(Registrieren)

Rheinische Post: Botschafter weist Vorwürfe zurück: Russland hat mit "Fall Skripal" nichts zu tun

Geschrieben am 02-04-2018

Düsseldorf (ots) - Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej
Netschajew, hat die Beteiligung Russlands an dem mutmaßlichen
Giftanschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in Großbritannien
zurückgewiesen und von einer "frechen, grob fabrizierten
anti-russischen Provokation" gesprochen. "Seit Anbeginn behaupten
wir, dass Russland nichts mit dem Vorfall zu tun hat und dass wir
nicht einmal ein hypothetisches Motiv hatten, ein derartiges
Verbrechen zu verüben", sagte Netschajew der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Es ist
aussichtslos, mit uns eine Sprache der Ultimaten zu sprechen. Es wird
auch nicht in Ordnung sein, wenn die Ergebnisse der laufenden
Ermittlungen an das Urteil angepasst werden, das Briten
zufriedenstellt und das sie bereits verkündet haben", führte der
Botschafter weiter aus. Russland habe es mit einer "frechen, grob
fabrizierten antirussischen Provokation" zu tun, bei der eine
Mitwirkung des britischen Geheimdienstes nicht ausgeschlossen werden
kann. "Welche Beweise hat London dafür, dass die Russische Föderation
in die Vergiftung verwickelt ist?", sagte er. Netschajew kritisierte
die EU-Staaten, die sich an die Seite Großbritanniens gestellt
hatten. "Ich werde kein Hehl daraus machen, dass uns die
Stellungnahme von unseren Partnern verwundert und enttäuscht, die
sich voll auf die Aussagen Londons verlassen, anstatt zu einer
sorgfältigen Untersuchung gemeinsam mit Russland beizutragen."
Rückschlüsse über die angebliche Verantwortung Russlands seien im
"Fall Skripal" ohne Einsicht in die Ermittlungsakten gezogen worden,
mit Hinweis ausschließlich auf fremde Stellungnahmen und Mutmaßungen,
so Netschajew. Das sei ein "Novum im völkerrechtlichen und
juristischen Sinne sowie in der Verhaltensweise unserer europäischen
Partner". Aus Sicht des Botschafters spielt der Skandal "Theresa May
in die Hände, die bis vor kurzem schwerwiegende innerpolitische
Schwierigkeiten erlebte, unter anderem im Kontext des Brexits". "Im
Fall Skripal bot sich den britischen Behörden die Möglichkeit, die
Aufmerksamkeit von den inneren Problemen abzulenken, sich die
Solidarität internationaler Partner zu sichern, Rankings der
regierenden Partei zu erhöhen und einen "Kreuzzug" gegen unser Land
kurz vor der Präsidentenwahl und der Fußball-WM anzuführen, die
seinerzeit an Russland und nicht Großbritannien vergeben wurde", so
Netschajew.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

632152

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: Explosive Lage in Nahost Straubing (ots) - Durch Gewaltausbrüche wie am Freitag werden die Radikalen weiteren Zulauf erhalten. Die Wut und die Verzweiflung wachsen, noch mehr Palästinenser werden bereit sein, mit Gewalt gegen Israel zu kämpfen. Und so könnten demnächst noch mehr Menschen gegen die Mauer anrennen. Und niemand ist da, der die Kontrahenten zum Innehalten bringt. Der Türke Recep Tayyip Erdogan gießt Öl ins Feuer, die EU ist diplomatisch zu unbedeutend, und die USA verlegen ihre Botschaft nach Jerusalem und fallen als Vermittler aus. Schlechte mehr...

  • Straubinger Tagblatt: Bei Wahlwerbung klare Grenze ziehen Straubing (ots) - Nein, zum Skandal taugt der Datenhandel der Post nicht - zumindest nach allem, was bisher darüber bekannt ist. Und trotzdem ist es gut, über diese Vorgänge intensiv zu diskutieren - woran weder die Post als Anbieter noch die Kunden, in diesem Fall die Parteien CDU und FDP, ein allzu großer Interesse haben. Solche speziellen Formen der datenbasierten Werbung müssen genau und aufmerksam von der Öffentlichkeit beobachtet werden. Die Grenze zwischen erlaubter Werbung und verbotener Manipulation muss hier ganz besonders mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: MZ zu Datenweitergabe/Post Halle (ots) - Diejenigen, die mit Daten handeln, haben es zu ihrem Handwerk gemacht, unterschiedliche Datensätze miteinander zu kombinieren. Und zwar so, dass daraus spannende Informationen erwachsen. Etwa diejenige, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand mit einer bestimmten Adresse diese oder jene Partei wählt. So lässt es sich nachvollziehen, warum CDU und FDP Daten von der Post gekauft haben. Diese seien ja auch nicht personenbezogen, argumentieren sie. Und: Sie zeigten ja nur Wahrscheinlichkeiten auf. Die Post und die Parteien mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Hilferuf / Allgemeine Zeitung Mainz zu Messerattacken Mainz (ots) - Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger ist ein schlechter Ratgeber, wenn es als Zeuge für den Ruf nach Gesetzesverschärfungen herhalten soll. Zumal, wenn es wie bei der Diskussion um Messerattacken an bundesweiten und vergleichbaren Daten mangelt. Gleichwohl: Einzelne Erhebungen auf Länderebene deuten sehr wohl auf einen deutlichen Anstieg hin, und es sind vor allem die Hilferufe der Praktiker, die aufhorchen lassen. Wenn immer mehr Polizisten - also diejenigen, die täglich ihren Kopf auf der Straße hinhalten müssen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: "Die Revolution bleibt aus" / Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zur neuen Bundesregierung Regensburg (ots) - Es gibt eine Anekdote aus der Zeit, als Horst Seehofer noch frisch im Amt des bayerischen Ministerpräsidenten war. Wenn einer seiner Minister eine Zeit lang nicht medial präsent war, schickte der Chef ihm oder ihr angeblich eine SMS mit der Frage: "Wo bleibt die Revolution?" Es ist eine SMS, die Seehofer, jetzt Innenminister und immer noch CSU-Chef, in Berlin flächendeckend verbreiten könnte. In seinem eigenen Haus auch, und das nicht nur wegen der nicht vorhandenen Frauenquote. Seehofer macht derzeit in Berlin mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht