Neue Studie zu Kosten von erneuerbarem Wasserstoff: Windgas in wenigen Jahren preiswerter als Erdgas
Geschrieben am 20-04-2018 |
Hamburg/Berlin (ots) - Erneuerbarer Wasserstoff kann schon in den
2030er-Jahren günstiger zur Verfügung stehen als fossiles Erdgas. Das
belegt eine neue Kurzstudie des Berliner Analyseinstituts Energy
Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy. Während die Preise für
Erdgas bis 2040 kontinuierlich steigen - von derzeit rund zwei Cent
auf dann 4,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) -, sinken die
Produktionskosten für auf Basis von Grünstrom erzeugtem Wasserstoff -
oder Windgas - im gleichen Zeitraum von aktuell rund 18 auf dann 3,2
bis 2,1 ct/kWh, errechneten die Spezialisten.
"Windgas wird genau zu dem Zeitpunkt kostengünstiger als die
fossile Alternative, wenn es unverzichtbar wird, um volle
Versorgungssicherheit in einem erneuerbaren Stromsystem zu
gewährleisten", sagt Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann.
"Damit das gelingt, muss die Bundesregierung in dieser
Legislaturperiode die nötigen Rahmenbedingungen für den Ausbau der
Windgas-Technologie schaffen." Dazu zählen für Greenpeace Energy zum
Beispiel klare Ziele für die Senkung der CO2-Emissionen und den
Ausbau von Erneuerbaren Energien in allen Wirtschaftsbereichen, um
die nötigen Investitionen in Windgas anzureizen.
"Elektrolysegase erneuerbaren Ursprungs werden wettbewerbsfähig.
Erdgas zu nutzen hingegen wird immer teurer. Heutige Investitionen in
die Elektrolyse-Technologie zahlen sich langfristig aus", sagt Energy
Brainpool-Studienautor Fabian Huneke. "Im Energiesystem von morgen
wird es weltweit günstiger sein, Elektrolysegase aus Wind- und
Solarstromüberschüssen zu produzieren als für fossiles Erdgas und
verbundene CO2-Emissionen zu bezahlen". Laut Studie werden die
erwarteten Kostensenkungen möglich durch eine industrielle
Serienfertigung von Elektrolyseuren, eine stetig steigende Effizienz
der Technologie und immer häufiger auftretende Stromüberschüsse.
Der Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff ist in allen
Wirtschaftssektoren sehr hoch: Im Stromsektor gewährleistet Windgas,
das in großen Mengen im Gasnetz eingespeichert werden kann, die
Versorgungssicherheit. Nur mit Windgas als Speichertechnologie lassen
sich Dunkelflauten - das heißt Phasen mit wenig Wind und Sonne - von
bis zu zwei Wochen zu vertretbaren Kosten überbrücken. Zugleich ist
es nötig, um die CO2-Emissionen etwa im Flug- oder Schiffsverkehr, in
der Stahlproduktion oder der Chemieindustrie zu senken. In diesen
Bereichen hat die Energiewende bislang praktisch nicht stattgefunden.
Grüner Wasserstoff kann dort jeweils fossile Rohstoffe ersetzen - als
Grundlage erneuerbarer Treibstoffe oder für wichtige Chemieprodukte
wie Dünger und diverse Kunststoffe.
Hintergrund: Der Preisberechnung für Erdgas liegen steigende
CO2-Zertifikatspreise bei Erdgas (106,8 EUR/t CO2 im Jahr 2040, lt.
International Energy Agency, 2017) zugrunde.
Hinweis für Redaktionen: Die Kurzstudie "Auf dem Weg in die
Wettbewerbsfähigkeit: Elektrolysegase erneuerbaren Ursprungs" können
Sie auf unserer Webseite herunterladen:
www.greenpeace-energy.de/presse.html
Pressekontakt:
Michael Friedrich
Greenpeace Energy eG
Telefon: 040 - 808 110 655
michael.friedrich@greenpeace-energy.de
www.greenpeace-energy.de
Original-Content von: Greenpeace Energy eG, übermittelt durch news aktuell
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