Fritsch zu Dercon-Rücktritt: Verlierer auf allen Seiten
Geschrieben am 13-04-2018 |
Berlin (ots) - Der Regisseur und Schauspieler Herbert Fritsch
sieht die Schuld am Scheitern Chris Dercons als Volksbühnenintendant
vor allem bei den politisch Verantwortlichen, die ihn berufen haben.
Dem Kulturradio vom rbb sagte Fritsch, der lange als Regisseur und
Schauspieler an der Volksbühne gearbeitet hat, am Freitagnachmittag:
"Der Herr Dercon ist da in eine Situation reingeraten, die nicht
passend war für ihn. Ich bin nicht derjenige, der Müll über jemanden
ausgießen will. (...) Es gibt aber einige Leute, die dafür
verantwortlich zeichnen, die sollten mal Stellung beziehen zu dem,
was sie da angerichtet haben mit dieser Entscheidung, das so zu
machen." Er sehe in der Situation auf allen Seiten nur Verlierer.
Am Freitagmorgen war bekannt geworden, dass Dercon mit sofortiger
Wirkung als Intendant der Volksbühne Berlin zurücktritt. Seine
Berufung als Intendant geht auf die Entscheidung des früheren
Kulturstaatssekretärs Tim Renner und des Regierenden Bürgermeisters
Michael Müller (SPD) zurück.
Herbert Fritsch hatte unter Dercons Vorgänger Frank Castorf lange
als Schauspieler und Regisseur an der Volksbühne gearbeitet und sie
wegen des Intendantenwechsels verlassen. Jetzt inszeniert er an der
Schaubühne. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, an die
Volksbühne zurückzukehren, sagte er: "Erstmal fällt es mir schwer
darüber nachzudenken. Für mich ist das eine wunderbare, magische
Bühne, ganz tolle Belegschaft, unglaublich was da möglich war in der
damaligen Zeit, aber da ist jetzt auch sehr viel zerstört worden,
fast wie ein Fluch, der darauf liegt durch das, was passiert ist."
Er wolle erstmal seinen Vertrag an der Schaubühne erfüllen. Was
dann in Zukunft sein wird, werde man sehen.
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kulturradio
Tel.: +49 (0)30 979 93-33800 / -33810
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