Westfalenpost: Korruptionsverdacht beim Bamf: Extrem fehleranfällig
Geschrieben am 20-04-2018 |
Hagen (ots) - Man kennt den Asylmissbrauch, das Vorspielen
falscher Tatsachen. Der aktuelle Verdachtsfall in Bremen beweist,
dass auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) selbst
anfällig ist: In der Hansestadt wurden die Asylanträge von Jesiden
regelmäßig durchgewunken. Mit Vorsatz, systematisch, im großen Stil,
mutmaßlich rechtswidrig. Man muss die juristische, politische und
ethische Aufarbeitung trennen. Möglicherweise haben wir es mit einem
untypischen Korruptionsfall zu tun - und es floss nicht mal Geld.
Dann hätte die Bamf-Leiterin bloß vor lauter Gutmenschentum Distanz
und Professionalität verloren. Dann wäre sie zwar voreingenommen,
aber nicht auf den eigenen Vorteil ausgewesen. Juristisch ist das
Ergebnis entscheidend: Ob Gesetze verletzt wurden oder nicht, ob es
korrekt zuging oder nicht. Politisch gibt es schon zu denken, dass
der Missbrauch jahrelang nicht bemerkt wurde. Möglicherweise können
sich solche oder ähnlich Vorgänge woanders wiederholen. Wer will das
ausschließen, wo doch schon der Bundeswehr-Offizier Franco A. ein
Ding der Unmöglichkeit war? Der Mann hatte sich fälschlicherweise als
Syrer ausgegeben und war als Flüchtling anerkannt worden, obwohl er
kein Wort Arabisch sprach. Der Fall hat vieles beim Bamf ausgelöst,
eine Total-Überprüfung der internen Abläufe, auch der Kontrollen. Es
gab das Versprechen eines Neuanfangs. Und nun stellt man ein Jahr
später anlässlich des Bremer Verdachtsfalls fest: Dieses Versprechen
wurde noch nicht eingelöst. Das Bamf ist eine Anstalt am Rande des
Nervenzusammenbruchs. Es ist extrem fehleranfällig. Neben allem
anderen wünscht man sich vom Bamf ein besseres Krisenmanagement. Denn
gestern hat sich das Amt hinter der Staatsanwaltschaft versteckt.
Offenheit, Transparenz und Aufklärung sehen anders aus.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
634778
weitere Artikel:
- Rheinische Post: SPD-Parteitag soll Seehofer bei Familiennachzug stoppen Düsseldorf (ots) - Beim bevorstehenden Bundesparteitag der SPD in
Wiesbaden werden die NRW-Delegierten einen Initiativantrag zum
Familiennachzug einbringen. Ziel ist es, die Bundes-SPD gegen die von
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Verschärfungen zur
Zusammenführung von Flüchtlingsfamilien aufzustellen. In dem Papier,
das der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe) vorliegt, heißt es, die SPD stehe für eine
humanitäre Flüchtlingspolitik. Es sei richtig, dass man mit dem
Koalitionsvertrag die mehr...
- Rheinische Post: Rentenpräsidentin Roßbach pocht zur Finanzierung der erweiterten Mütterrente auf Steuermittel Düsseldorf (ots) - Die Präsidentin der Deutschen
Rentenversicherung Gundula Roßbach pocht darauf, dass die geplante
Erweiterung der Mütterrente zum 1. Januar 2019 aus Steuermitteln
finanziert wird. "Gesamtgesellschaftliche Aufgaben wie die höhere
Mütterrente müssen aus Steuern finanziert werden, nicht aus
Beitragsmitteln, um alle Bürger entsprechend ihrer steuerlichen
Leistungsfähigkeit an den Kosten zu beteiligen", sagte Roßbach der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Im
Koalitionsvertrag stehe, dass mehr...
- Rheinische Post: Rentenpräsidentin Roßbach beziffert langfristige Rendite der Rente auf zwei bis drei Prozent Düsseldorf (ots) - Die Präsidentin der Deutschen
Rentenversicherung, Gundula Roßbach, zeigt sich überzeugt, dass die
gesetzliche Rente auch sehr langfristig eine Rendite von zwei bis
drei Prozent bringen wird. "Die Rente im Umlagesystem hat schon viele
Krisen überstanden", sagte Roßbach der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Sie sei ein enorm
anpassungsfähiges System. "Nach unseren Prognosen wird die jährliche
Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung auch langfristig, also
bis 2040, 2050 oder 2060, mehr...
- Rheinische Post: Innenstaatssekretär Krings will Abläufe bei Asylentscheidungen überprüfen Düsseldorf (ots) - Als Konsequenz aus den Korruptionsvorwürfen
gegen das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat
Innenstaatssekretär Günter Krings eine Überprüfung der Abläufe bei
Asylentscheidungen angekündigt. "Aktuell bereits eingeführte
Verbesserungen, wie das Vier-Augen-Prinzip bei Asylentscheidungen,
stellen heute schon eine sehr wirksame Vorkehrung gegen
Manipulationen dar, wie sie hier in Rede stehen", sagte Krings der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Wir
werden den Fall aber natürlich mehr...
- Rheinische Post: Deutscher UN-Botschafter rät Sicherheitsrat im Syrien-Konflikt "Abkühlungsphase" Düsseldorf (ots) - Der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen
hat dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der gravierenden
und ergebnislosen Auseinandersetzungen im Syrien-Konflikt zu einer
"Abkühlungsphase" geraten. "In den letzten Wochen vermittelte der
Sicherheitsrat oft den Eindruck einer Bühne, auf der sich die
Kombattanten der Weltpolitik gegenseitig vorführen wollen. Vielleicht
brauchen wir eine Abkühlungsphase, bis der Sicherheitsrat im
Syrien-Konflikt zumindest wieder pragmatische Einzellösungen finden
kann", mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|