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Bilanz 2017: WIBank baut Neugeschäft weiter aus (FOTO)

Geschrieben am 11-04-2018

Offenbach am Main (ots) -

- Bilanzsumme der WIBank hat sich auf 17,6 Mrd. Euro erhöht
- Wohnraum- und Wirtschaftsförderung legten am stärksten zu
- Hessenkasse: Anstieg der Geschäftszahlen für 2018 erwartet

Im Geschäftsjahr 2017 erhöhte sich das Neugeschäft der
Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen um 107,5 Mio. Euro auf rund
2,1 Mrd. Euro. Der Anstieg resultierte insbesondere aus der positiven
Entwicklung in den Geschäftsfeldern "bauen & wohnen" sowie "gründen &
wachsen". Seit Jahren steigt die Bilanzsumme der WIBank
kontinuierlich an und erhöhte sich im Jahr 2017 von 17,4 Mrd. Euro
auf 17,6 Mrd. Euro. "Diese Entwicklungen belegen, wie erfolgreich
sich die Förderbank mit den Bedürfnissen der Menschen in Hessen
auseinandersetzt und entsprechende Lösungsansätze in Form
unterschiedlicher Förderprogramme bietet", so Herbert Hans Grüntker,
Helaba Vorstandsvorsitzender, anlässlich der in Frankfurt
stattfindenden Bilanzpressekonferenz der WIBank. Auch das
Fördervolumen konnte 2017 wieder leicht ausgebaut werden und beläuft
sich zum 31.12.2017 auf 17,4 Mrd. Euro (Vorjahr 17,3 Mrd. Euro).

Mit Blick auf Hessen betonte der Wirtschaftsminister Tarek
Al-Wazir: "Hessen geht es wirtschaftlich besser als je zuvor. Und die
Bürgerinnen und Bürger profitieren davon: Neue Arbeitsplätze
entstehen hier schneller als im Bundesdurchschnitt, die
Arbeitslosigkeit ist deutlich niedriger als in Deutschland insgesamt.
Wir entwickeln Hessens Stärken konsequent weiter - mit Investitionen
in Infrastruktur, Innovation und Wohnungsbau. Die WIBank ist unser
kompetenter Dienstleister für alle finanziellen Förderprogramme."

Die Entwicklung in den vier Geschäftsfeldern stellte sich
folgendermaßen dar:

bauen & wohnen

Das Neugeschäftsvolumen im Geschäftsfeld "bauen & wohnen" konnte
mit 428,7 Mio. Euro das Vorjahresvolumen von 286,8 Mio. Euro um
annähernd 50 Prozent übertreffen. "In den Bewilligungs- und
Antragszahlen werden die Anstrengungen deutlich, die Politik,
Wohnungsbaugesellschaften und WIBank in den Vorjahren unternommenen
haben, um mehr bezahlbaren Wohnraum in den Ballungszentren zu
schaffen", erklärte Gottfried Milde, Sprecher der Geschäftsleitung
der WIBank. Besonders groß war die Nachfrage nach der
Mietwohnungsbauförderung, die 2017 mit insgesamt 277,7 Mio. Euro
deutlich höher ausfiel als im Vorjahr (146,7 Mio. Euro).

Im Sozialen Mietwohnungsbau verdoppelte sich die Förderung auf
insgesamt 66,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (33,6 Mio. Euro). Es
entfielen 34,5 Mio. Euro auf die allgemeine Neubauförderung, 1,9 Mio.
Euro auf die Modernisierungsförderung, 3,0 Mio. Euro auf das
Studentische Wohnen, 3,9 Mio. Euro auf den Ankauf von
Belegungsrechten sowie 23,4 Mio. Euro auf das
Kommunalinvestitionsprogramm KIP-Wohnraum, das der Schaffung und
Modernisierung von bezahlbaren Mietwohnungen für Haushalte mit
geringen Einkommen dient. In der Wohneigentumsförderung lag das
Bewilligungsvolumen im Jahr 2017 mit 19,4 Mio. Euro für insgesamt 214
Fälle geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres (22,8 Mio. Euro für
253 Fälle). "Dies liegt im günstigen Zinsniveau begründet, da die
Geschäftsbanken ihren Kunden bereits derart attraktive Kreditangebote
unterbreiten, dass weitere Konditionenverbesserungen kaum benötigt
werden. Unser primäres Ziel als Förderbank ist aber kein Wachstum um
jeden Preis, sondern dort zu helfen, wo es besonders nötig ist und
Förderangebote vom Markt gebraucht werden", so Milde weiter.

