Börsen-Zeitung: Fahrt gegen die Wand,
Kommentar zu US-Autokonzernen von Sebastian Schmid
Geschrieben am 05-04-2018 |
Frankfurt (ots) - Präsident Donald Trump wird der US-Autoindustrie
einen langgehegten Wunsch erfüllen. Die Umweltbehörde EPA will die
Kraftstoffverbrauchsziele wieder lockern. Statt des angepeilten
Verbrauchsziels von rund 4,7 Liter je 100 Kilometer (l/100 km) bis
2025 sollen nur noch 6,5 l/100 km angepeilt werden. Ambitioniert ist
das nicht mehr. In Deutschland verbrauchten Neuwagen schon
vergangenes Jahr im Schnitt weniger als 5,5 l/100 km.
Die neuen EPA-Ziele kommen der Entwicklung am US-Automarkt
entgegen. Die verbrauchsärmeren Personenkraftwagen - Limousine,
Kleinwagen, Coupé, etc. - hatten 2017 nur noch einen Anteil am
US-Autoabsatz von 37% - 14 Prozentpunkte weniger als fünf Jahre
zuvor. Und der Absturz der Pkw-Nachfrage beschleunigt sich. Im März
lag der Anteil noch bei gut 32%. Ein für die Amerikaner zunehmend
unattraktives Geschäft, denn die asiatische und europäische
Konkurrenz ist in dem Marktsegment im direkten Vergleich ohnehin
besser aufgestellt.
Entsprechend setzen die US-Schwergewichte Ford, Fiat Chrysler
Automobiles (FCA) und General Motors (GM) noch mehr als bislang auf
ihre Trumpfkarte - eine breite Angebotspalette von Pick-up Trucks und
SUV. Damit fahren auf den ersten Blick alle in dieselbe Richtung.
Auch die Asiaten und Europäer setzen verstärkt auf die
geländetauglichen Fahrzeuge, die derzeit gefragter sind und höhere
Margen versprechen. Der Unterschied ist, dass Autobauer wie BMW (X7)
oder Volkswagen (Atlas) noch Lücken in ihrer Angebotspalette
schließen können. Die US-Autobauer kommen derweil mit einem
Light-Truck-Anteil jenseits der 80% bald an eine natürliche Grenze.
Die sich vor ihnen aufbauende Wand werden auch ihre zugkräftigen
Light Trucks kaum verschieben können.
Gerade die Strategie von US-Marktführer GM gibt Rätsel auf. Raus
aus Europa, raus aus Korea, raus aus Indien und raus aus weiten
Teilen Afrikas: Der einstige Weltmarktführer schrumpft sich selbst
zum lokalen Anbieter mit China-Joint-Venture. Nun soll nach
Medienberichten die Reißleine beim Chevrolet Sonic gezogen werden.
Die Produktion des Kleinwagens werde gestoppt, das Ende des
Mittelklassewagens Impala bereits erwogen.
Mit der Lockerung der Emissionsrichtlinien werden auch Ford und
FCA über manches Modell im Portfolio nachdenken müssen. Das
"Geschenk" der EPA droht so zum Todesstoß für die internationale
Wettbewerbsfähigkeit der jenseits der Heimat ohnehin meist schon
abgehängten US-Autoindustrie zu werden.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
632623
weitere Artikel:
- Energica: Erstes Quartal 2018 bricht alle Rekorde - 2017 ein Hochjahr für das Unternehmen, das sich seinen Platz in der Motorradwelt sichert Modena, Italien (ots/PRNewswire) -
Energica Motor Company S.p.A., ein italienischer Hersteller von
Elektromotorrädern der Spitzenklasse, hat das erste Quartal 2018 mit
einem Auftragsbuch abgeschlossen, das den Gesamtabsatz des Vorjahres
übertrifft. 2017 hat Energica hart daran gearbeitet, seine Produkte
und den gesamten EF-Sektor zu promoten. Das Unternehmen will sich in
dem Segment an die Spitze setzen. Die Arbeit hat sich bezahlt
gemacht. Energica wurde von Dorna zum exklusiven Hersteller für den
FIM Enel MotoE(TM) World mehr...
- Geldüberweisung - neuer Service für Conotoxia-Nutzer London (ots/PRNewswire) -
Conotoxia (https://conotoxia.com/), ein Produkt von Cinkciarz,
bietet schnelle und effiziente Geldüberweisungen in 24 Währungen.
Überweisungen können entweder über die Kontonummer der Empfängerbank
oder einfach per Telefonnummer oder E-Mail-Adresse angewiesen werden.
(Logo: http://mma.prnewswire.com/media/453681/cinkciarz_logo.jpg )
(Photo: https://mma.prnewswire.com/media/663200/Cinkciarz.jpg )
Der Service vereinfacht Überweisungen in Inlands- und
internationalen Währungen. Ab dem 4. April mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Verkehr
Halle wird zur ICE-Drehscheibe Halle (ots) - Mit Inbetriebnahme der ICE-Schnelltrasse
Berlin-München ist die Zahl der Fahrgäste, die in Halle aus- und
einsteigen, um mehr als die Hälfte gestiegen. Im vorigen Jahr zählte
die Deutsche Bahn durchschnittlich 3 200 Aus- und Einsteiger täglich,
in diesem Jahr (bis zum 15. März) waren es 5 000 - ein Plus von 56
Prozent. Das teilte die Bahn auf Anfrage der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) mit. In der vergangenen
Woche hatte die Bahn eine positive 100-Tage-Gesamtbilanz der Trasse
gezogen. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Wirtschaft
Bauernbund kritisiert Firmenkauf durch Energie-Unternehmer Gerhold Halle (ots) - Der Bauernbund kritisiert den Kauf eines
Agrarbetriebes durch eine Firma des Magdeburger Energie-Unternehmers
Karl Gerhold. "Nicht finanzstarke Geschäftsleute, sondern Bauern
sollten Betriebe und Ackerboden erwerben", sagte Bauernbund-Präsident
Kurt-Henning Klamroth der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen
Zeitung (Freitagsausgabe).
Karl Gerhold will über die Gesellschaft Getec Immobilien die
Hälfte der Anteile an der Agro Bördegrün GmbH aus Niederndodeleben
(Landkreis Börde) erwerben. Das wurde beim Bundeskartellamt mehr...
- Führender Finanzintermediär im Bereich Supply Chain Finance bietet jetzt umfassende Lösungen zur Forderungsfinanzierung über Alternative Distribution Financing AG an (ADF) Zug, Schweiz (ots/PRNewswire) -
Alternative Distribution Financing AG (ADF) ist ein
spezialisiertes Finanzierungsunternehmen mit
Supply-Chain-Finanzierungslösungen für Grossunternehmen und
Multinationals, die über eine flexible und transparente
Verarbeitungsplattform verwaltet werden. ADF-Produkte sind auf das
Working Capital ausgerichtet- insbesondere auf Handelsforderungen und
-verbindlichkeiten von Verkäufern und Käufern und deren Abnehmern,
mit dem Ziel, die Liquidität zu erhöhen, das Kreditrisiko zu
reduzieren und letztendlich mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|