Inzwischen über 1.000 Wölfe in Deutschland - Risszahlen nehmen dramatisch zu - Bauernverband fordert mehr Ehrlichkeit in der Wolf-Debatte
Geschrieben am 18-04-2018 |
Berlin (ots) - (DBV) Im Rahmen der Anhörung im Umweltausschuss des
Deutschen Bundestags zum Wolf fordert der Umweltbeauftragte des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Eberhard Hartelt, eine sachliche
Diskussion. Dazu gehöre auch die ehrliche Offenlegung von Zahlen.
"Wir müssen bereits von über 1.000 Wölfen in Deutschland ausgehen. Es
dürfe nicht immer nur verharmlosend die Anzahl der Rudel oder
erwachsenen Einzeltiere genannt werden", betont Hartelt. "Eine
Koexistenz zwischen Wolf und Weidetierhaltung in Deutschland braucht
die Regulierung des Wolfes", so Hartelt.
Nach einer Schätzung des Deutschen Bauernverbandes gibt es Anfang
2018 über 1.000 freilebende Wölfe in Deutschland. Die Zahlen basieren
auf der Grundlage der offiziellen Wolfsstatistik des DBBW/BfN für das
Jahr 2016 und einer Hochrechnung für das Jahr 2017 auf Basis von
Angaben über die Anzahl von Wölfen pro Rudel des NABU. Entsprechend
dieser rasanten Zunahme an Wölfen ist auch die Zahl der gerissenen
Tiere in der Landwirtschaft dramatisch gestiegen. Allein in
Niedersachsen wurden 2017 durch Wölfe 403 Nutztiere getötet. Ein Jahr
vorher waren es noch 178 Risse, was mehr als einer Verdoppelung
innerhalb nur eines Jahres entspricht. Damit kommt es bundesweit auf
schätzungsweise rund 1.500 Risse im Jahr 2017. "Wir sehen, dass der
Herdenschutz alleine nicht funktioniert. Mehr Wölfe bedeuten
automatisch mehr Risse. Wir brauchen dringend ein aktives
Wolfsmanagement und einen konsequenten Schutz der Weidetiere", sagt
DBV-Präsident Joachim Rukwied.
Zur Berechnung:
Das Bundesamt für Naturschutz spricht für das Jahr 2016 lediglich
von 60 Wolfsrudeln und 13 Paaren in Deutschland. Dabei wird
ignoriert, dass nach Angaben des NABU jedes Rudel nicht nur aus den 2
erwachsenen Wölfen, sondern auch aus 6 bis 8 Welpen und 2 bis 4
Jährlingen besteht. Nach den amtlichen Zahlen der Wolfsstatistik ist
für das Jahr 2016 somit von einer Wolfspopulation von ca. 630 bis 870
Tieren auszugehen. Für das Jahr 2017 unter Berücksichtigung der
aktuellen jährlichen Zuwachsrate der Wolfspopulation in Höhe von 30
Prozent schätzt der DBV den Wolfsbestand auf 800 bis 1.100 Tiere für
Anfang 2018. Der gute Erhaltungszustand der Wolfspopulation dürfte
damit bereits mit den in Deutschland lebenden Wölfen erreicht sein,
obgleich die Wölfe Teil einer sehr viel größeren zentraleuropäischen
Flachlandpopulation sind. Danach ist der Wolf nicht mehr im Bestand
gefährdet und kann nach EU-Naturschutzrecht reguliert werden.
Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Axel Finkenwirth
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240
Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell
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