versorgen & modernisieren

Mit 1,2 Mrd. Euro (Vorjahr 1,3 Mrd. Euro) entfallen 55 Prozent des
Neugeschäfts auf das Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren". Hier
ist es im Niedrigzinsumfeld gelungen, das Gesamtvolumen auf einem
hohen Niveau zu halten. Neubewilligungen konnten insbesondere durch
das Kommunalinvestitionsprogramm "KIP macht Schule" (KIP II) in Höhe
von 203,4 Mio. Euro erzielt werden, welches der Verbesserung der
Schulinfrastruktur finanzschwacher hessischer Schulträgerkommunen
dient.

Ein großer Beitrag zur Entwicklung und Modernisierung der
klinikgebundenen Gesundheitsversorgung der hessischen Bevölkerung
konnte durch die Ausreichung der Zuschussfördermittel des Landes
sowie durch die Vergabe landesverbürgter Darlehensmittel und die
Finanzierungsmittel für Krankenhäuser aus dem
Kommunalinvestitionsprogramm geleistet werden. Hier betrug das
Neugeschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr 439,4 Mio. Euro.

Auch für den Breitbandausbau wurden 34,4 Mio. Euro Zuschüsse
(Vorjahr 0,6 Mio.) vergeben. Darüber hinaus erfolgten in diesem
Kontext erstmals Bewilligungen für geförderte
Digitalisierungsmaßnahmen von kleineren und mittleren Unternehmen in
Höhe von 1,0 Mio. Euro.

Maßgeblich für den leichten Rückgang der Förderung im
Geschäftsfeld "versorgen & modernisieren" war insbesondere ein
verringertes Kommunalkreditgeschäft von 210,5 Mio. Euro gegenüber
358,6 Mio. Euro im Vorjahr.

gründen & wachsen

Im Geschäftsfeld "gründen & wachsen" konnte eine Steigerung des
Neugeschäftsvolumens gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 77,4 Mio. Euro
auf 490 Mio. Euro erzielt werden. Besonders zum Tragen kommt hier der
enorme Nachfrageanstieg nach den Förderprogrammen Gründungs- und
Wachstumsfinanzierung Hessen - bei dem die Förderung in 2017 auf
118,6 Mio. Euro nahezu verdoppelt werden konnte - sowie Kapital für
Kleinunternehmen (2017: 1,9 Mio. Euro). Hier zahlten sich die
Programmverbesserungen sowie die intensiven Vermarktungsaktivitäten
der WIBank aus. Das Hessen-Mikrodarlehen konnte 2017 eine leichte
Steigerung auf 1,7 Mio. Euro aufweisen (2016: 1,6 Mio. Euro).

Das im Juli 2016 eingeführte Förderprogramm Innovationskredit
Hessen - ein Förderdarlehen mit 70-prozentiger Haftungsfreistellung
für die Hausbank - hat sich etabliert. 2017 konnten 15 Anträge mit
einem Volumen von 10,8 Mio. Euro zugesagt werden. Hier werden Mittel
des Europäischen Fonds für strategische Investitionen eingesetzt, um
innovativen Unternehmen einen verbesserten Zugang zu Finanzierungen
zu ermöglichen. Das Ausfallrisiko wird zwischen dem Europäischen
Investitionsfonds, dem Land Hessen und der WIBank aufgeteilt.
Finanziert werden kann ein breites Spektrum an gewerblichen
Innovationen. "Die Förderung von Innovationen in Hessen gehört zu den
Kernanliegen der WIBank. Zukunftsweisende und aussichtsreiche
Geschäftsideen müssen unterstützt werden und dürfen nicht an
finanziellen Hürden oder fehlenden Sicherheiten scheitern. Mit
unseren Beratungs- und Förderangeboten stehen wir in allen
Unternehmensphasen und in besonderer Weise jungen und innovativen
Unternehmen zur Seite", sagte Dr. Michael Reckhard, Mitglied der
Geschäftsleitung der WIBank.

Das Beteiligungsgeschäft lag zum 31.12.2017 mit einem Volumen von
21,2 Mio. Euro für insgesamt 53 hessische Unternehmen deutlich über
dem Durchschnitt der letzten Jahre, aber leicht unter dem
Vorjahresniveau von 23,0 Mio. Euro.

