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Elektroauto-Neuzulassungen 01/2018: Starkes Wachstum in China - Europa hinkt hinterher

Geschrieben am 23-04-2018

Düsseldorf (ots) - Aktuelle PwC-Analyse: Wachstum der
Neuzulassungen verdoppelt sich in China auf 153 Prozent. Hingegen
deutlicher Wachstumsrückgang in Europa / Gründe sind Lieferengpässe
und fehlende Neuprodukte / Interesse bleibt aber hoch, Trendwende im
Sommer zu erwarten / Analyse zur Beijing Motor Show zeigt: 1 Million
E-Fahrzeuge sind schon 2019 zu erwarten

Nachdem es im vergangenen Jahr spürbar aufwärtsging, hat die
Dynamik des Markts für Elektro- und Hybridfahrzeuge zum Jahresauftakt
überraschend in Europa deutlich nachgelassen: Die Zahl der im ersten
Quartal neu zugelassenen Batterie-Elektrofahrzeuge stieg in den fünf
wichtigsten europäischen Märkten Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Spanien und Italien lediglich um knapp 4.000 auf knapp
22.000, davon knapp 9.000 in Deutschland. Das zeigt die aktuelle
"E-Mobility Sales Review", der internationale Trendbericht zur
Elektromobilität von PwC Autofacts. Die Wachstumsrate, die 2017 noch
bei mehr als 47 Prozent lag, ging damit auf nur noch 22 Prozent
zurück. "Das erste Quartal hat die Grenzen der aktuellen Kapazität
von Elektroautos gezeigt", sagt Felix Kuhnert, Global Automotive
Leader von PwC. "Wer auf eine Fortsetzung des Booms gehofft hatte,
wird noch etwas Geduld brauchen."

Ab Sommer könnte es kräftig aufwärtsgehen

Allerdings dürfe der Wachstumsrückgang "nicht überbewertet
werden", meint Kuhnert. "Das Interesse an Elektroautos wächst
deutlich schneller, als es die Neuzulassungen suggerieren."
Wesentliche Ursachen für den verhaltenen Jahresauftakt seien weit
verbreitete Lieferengpässe von existierenden Modellen sowie das
Warten auf neue Angebote.

Das hat aber bald ein Ende; ab Sommer könnte der Markt deshalb
wieder deutlich kräftiger wachsen. "Mehrere Hersteller bringen in den
nächsten Monaten neue Modelle mit höheren Reichweiten auf den Markt",
sagt Christoph Stürmer, Global Lead Analyst von PwC Autofacts. Zudem
geht er davon aus, dass die Autokonzerne ihre Produktionskapazitäten
sukzessive ausweiten werden.

Absatz und Kapazität in China wachsen rasant

In den USA verlief der Jahresauftakt für Hersteller von
Elektroautos zwar etwas erfreulicher - aber auf niedrigem Niveau: Mit
14.429 neu zugelassenen Elektrofahrzeugen im Januar und Februar stieg
die Wachstumsrate laut PwC-Autofacts-Trendbericht von 20,5 auf 28
Prozent.

Auf dem chinesischen Markt, den die PwC-Experten im Vorfeld der am
25. April beginnenden Beijing Motor Show besonders genau unter die
Lupe genommen haben, bietet sich ein anderes Bild: Die Wachstumsrate
bei den Neuzulassungen von Elektroautos lag in den ersten beiden
Monaten des Jahres bei 153 Prozent und hat sich damit im Vergleich
zum Vorjahr fast verdoppelt.

Angesichts der hohen Präsenz von Elektrofahrzeugen im öffentlichen
Bereich - etwa bei den städtischen Taxiflotten - und einer intensiven
staatlichen Förderung sei das aber erst der Beginn einer weiteren
Umstellung des Marktes, meint Kuhnert. "Der chinesische Markt hat
ausreichende Produktionskapazitäten für weiteres Wachstum der
E-Mobilität."

Verschärfter Wettbewerb in Fernost?

Allerdings könnte sich die Situation bald verändern: Auf der
Beijing Motor Show werden chinesische und internationale Hersteller
zahlreiche attraktive neue Modelle präsentieren, die auch kurzfristig
zum Verkauf zur Verfügung stehen. "Nachdem 2017 über 500.000
Elektrofahrzeuge in China produziert worden sind, erwarten wir 2018
eine Zunahme um 50 Prozent auf über 750.000 Einheiten. Die Schwelle
von einer Million Batteriefahrzeugen wird schon 2019 überschritten
werden", erläutert Kuhnert.

Allein in China? Eine Frage des Vertrauens

Zudem hat die Regierung im Vorfeld des Events angekündigt, die
Hürden für ausländische Unternehmen zu senken. Demnach will sie
Hersteller von Elektroautos bereits 2018 von der Pflicht befreien,
Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Anbietern zu gründen. Die
Liberalisierung könnte weitere Anbieter nach China locken, und den
internen Wettbewerb verschärfen - und die Platzhirsche in Fernost
somit zwingen, die Schlagzahl zu erhöhen. "Ich halte es für denkbar,
dass ein Motiv der chinesischen Regierung ist, die lokalen Hersteller
zu professionalisieren", sagt Stürmer.

Allerdings sei derzeit noch nicht absehbar, ob europäische
Autokonzerne die Einladung annehmen. "Wer ohne Joint-Venture-Partner
in China investieren will, sollte sich vorher fragen, ob und
inwieweit er sich zutraut, sich ohne strategischen Partner in dem
dortigen Rechts- und Gesellschaftssystem zurechtzufinden", rät er.
Deutlich unberechenbarer als die Produktion sei im Übrigen die
Zulassung von Fahrzeugen für den chinesischen Markt. "Wegen hoher
Hürden und schneller Regeländerungen könnte hier mancher sein blaues
Wunder erleben", warnt Stürmer. Damit ist noch offen, wie deutsche
Hersteller von der Marktöffnung in China profitieren werden.

Elektro- statt Dieselfahrzeuge?

In Deutschland ist es um den Diesel wieder etwas ruhiger geworden,
während sich der Marktanteil auf niedrigem Niveau stabilisiert hat.
"Spätestens wenn die ersten Städte Fahrverbote verhängen, dürften
sich deutsche Autofahrer wieder verstärkt vom Diesel abwenden", sagt
Stürmer. "Ich bin aber skeptisch, ob sie schon auf breiter Front auf
Elektro-Autos umsatteln." Viele Diesel-Fahrer seien preissensitiv und
somit keine Erstkäufer für neuartige E-Fahrzeuge. Zugleich müsse sich
erst noch zeigen, inwieweit Kunden mit hoher Preisbereitschaft
Modelle deutscher Hersteller kaufen. Stürmer: "Gerade die
Avantgarde-Kunden dürften im Moment nach abwarten, weil zahlreiche
neue Modelle der Premiumhersteller angekündigt worden sind." Der PwC
Autofacts-Trendbericht zu E-Mobilität wird quartalsweise
veröffentlicht. Die nächste Ausgabe erscheint nach Abschluss des
zweiten Quartals 2018. Die Reports finden Sie unter:
www.pwc.de/e-mobilitysales

Über PwC:

PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 236.000
Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen,
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die
Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder
mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere
Details unter www.pwc.com/structure.



Pressekontakt:
Sven Humann
PwC-Presseabteilung
Tel.: (0211) 981 - 2188
E-Mail: sven.humann@pwc.com
www.pwc.de

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell


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