Rheinische Post: Kommentar /
Druck machen
= Von Florian Rinke
Geschrieben am 05-04-2018 |
Düsseldorf (ots) - Nun sind es schon 87 Millionen Nutzer, die vom
Daten-Missbrauch bei Facebook betroffen sind. Doch auch wenn der
Großteil aus den USA stammt, ist verständlich, warum hiesige
Politiker alarmiert sind. Der Skandal hätte genauso massiv Europäer
treffen können. Insofern ist es gut, dass die EU-Politiker Druck
machen: Die großen US-Digitalkonzerne haben eine Allmacht entwickelt,
der die Politik mit aller Kraft entgegentreten muss. Das beginnt bei
der angemessenen Besteuerung von Gewinnen und endet beim Schutz der
Nutzerdaten. Als Einzelner hat man nur die Möglichkeit, die Dienste
zu meiden - was angesichts der Bedeutung mit Nachteilen verbunden
wäre. Neue Technologien sind ein Gewinn. Es bedarf aber der
politischen Regulierung, um sie zum Segen für alle zu machen. Das war
beim Auto so, das neben Mobilität Unfalltote und Abgase brachte. Also
führte man die Gurtpflicht und den Katalysator ein - oft gegen
Widerstände der Industrie. Und das ist bei sozialen Netzwerken und
Co. ähnlich. Auch hier reagiert man ähnlich ablehnend auf
Regulierung. Die Politik sollte Druck machen.
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Rheinische Post
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