Auch die Landwirtschaftsförderung in Hessen wird von der WIBank
administriert. In 2017 flossen 218,1 Mio. Euro Direktzahlungen an
20.218 Landwirte, die durch eine frühzeitige Auszahlung viel
Planungs- und Finanzierungssicherheit gewonnen haben.

bilden & beschäftigen

Das Neugeschäft im Geschäftsfeld "bilden & beschäftigen" lag zum
31.12.2017 mit 53,5 Mio. Euro um 10,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Seit dem Start der aktuellen EU-Förderperiode im Jahr 2015 werden die
Förderprogramme gut nachgefragt, was sich in steigenden
Bewilligungsvolumina ausdrückt. 2017 wurden Programme zur Bildung und
Qualifizierung mit 33,9 Mio. Euro bezuschusst. In die Unterstützung
der sozialen Inklusion flossen 19,7 Mio. Euro.

Das Jahr 2017 stellt für den Europäischen Sozialfonds (ESF) das
dritte vollständige Förderjahr in der aktuellen Förderperiode dar.
Die Nachfrage nach den darin enthaltenen Förderprogrammen ist
unverändert hoch. Im März 2017 wurde der abschließende
Restzahlungsantrag des Landes Hessen für die ESF-Förderperiode
2007-2013 fristgemäß bei der Europäischen Kommission eingereicht.
Insgesamt wurden in der letzten Förderperiode 512,8 Mio. Euro
Ausgaben gegenüber der EU geltend gemacht.

Ertragslage

Die wesentlichen Ertragskomponenten der WIBank, bestehend aus
Zins- und Provisionsüberschuss einschließlich der laufenden Erträge
aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und Provisionsergebnis, sind
im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Mio. Euro auf
insgesamt 91,9 Mio. Euro angestiegen.

Der Zinsüberschuss der WIBank ist die wichtigste Ertragskomponente
und beträgt im Geschäftsjahr 2017 51,6 Mio. Euro. Er hat sich somit
trotz Niedrigzinsumfeld um 2,5 Mio. Euro erhöht. Auch der
Provisionsüberschuss als zweite bedeutende Ertragskomponente erhöhte
sich leicht von 38,6 Mio. Euro auf 39,8 Mio. Euro. Er besteht vor
allem aus der Vergütung von erbrachten bzw. erstatteten
Dienstleistungen im Rahmen der Übernahme von hoheitlichen Aufgaben
für das Land Hessen sowie aus den Verwaltungskostenbeiträgen für die
Treuhandkredite.

Die Verwaltungsaufwendungen für die WIBank betragen 65,6 Mio. Euro
und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Mio. Euro angestiegen.
Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen für den EDV-
und Geschäftsbetrieb bzw. einer Anhebung des Personalbestandes sowie
tariflichen Gehaltserhöhungen.

Aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 13,7 Mio. Euro werden 2,7
Mio. Euro in die Gewinnrücklagen der WIBank eingestellt. Weitere 11,0
Mio. Euro werden bei der Helaba thesauriert und wiederum für
Förderzwecke zur Verfügung gestellt.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der WIBank erklärte
Gottfried Milde abschließend: "Für das laufende Jahr erwarten wir
durch die Umsetzung des geplanten Sondervermögens HESSENKASSE, das
ein Volumen von ungefähr 5 Mrd. Euro haben wird, einen starken
Anstieg des Neugeschäftes und der Bilanzsumme."

Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank)

In Hessen wird seit über 60 Jahren erfolgreiche Förderpolitik
betrieben. Unabhängig, ob die Investitionen im Bereich der
Wirtschaft, des Wohnungsbaus, der Infrastruktur oder der Bildung
liegen; als Förderbank des Landes ist die WIBank als Dienstleister
und Partner der hessischen Landesregierung in vielen Bereichen aktiv.
Sie bündelt nahezu das gesamte öffentliche Fördergeschäft und bietet
darüber hinaus eigene Förderprogramme an. Die einzelnen Programme
können in Form von Darlehen, Zuschüssen, Beteiligungen oder
Bürgschaften gestaltet werden.

Außerdem ist sie mit strukturpolitischen Aufgaben betraut - ein
einzigartiges Aufgabenspektrum in der Landschaft der deutschen
Förderbanken.



Pressekontakt:
Claudia Ungeheuer
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)69 9132-3716
E-Mail: claudia.ungeheuer@wibank.de

Original-Content von: Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen, übermittelt durch news aktuell


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