Dividenden-ETFs oft weniger ertragreich als der Gesamtmarkt (FOTO)
Geschrieben am 26-04-2018 |
Berlin (ots) -
- Performance von Dividenden-Indizes hinkt der Wertentwicklung von
Gesamtmarkt-Indizes hinterher
- Ursache liegt in der Konstruktion
- Langfristig systematisches Investieren ist so kaum möglich
- Anleger sollten stets die Gesamtrendite im Blick haben
Anleger, die auf Dividenden-ETFs setzen, müssen sich in den
meisten Fällen mit einer Wertentwicklung begnügen, die niedriger ist
als die Renditen der entsprechenden Vergleichsindizes. Das ist das
Ergebnis einer Analyse der Quirin Privatbank, die sowohl deutsche wie
auch internationale Aktienindizes einbezogen hat. Die Analysedaten
umfassen einen Zeitraum von zehn Jahren, um zwischenzeitliche
Schwankungen und Sondereffekte auszuschließen.
"Die Idee, über Dividenden-Strategien besonders attraktive
Renditen zu erzielen, hat bislang vielfach nicht funktioniert", so
Kai Hattwich, Senior Portfolio Manager und ETF-Experte der Quirin
Privatbank. "Gerade in der aktuellen Dividendensaison, in der rund 36
Milliarden Euro an Dividenden allein von den 30 deutschen
DAX-Unternehmen ausgeschüttet werden, könnte der Eindruck entstehen,
das sei eine gute Investment-Strategie. Doch die Ergebnisse unserer
Analyse sprechen klar dagegen."
Das zeigt sich zum Beispiel im DAX. Hier wurden zwei
Dividenden-Indizes untersucht. Während einer auf 5,57 % Rendite kam,
lag der zweite mit 2,05 % nicht einmal bei der Hälfte der
DAX-Performance von 5,84 %. Auch international ausgerichtete
Dividenden-Indizes halten in der Mehrzahl der Fälle nicht mit der
Entwicklung der entsprechenden Vergleichsindizes mit. So untersuchte
die Quirin Privatbank vier Indexstrategien, die weltweit in
Dividendenpapiere von Unternehmen aus Industrieländern investieren.
Keiner der Indizes erreichte die Zehn-Jahres-Performance des MSCI
World von 8,78 %. "Diese Zahlen zeigen, dass Anleger eher vorsichtig
sein sollten, wenn es um Dividenden-Strategien geht. Auch neigen
viele Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten, mittel- und
langfristig zu geringerem Wachstum als Unternehmen, die ihre Gewinne
reinvestieren", so Hattwich.
Ein Problem der Dividenden-Strategien ist laut Hattwich, dass sie
weniger breit investieren als die entsprechenden Gesamtindizes.
"Durch die geringere Streuung sind sie anfälliger für die
Kursausschläge einzelner Aktien." Im DAX sind beispielsweise 30
deutsche Unternehmen vertreten, der äquivalente Dividenden-Index
zählt hingegen nur etwa die Hälfte an Papieren. Ähnlich verhält es
sich im Euro Stoxx 50, im MSCI World findet sich sogar eine noch
geringere Teilmenge.
Aber auch wenn die Streuung breiter ausfällt, gibt es große
Unterschiede in der Performance, beispielsweise bei europäischen
Aktien. Während ein Fonds, der in 30 Dividenden-Werte des Euro Stoxx
50 investiert, mit 0,85 % lediglich knapp ein Drittel der
Index-Rendite von 2,34 % erzielte, konnte eine andere Indexstrategie,
die auf kleinere europäische Titel setzt, diesen Index mit einem
Zehn-Jahres-Ertrag von 5,71 % deutlich schlagen. "Diese riesigen
Unterschiede zeigen die grundsätzlichen Probleme von
Dividenden-Strategien", erläutert Experte Hattwich. "Systematisches
Investieren, das auf wissenschaftlicher Basis attraktive Renditen mit
möglichst geringem Risiko erzielt und von der allgemeinen
Marktentwicklung profitiert, ist mit diesem Ansatz kaum möglich.
Anleger sollten vielmehr die Gesamtrendite im Blick behalten. Deshalb
sind Papiere und Anlagestrategien, die auf den Gesamtmarkt setzen,
Dividenden-Investments unserer Meinung nach vorzuziehen",
schlussfolgert Hattwich.
Hinzu kommt, dass die Kurse der Dividenden-Strategien laut der
Analyse der Quirin Privatbank deutlich stärker schwanken als der
Gesamtmarkt.
"Da zudem die relative Ausschüttung eines Unternehmens gerade dann
besonders hoch ist, wenn der Aktienkurs schwächelt, besteht mit einem
Dividenden-Ansatz immer die Gefahr, dass Anleger besonders stark in
Werten mit schwachem Kursverlauf investiert sind", erläutert
Hattwich.
Über die Quirin Privatbank AG:
Die Quirin Privatbank AG (www.quirinprivatbank.de) unterscheidet
sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr
Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen
Provisionen abgeschafft und berät Anleger seitdem ausschließlich
gegen Honorar. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der
Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die
Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf
Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin
Privatbank ist 1998 gegründet worden und hat ihren Hauptsitz in
Berlin. Das Institut betreut gegenwärtig rund 3,3 Milliarden Euro an
Kundenvermögen. Im Privatkundengeschäft bietet die Quirin Privatbank
Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das
auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und
versteckten Provisionen beruht.
Ihre Ansprechpartnerin:
Janine Pentzold
Unternehmenskommunikation Quirin Privatbank AG
T +49 (0)30 890 21-336
janine.pentzold@quirinprivatbank.de
Original-Content von: Quirin Privatbank AG, übermittelt durch news aktuell
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