Studie: Finanzindustrie wählt langsamen Weg in die Agilität
Geschrieben am 26-04-2018 |
Hamburg (ots) - Jeder dritte Manager in Banken und Versicherungen
in Deutschland hält das eigene Unternehmen im Vergleich zum
Wettbewerb für überdurchschnittlich agil. Um schneller zu
entscheiden, verzichten allerdings 40 Prozent noch auf moderne
IT-Anwendungen. 91 Prozent der befragten Manager vertrauen vorrangig
auf Erfahrungen und Intuition. Zudem plant nur jeder vierte
Finanzdienstleister derzeit den Abbau starrer Hierarchien. Das sind
die Ergebnisse der Studie "Potenzialanalyse agil entscheiden" von
Sopra Steria Consulting und dem F.A.Z.-Institut.
Dabei haben Banken und Versicherungen wie alle Unternehmen in
Deutschland immer weniger Zeit für Entscheidungen: Sechs von zehn für
die Studie befragten Finance-Manager berichten, deutlich schneller
Beschlüsse zu fassen als früher. Jeder Zweite trifft zudem häufiger
Entscheidungen als noch vor fünf Jahren. Dafür sorgt vor allem die
beschleunigte Kommunikation: Informationen stehen heute schneller zur
Verfügung, der Austausch ist durch mobile Geräte grenzenlos möglich.
Die Unternehmen reagieren branchenübergreifend auf Informations- und
Entscheidungsflut mit diversen Maßnahmen. Sie brechen ihre
Organisationsstrukturen auf und nutzen neue Technologie, um schneller
auf Kundenanforderungen zu reagieren und Veränderung zu erkennen.
Auch in nahezu jeder fünften Bank oder Versicherung herrscht
mittlerweile ein agiler Führungsstil. Durch mehr Mitwirkung und
Eigenverantwortung der Mitarbeiter sollen Entscheidungen beschleunigt
werden.
Auf technologische Unterstützung für die Entscheidungsfindung
verzichten Finanzunternehmen jedoch überdurchschnittlich häufig. Nur
sechs Prozent der befragten Führungskräfte setzen beispielsweise auf
Predictive-Analytics-Anwendungen, die ihnen bei Prognosen helfen. In
anderen Branchen sind es im Durchschnitt rund 20 Prozent. Auch bei
der Einführung flächendeckender Collaboration Tools sind Banken und
Versicherer zurückhaltend. Zwölf Prozent nutzen moderne Technologien
für den schnellen zentralen Zugriff auf Wissen. Genauso viele
Finanzdienstleister setzen auf künstliche Intelligenz, unter anderem
bei der Auswertung komplexer Schriftstücke. Hier ist die Branche
sogar Vorreiter.
Weniger halbe Sachen und mehr Vorsicht
Wenn es um den weiteren Abbau von Hierarchien geht, sind in 25
Prozent der Banken und Versicherungen aktuell Maßnahmen geplant: Zum
Vergleich: In der verarbeitenden Industrie arbeitet rund jedes dritte
Unternehmen am Rückzug des klassischen Chef-Mitarbeiter-Modells.
Jeder zweite Industrie-Entscheider meldet zudem zurück, mit einer
Zwischenlösung zwischen agiler Selbstorganisation und klassischer
Führung mit Anweisungen und Kontrolle zu arbeiten. Derartige
Mischformen agiler Führungsmodelle finden sich dagegen nur in 29
Prozent der befragten Finanzunternehmen.
"Die Finanzindustrie geht beim Aufbau einer agilen Organisation
zurückhaltender vor als andere Branchen. Die Institute testen die
neuen kollaborativen Strukturen und Technologien meist in separaten
Einheiten, dort aber mit aller Konsequenz, wie beispielsweise die
Digital-Fabrik der Deutschen Bank zeigt", sagt Matthias Frerichs,
Leiter Digital Banking bei Sopra Steria Consulting.
Der langsamere Abschied von starren Entscheidungswegen liegt auch
an der überdurchschnittlichen Regulierung der Branche. Zwei von drei
Managern sehen sich in ihrer Bewegungsfreiheit bei Entscheidungen
durch regulatorische Bestimmungen eingeschränkt - ein Spitzenwert.
"Die strengen Complianceregeln und vor allem die Haftungskonsequenzen
für Manager führen dazu, dass Bank- und Versicherungsmanager seltener
delegieren als in anderen Wirtschaftszweigen", so Frerichs. Die
Studie stützt die Aussage: Trotz des spürbaren Anstiegs bei der
Anzahl an Entscheidungen seit 2013 verteilt nur etwas mehr als jeder
Vierte Entscheidungen auf mehrere Schultern. In der Industrie und der
öffentlichen Verwaltung gibt mittlerweile rund jeder Dritte mehr
Entscheidungsgewalt ab als vor fünf Jahren.
Über die Studie: "Potenzialanalyse Agil Entscheiden" Frankfurt
Business Media hat im Februar 2018 im Auftrag von Sopra Steria
Consulting 302 Führungskräfte aus den Branchen
Finanzdienstleistungen, verarbeitendes Gewerbe, öffentliche
Verwaltung sowie Telekommunikation und Medien gefragt, wie sich das
Entscheidungs-und Führungsverhalten derzeit verändert.
LINK zur Potenzialanalyse Agil Entscheiden: https://goo.gl/EX8hfh
LINK zur Infografik Agil Entscheiden: https://goo.gl/qzWxro
LINK zum Managementkompass Agil Entscheiden: https://goo.gl/gxJVXf
Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 42.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2017 einen
Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro. Die Sopra Steria Group (SOP) ist
notiert an der NYSE Euronext Paris (Compartment A) - ISIN:
FR0000050809.
Weitere Informationen finden sich unter
www.soprasteria.de/newsroom
Pressekontakt:
Sopra Steria Consulting:
Nils Ritter
Tel.: +49 (0) 40 22703-8801
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Faktor 3:
Eva Klein
Tel.: +49 (0) 40 679446-6174
E-Mail: e.klein@faktor3.de
Original-Content von: Sopra Steria AG, übermittelt durch news aktuell
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