Rheinische Post: Duisburgs Oberbürgermeister Link wirft Spahn Ahnungslosigkeit vor
Geschrieben am 05-04-2018 |
Düsseldorf (ots) - In der Debatte um No-go-Areas in Deutschland
reagiert Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) empört auf
Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über die Stadt im
Ruhrgebiet. "Die Aussagen von Jens Spahn zeugen - freundlich
formuliert - von Ahnungslosigkeit", sagte Link der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Onlineausgabe). "Vielleicht hilft
es, wenn man Borken oder Berlin mal verlässt und sich vor Ort
informiert, bevor man derartige Pauschalurteile fällt." Spahn schüre
Vorurteile und würdige mit seinen Äußerungen die Arbeit von vielen
Menschen vor Ort herab. "Ich finde, es ist unverschämt und unwahr,
der Polizei zu unterstellen, in bestimmte Viertel nicht mehr zu
gehen. Das Gegenteil ist der Fall", sagte Link weiter. "Dass Spahn
dabei auch noch despektierlich von 'Arbeitervierteln' spricht, zeigt
deutlich, mit welcher Einstellung er hart arbeitenden Menschen
entgegentritt."
Gesundheitsminister Jens Spahn hatte in einem Interview mit der
"Neuen Zürcher Zeitung" beklagt, der Staat habe in den vergangenen
Jahren in Teilen Deutschlands nicht mehr ausreichend für Recht und
Ordnung gesorgt. "Schauen Sie sich doch Arbeiterviertel in Essen,
Duisburg oder Berlin an. Da entsteht der Eindruck, dass der Staat gar
nicht mehr willens oder in der Lage sei, Recht durchzusetzen", sagte
Spahn.
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