sergej Skripal unmissverständlich an die Seite
Großbritanniens stellte. London macht Moskau für den Anschlag
verantwortlich. Das Problem: Dafür gibt es keine Beweise, jedenfalls
keine, die öffentlich vorgelegt wurden. Dabei ist der Vorwurf an
Ungeheuerlichkeit kaum zu überbieten. Russland soll einen
Giftgasangriff in Europa durchgeführt haben. Derzeit ermitteln
Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW),
was genau am 4. März im südenglischen Salisbury geschah - es wäre
klug gewesen, mit den Maßnahmen gegen Moskau bis nach Ostern zu
warten, dann sollen die Ermittlungsergebnisse vorliegen. Mit der
Ausweisung der russischen Diplomaten sendet Berlin auch ein Signal
nach innen: In jüngster Zeit warben immer mehr Politiker aus
unterschiedlichen Parteien für ein Ende der Sanktionen gegen Moskau
und für eine Wiederannäherung an Russland. Das wird nun in absehbarer
Zeit nicht geschehen.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
631566
weitere Artikel:
- Allg. Zeitung Mainz: Nicht naiv sein / Kommentar von Mario Thurnes zur Erschließung der Arktis Mainz (ots) - Die Erschließung der Arktis ist eines der Projekte,
die das 21. Jahrhundert bestimmen werden. Die Rohstoffe sind dort.
Und weil die Eismasse zurückgeht, wird es rentabler, sie zu gewinnen.
Das können Umweltschützer aus gutem Grund furchtbar finden: Die eine
Zerstörung der Natur ermöglicht die nächste. Aber zu glauben, eine
Erschließung ließe sich auf lange Sicht mit Appellen verhindern, ist
naiv. Die Weltbevölkerung explodiert, aus einstmals rückständigen
Staaten werden Wirtschaftsnationen. Und während der Bedarf an mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Ein Kollaps mit Ansage / Kommentar von Alexander Dinger Berlin (ots) - Die Berliner Feuerwehr fährt auf Verschleiß. Wenn
das Notfallrettungssystem nicht kollabieren soll, braucht es dringend
eine Reform. Gelingt das nicht, hat die Hauptstadt bald ein akutes
Problem, das latent lebensbedrohlich ist. Allerdings kommt die
aktuelle Situation nicht überraschend, sondern hat sich über Jahre
aufgebaut. Zwar hat Innensenator Andreas Geisel (SPD) die Not der
Retter erkannt und neues Personal, eine bessere Besoldung, den Abbau
des Beförderungsstaus und die Anschaffung moderner Technik auf den
Weg mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Der Rebell / Kommentar von Markus Lachmann zum Fall Puigdemont Mainz (ots) - Der abgesetzte Präsident der katalanischen
Autonomieregierung, Carles Puigdemont, ist in Deutschland
festgenommen worden. Nun muss die deutsche Justiz prüfen, ob sie den
Politiker an Spanien ausliefert. Sie sollte den Fall gut prüfen. Denn
es liegt auf der Hand, dass der Katalane politisch verfolgt wird. Er
ist kein gesuchter Mörder oder Vergewaltiger. Und doch ist eine
Entscheidung nicht ganz einfach. Da es sich um einen europäischen
Haftbefehl handelt, können die deutschen Richter den Rebellen
ausliefern, sofern es mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Russland Halle (ots) - Der Impuls nach dem Giftanschlag auf den russischen
Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter ist verständlich.
Hilflos ist die Aktion Deutschlands und seiner Verbündeten dennoch.
Und bei manchem entschlossenen Ausweiser drängt sich der Verdacht
auf, es könnte sich um ein willkommenes Ablenkungsmanöver von eigenen
Schwierigkeiten handeln. US-Präsident Donald Trump etwa hat es sonst
ja nicht so mit multilateralen Aktionen. Deutlich und unfreundlich
wird Russland nun also darauf hingewiesen, es möge sich an der
Aufklärung mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Puigdemont Halle (ots) - Die Richter könnten es sich leicht machen und die
Auslieferung einfach abnicken. Sie könnten sich darauf berufen, dass
Spanien ebenfalls ein Rechtsstaat ist und die EU darauf aufbaut, dass
sich auch die Gerichte gegenseitig vertrauen. Aber vermutlich hätten
die Schleswiger Richter kein gutes Gefühl dabei. Zu offensichtlich
wird hier ein komplexer Konflikt mit unpassenden strafrechtlichen
Mitteln behandelt. Bevor noch mehr Öl ins Feuer gegossen wird,
könnten die Richter die Auslieferung aber auch stoppen. Gute Juristen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|